Der Beginn einer Reise

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Der Deal war fertig ausgehandeltalso hieß es Sachen packen.

Gemeinsam aßen sie fertig undkletterten dann hinunter in das Baumhaus.

„Wie lang wird die Reise?"

Wollte Melien wissen.

„Sechs Tage lang werden wirunterwegs sein.Wir gehen den Anduin hinab, überqueren ihn an deralten Furt und nehmen dann den hohen Pass über das Nebelgebirge.Dann sind es nur noch zwei Tage, die wir von Bruchtal entfernt sind.Jedoch bin ich letztes Mal diesen Weg zu Fuß gelaufen, dieses Malwerden wir reiten."

„Du holst dein Pferd also aus denköniglichen Ställen. Wie willst du das anstellen? Die Wachen werdendich bestimmt sofort zu deinem Vater bringen."

Die Elbe hatte die Schale, in derdie Beeren waren, ausgewaschen und auf ein kleines Regal gestellt.Jetzt sah sie ihn an während sie selbst überlegte, wie er dasanstellen wollte.

Legolas lächelte sie geheimnisvollan.

„Nun, das lass mal meine Sorgesein."

Versöhnlich drückte er ihr einenKuss auf die Stirn. Sie möchte es nämlich nicht, wenn er sie so aufdie Folter spannte aber da musste sie jetzt durch.

„Ausnahmsweise:"

Murrte die kleinere Elbe und beganneinen Rucksack mit Lembasbrot zu packen. Hinzu kamen noch zwei Deckenund ein paar Phiolen, mit Heiltränken. Schließlich konnten sie aufder Reise jedem und allem begegnen.

Zu guter Letzt, legte sie ihreAusrüstung und ihren selbst gewobenen Umhang um.

Der Prinz legte wie sie seineWaffen und den Umhang an. Dann verließen sie gemeinsam das Baumhausund machten sich auf den Weg zur Grenze des Waldes.

Es galt den Wald so schnell wiemöglich hinter sich zu lassen, denn auch wenn er groß und weit war,so waren überall Patrouillien des Königs unterwegs und diese duftensie nicht sehen.

Deshalb wählten sie ihre Wege mitbedacht und brauchten so einen halbe Tag, bis sich die Bäumelichteten und den Blick über die weiten Wiesen und kargen Böden.

Legolas lächelte der Sonneentgegen, als er aus dem Schatten des Waldes trat, den er seineHeimat nannte. Melien jedoch, blieb noch ein mal stehen und sahzurück in die vertrauten Tiefen. Ihre Hand fuhr über einen derknorrigen Stämme und sie lächelte sanft.

„Ich komme zurück, versprochen."

Mit diesen Worten des Abschiedesverließ nun auch sie das aller erste Mal ihre Heimat. Dem Wald fieles nicht also leicht sie gehen zu lassen und einige Äste ragten ihrnach, doch sie Älteren hielten die Jüngeren zurück. Sie würdewieder kommen, darauf hatte sie ihr Wort gegeben und an das hielt siesich stets.



Der Prinz hatte bemerkt,dass sichseine Freundin noch einmal zurück gewannt hatte und war stehengeblieben. Es freute ihn sehr, dass sie sich überwunden hatte undmit ihm diese Reise angetreten hatte.

„Du wirst ihn bald wieder sehen."

Waren seine tröstenden Worte.

„Ich weiß aber so lange werdeich jeden Tag an ihn denken."

Ihre Stimme trug die Trauer aufihre Lippen. Dort empfing die der Elb und küsste sie fort. Er wolltenicht, dass seine Melien in Sorge um ihr Zuhause blind undverschlossen wurde.

„Danke."

Hauchte sie in die Küsse hineinund legte ihre Hand auf seine Brust.

Grade als sich ihre beider Lippenerneut zu einem Kuss vereinigen wollten, vernahmen ihre spitzen Ohrenein vertautes Getrampel. Sie sahen auf, es kam aus dem Walde und eskam schnell näher.

„Ist er das?"

Fragte die Elbe nur und Legolasnickte zur Antwort. Er war auf die Schrittfolge des Tiereskonzentriert. Mir den Jahren hatte er gelernt diese von den anderenzu unterscheiden und die untereinander auch noch mal.

Die Äste knackten und der Bodenbegann zu beben.

Das Gestrüb bog sich und einbraunes großes Pferd sprang hinaus.

Als es seinen Herrn erblickteverlangsamte es seinen Schritt und kam noch stark pustend auf sie zu.

Der Prinz hob seine Hand und strichdem Tier über seine Stirn.

„Danke, mein Freund."

Sagte er leise und das Pferdschnaubte ab.

„Das ist Arofel das schnellstePferd im Stall und mein Freund seid Kindertagen."

Stellte er ihn Melien vor, die sichsicherheitshalber hinter ihm versteckt hatte. So ein großes Tierkonnte einem schon ordentlich Respekt einflößen. Vor allem, wenn esin vollem Galopp auf einen zugerannt kam.

„Strecke deine Hand aus, damit eran die schnuppern kann."

Noch zögerte die Elbe aber dannstreckte sie dem Braunen vorsichtig ihre Hand entgegen.

Sie spürte die warme Luft, die eraus seinen weichen Nüstern blies.

Für unserer Königin - Ein Abenteuer der GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt