- 𝕷𝖆𝖓𝖉𝖔𝖓 -
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,,Was?", fragt er nach unzähligen Sekunden leise und sieht mich so an, als wüsste er nicht, wovon ich reden würde. Ich würde es ja selbst nicht glauben, wäre ich nicht davon überzeugt wäre, wachgeworden zu sein, als Kanaye sich bei offener Tür die Zähne geputzt hat. ,,Du weißt, was ich meine.", murmel ich also und ziehe auffordernd meine Augenbrauen in die Höhe. Kurz murmelt Kanaye etwas unverständliches vor sich hin und wackelt dabei leicht mit seinem Kopf, ehe er diesen leise seufzend an die Rückseite der Sitzbank lehnt und mir etwas unsicher in die Augen sieht. Seine leicht kühle Hand legt er an meine Wange und um ihn zu symbolisieren, dass sein Liebesgeständnis oder das war er mir jetzt wahrscheinlich sagen will, nichts schlimmes ist, lege ich bewusst meinen Kopf an diese. ,,Ich mag dich ja offensichtlich mehr als irgendeinen normalen Freund und- sowieso diese ganzen Küsse und liebevollen Gesten, das fühlt sich schon so an als wären wir in einer Beziehung. Vielleicht siehst du das anders, was aber nichts an meinen Gefühlen zu dir ändern würde. Ich mag dich so sehr, dass ich dich schon liebe, verstehst du?" ,,Mh-hm...", mache ich leise und nehme seine Hand, um diese zu küssen. In diesem Moment fällt es mir unfassbar schwer, die richtigen Worte zu finden. Einerseits erwider ich das, was er fühlt, andererseits will ich aber auch auf keinen Fall jetzt schon in die nächste Beziehung stürzen. Ich vertraue Kanaye zwar und genieße jede einzelne Sekunde mit ihm, aber das habe ich bei Henry auch.
Kanaye scheint wohl zu merken, was gerade in meinem Kopf vorgeht und zieht mich vorsichtig in eine Umarmung. ,,Ist schon gut.", flüstert er leise und streichelt meinen Rücken in gemächlichem Tempo auf und ab. ,,Ich will nicht mal unbedingt, dass du jetzt irgendwas erwiderst, du sollst einfach nur verstehen, was ich fühle und warum ich das zu dir gesagt habe. Du bist mir unfassbar wichtig, vergiss das nicht. Und ich bin immer für dich da, wenn du jemanden brauchst der dir hilft, auch wenn du irgendwann bemerken solltest, dass du meine Gefühle nicht erwidern kannst. Lass mich einfach nur für dich da sein." Ich bin etwas sprachlos, drücke mich aber noch näher an ihn und vergrabe mein Gesicht in seiner schön warmen Halsbeuge. ,,Danke.", hauche ich, merke in dem Moment an meiner zittrigen Stimme aber auch, wie nah ich den Tränen bin.
Es dauert zum Glück nicht lange, bis ich mich wieder gefangen habe und etwas von dem Älteren zurückweiche, um sein Gesicht umrahmen zu können. ,,Ich will dir kein Versprechen machen, wenn ich es eventuell nicht halten kann, aber trotzdem solltest du wissen, dass es eine Chance gibt, dass ich irgendwann die gleichen Gefühle habe.", sage ich und lege meine Lippen schnell, aber dennoch sanft auf seine. Er lächelt leicht, dass spüre ich direkt. Seine Hände legen sich fester um meine Hüfte, gleiten dann aber zu meinem Hintern. Es ist keine auffrodernde oder harsche Berührung, einfach nur eine liebevolle.
,,Wir sollten uns die Schuhe ausziehen, dann ist es bequemer.", murmelt er leise und leckt sich leicht über die rosigen Lippen, als wir unsere Münder voreinander trennen. Nickend setze ich mich kurz neben ihn, so ist es für uns beide leichter, und lege bei der Gelegenheit gleich die wärmende Decke um meine Schultern. Kanaye hat zwar noch einen Pullover hier, den ich anziehen könnte, aber gerade bevorzuge ich es, mich mit einer Decke an ihn zu kuscheln.
,,Es sieht jetzt schon total schön aus.", nuschel ich an Kanaye's Brust, als die Sonne den Himmel leicht pink färbt und die etwas tiefergelegene Stadt bereits aufgrund der Lichter leicht glitzert. ,,Stimmt.", ist alles was Kanaye dazu sagt. Er ist eher darauf bedacht seinen Fuß im Takt der Musik zu wippen und die ganzen Weintrauben zu verputzen. ,,Bekomme ich auch was ab?", will ich wissen und mache schon mal meinen Mund auf. ,,Nö, kannst Äpfel oder so essen.", sagt er schnell und bunkert die kleine Dose direkt vor seinem Mund. Leise seufzend schließe ich meinen Mund wieder und starre weiter hinaus in den Himmel.
Lange ist es still zwischen uns, zumindest, bis Kanaye mir eine riesige rote Weintraube vor die Lippen hält. ,,Ist die Letzte.", sagt er mit deutlich vollem Mund und schiebt mir das gute Ding auch schon in den Mund. ,,Woah ist die lecker!", gebe ich erstaunt von mir, setze mich auf und sehe erfreut zu den Älteren. Den bringe ich mit meinem Aussehen aber zum Lachen, sodass er mein Erstaunen über die Traube gar nicht weiter beachtet. ,,Wie niedlich das aussieht.", lacht er und stupst mit seinem Finger gegen meine Nase, ,,Deine Haare stehen in alle Richtungen." ,,Huh?", mache ich peinlich berührt und will diese platt drücken, da greift Kanaye auch schon nach meinen Händen und schüttelt seinen Kopf leicht. ,,Tu das nicht, dass sieht wirklich zum anbeißen aus.", bittet er mich und sieht mich eindringlich, gleichzeitig aber auch so niedlich an. ,,Mhh...", mache ich überlegend, nicke anschließend aber. Immerhin ist es mir relativ egal, wie ich vor ihm aussehe. Ich muss vor Kanaye nicht perfekt aussehen, damit er mich voller Freunde und Glück anstarrt. Irgendwie reicht es, wenn ich einfach nur ich selbst bin.
,,Du Kanaye...", ergreife ich dann nochmal das Wort, da mir neben seinem Liebesgeständnis noch etwas anderes auf dem Herzen liegt. ,,Was gibt's, Kleiner?", fragt der Ältere mit rauer Stimme und malt ein paar Kreise auf meinen Rücken. ,,Denkst du, du kannst mir morgen mal dein Apartment zeigen?", frage ich vorsichtig nach und sehe wieder mal auf zu dem Älteren, der mich überrascht ansieht, dann aber grinst. ,,Wenn wir im Gegenzug dazu einmal bei deinen Eltern worbei fahren, ja. Ich denke sie würden sich freuen, dich mal wieder zu sehen.", stellt er eine Bedingung, was ich mittlerweile als typisch für ihn einstufe. Mürrisch sehe ich ihm entgegen, nicke dann aber leicht. ,,Für dich, ja und auch nur, weil es vielleicht Neuigkeiten gibt." ,,Stimmt, vielleicht steht schon der erste Gerichtstermin fest.", erwidert er und küsst meine verstruppelten Haare leicht.
,,Willst du etwa wirklich mit mir dort einziehen?", greift er meine gerade gestellte Frage wieder auf. ,,Mal gucken... ich will dir nicht auf die Nerven gehen. Vielleicht suche ich mir was in der Nähe." ,,Red' nicht so'n Quatsch, Kleiner. Wenn, dann machen wir es richtig.", schmunzelt er leise, zieht mich an meinen Haaren zu sich hoch und verbindet unsere Lippen zu einem weiteren, liebevollen Kuss, der mich genauso glücklich macht, wie jede noch so kleine Geste seinerseits.
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exclusive guard✿
Novela Juvenil,,Ich werde dir helfen, da raus zu kommen.", flüstert er mir zaghaft ins Ohr und streicht sanft mit seinen Fingerkuppen über meinen Oberarm, während ich mich schon seit Minuten nicht mehr bewegt habe und meine Augen geschlossen halte. ,,Du musst dic...