Bevor ich den letzten bisher geschriebenen Teil von meiner Kontaktgeschichte mit euch teile, möchte ich gerne den ersten Teil eines anderen Entwurfs veröffentlichen, den ich für den gleichen Wettbewerb geschrieben und dann auch verworfen habe. Wundert euch nicht, dass die Hauptcharaktere hier wieder gleich heißen. Ich hab für diesen Wettbewerb drei verschiedene Geschichten geschrieben/begonnen und die Charaktere heißen immer gleich (manchmal fehlen Charaktere, manchmal sind welche dazugekommen). Egal, ich hör jetzt auf zu schwafeln. Wie immer ganz viel Spaß beim Lesen!
„Ist dir jemals der Gedanke gekommen, dass der Auflegeknopf beim Handy die Farbe der Liebe hat?"
„Nein. Ist die Farbe der Liebe nicht rosa?"
„Egal. Nehmen wir einfach mal an es ist rot und der Knopf zum Auflegen hat absichtlich diese Farbe. Was hat sich der Typ, der das entschieden hat dabei gedacht?"
„Katharina, ehrlich gesagt, ich bin jetzt wirklich nicht in Stimmung für eine philosophische Diskussion und deshalb werd ich jetzt deinen Knopf der Liebe benutzen. Tschüss, bis dann!"
Und damit ist sie weg. Katharina starrt noch ein paar Sekunden auf das Handy, als ob es von selbst beginnen würde mit ihr zu reden, aber das wird es nicht tun. Sie hat Siri deaktiviert. Zu niedriger Intellekt.
Sie steckt das Smartphone in die Hosentasche und geht weiter. Auch das Licht der Ampel hat, wenn sie zum Stehenbleiben aufruft, die Farbe der Liebe, fällt ihr auf. Kaum ist die Ampel auf grün gesprungen, fühlt sie ihren Po vibrieren. Sie überquert die Straße und kontrolliert, ob sie eine Nachricht bekommen hat. Ja, Eleni, mit der sie eben noch telefoniert hat, hat ihr eine WhatsApp-Nachricht geschickt. < Kannst du mir bitte die Nummer vom Paul schicken? LG >
Was will sie denn vom Paul? Aber Katharina soll es Recht sein. Sie bleibt auf dem Gehsteig stehen und öffnet die Kontakte-App. Sie wird einfach den Kontakt teilen. Paul Witmann heißt er, deshalb scrollt Katharina bis zu den Kontakten mit W, weit runter. Da, da ist er, antippen und teilen. Erledigt.
Aber dann bleibt ihr Blick plötzlich am Bildschirm hängen. Bei den Kontakten ist etwas anders. Erst kann sie nicht sagen, was es ist, aber dann sieht sie ihn. Philipp Winkler. Keine Ahnung, wer das ist und woher sie seine Nummer hat. Der Kontakt war gestern jedenfalls noch nicht da.
Kann es sein, dass das ein Virus ist oder so? Ein Kontakt, der sich selbst in die Liste speichert? Gibt es sowas überhaupt? Aber, viel wahrscheinlicher, hat ihre Schwester ihr Handy geklaut und irgendeinen Kontakt darauf gespeichert, weil sie sie verkuppeln will?
Alles sehr fragwürdig. Egal, Katharina wird jetzt trotzdem eine Nachricht an die Nummer verfassen.
>Hallo, wem gehört diese Nummer? <
Es dauert nicht lange, bis sie eine Antwort hat.
<Mir.>
Aha, ein ganz Lustiger.
>Und wer sind Sie?<
<Mein Name ist Philipp Winkler, aber ich weiß nicht, ob das Ihre Frage beantwortet.>
>Nicht wirklich, aber wieso habe ich ihre Nummer?<
<Wieso sollten Sie sie nicht haben?>
>Weil ich keine Ahnung habe wer sie sind?<
<Wollen Sie wissen, wer ich bin?>
>Ich bin nicht sicher.<
<Ich mache Ihnen einen Vorschlag.>
>Okay?<
<Ich habe 48 Stunden Zeit um sie mit WhatsApp-Nachrichten davon zu überzeugen, dass es sich lohnt, mich kennenzulernen. Wenn ich es schaffe, treffen Sie sich mit mir. In der Realität.>
>Und wenn nicht?<
<Wenn nicht löschen Sie den Kontakt und vergessen, dass Sie mir jemals geschrieben haben.>
Katharina überlegt. Dieser Mann, wenn es denn überhaupt ein Mann ist, sie hat den Typ noch nie gesehen, wirkt sehr seltsam. Aber, sie hat jederzeit die Chance zu sagen, sie wird ihn nicht treffen, also hat sie nichts zu verlieren. Und noch ein Gedanke beginnt in ihrem Kopf zu wachsen. Vielleicht wird sie ihn mögen.
>In Ordnung. Fangen Sie an.<
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Gedichte & Co
Short StoryWas einem so im Kopf herumspukt, kann man meistens nicht kontrollieren. Deshalb werde ich hier ab und zu Poetry Slam Texte, Gedichte oder auch Kurzgeschichten veröffentlichen.