neunzehn

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Robins Sicht

Mittlerweile war gut eine Woche verflogen, seitdem Lexy und ich mit einer Person mehr das Krankenhaus verlassen haben und endlich nach Hause konnten.

Unser kleiner Loops entwickelte sich super und ist ein absolut entspanntes Baby. Zu Lexys Entsetzen hatte sich der Spitzname Loops, den Patenonkel Malte unserem Sohn noch im Krankenhaus verpasst hatte, als wir den Namen noch nicht verraten hatten, schon ziemlich eingegliedert und unser Sprössling wird von so gut wie jedem so genannt.

Gerade stand ich in der Küche und kochte Abendessen, während Lexy mit ihrem Laptop auf der Couch saß und irgendwelche Pläne schmiedete und mit der anderen Hand Neo den Bauch streichelte.

Sie lächelte die ganze Zeit und schien einfach glücklich. Und das war ich auch. Überglücklich mit meiner kleinen wunderbaren Familie. Wenn ich die zwei so sehe, wird mir wieder einmal bewusst wie glücklich ich mich schätzen kann, diese beiden perfekten Menschen neben meiner Seite haben zu können. Aber gleichzeitig kommt auch der Gedanke den ich lange versucht habe zu verdrängen.

Die Angst.
Die Angst, dass ich die Beiden nicht beschützen kann.
Die Angst, dass ich nicht bei Ihnen sein kann, wenn sie mich am meisten brauchen.
Die Angst, dass ich ein schlechter Vater bin und sich Lexy von mir abwendet.
Die Angst, dass ich ein schlechter Ehemann werde, so wie mein Vater es einst war.
Die Angst, dass unser Sohn in genau so gefährliche Machenschafften rutscht wie wir alle es schon sind.
Die Angst, dass mein Sohn mich nicht liebt.
Die Angst, dass jemals jemand anderes meine Rolle als Vater und Ehemann übernimmt.
Die Angst, dass ich versage.
Die Angst, dass die Beiden mir genommen werden.
Und verdammt mittlerweile auch die Angst vor dem Tod.

Die größte Gang des Landes und ein harmonisches Familienleben passen auf den ersten Blick nämlich nicht wirklich zusammen.

Es werden weiterhin Känpfe, Rennen, Lieferungen und weiteres stattfinden, auch mit Lexy, unserem Sohn und mir vor Ort, denn ich weiß genau, dass ich Lexy niemals davon abbringen kann und möchte, die Gang hinter sich zu lassen, nur um ein normales Familienleben zu führen.

Dafür liebt Lexy, und ich auch, die Gang einfach viel zu sehr, als dass sie sie jetzt einfach verlassen könnte.

Aber natürlichen lieben wir beide unseren Sohn auch über alles und wollen ihn in keinster Weise in Gefahr wissen, doch wir wissen alle, dass wir ihn nicht komplett raushalten können.
Spätestens wenn Neo älter ist, wird er sich vermutlich für den Job und das Leben seiner Familie interessieren. Und wer weiß, vielleicht übernimmt er später einmal die Gangleitung von seiner bezaubernden Mutter.

Vielleicht wird er aber auch Steuerberater.
Vielleicht möchte er mit der ganzen Gang Sache nie etwas zu tun haben.

Und wenn so ist, werde ich es akzeptieren, ihn unterstützen und immer lieben, egal welche Wege er für sich gehen wird.

Ich möchte ihn unterstützen und lieben, nicht lenken oder formen, beeinflussen oder bestimmen, wie mein Vater es oft versucht hat.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als es an unserer Tür schellte und ich schnell hin eilte, bevor Lexy aufstand.

"Na Daddy, was läuft so, außer der Scheiße in der Windel?", freudestrahlend quetsche sich Malte zwischen mir und der Tür hindurch und lief direkt zu der Couch, wo er sich vorsichtig neben Neo setzte.

"Na Loops,  ich hab dich heute morgen bis in mein Bett schreien gehört, was hast du armer Kerl nur für Rabeneltern, dass die nicht sofort springen, wenn du schreist nh. Sei froh, dass du so einen coolen Patenonkel wie mich hast. Ich hab dir sogar was mit gebracht.", redete Dumbo direkt los und Neo schaute ihn interessiert aus seinen großen Augen an, bevor er diese wieder schloss, um zu schlafen.

Malte verließ die Couch und lief zurück zur Tür, um ein riesiges Paket aus dem Flur zu ziehen.

Mit diesen ging er zurück zur Couch und stellte es direkt vor Lex ab, die ihn fragend anguckte.

"Aufmachen!", klatschend forderte er Lexy auf.

Diese begann verwirrt und leicht ängstlich guckten, den Karton zu öffnen. Auch ich trat näher heran, um zu sehen, was sich hinter dem geheimnisvollen Paket befand.

Lex sah den Inhalt als erstes und blickte Malte mit ihren 'Dein-Ernst?!' Blick an.

"Du weißt aber schon das Neo erst eine Woche alt ist, und weder krabbelt noch geschweige denn läuft?", fragte sie Malte.

Auf diese Frage hin, sah ich mir den Inhalt genauer an und erkannte ein Laufrad, welches wie ein Motorrad aussah (Bild oben).

"Früh übt sich, ist nur eine Frage der Zeit bis sich Loops auf ein echtes setzt, um damit Weiber zu beeindrucken.", grinste malte stolz.

Für diesen Satz bekam er von Lexy eine Klatsche auf den Hinterkopf und Malte hielt sich bespielt beleidigt den schmerzenden Kopf.

"Komm Muchacho, Onkel Malte geht ne große Runde mit die spazieren, bei den gewaltvollen Eltern bist du ja nicht sicher.", schon hatte sich mein bester Freund meinen Sohn gepackt und trug ihn behutsam zu seinem Kinderwagen, um kurz darauf die Wohnung zu verlassen.

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Heyho dudes, ein neues Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch.

Peace, over and out✌🏻

*julia*

Undercover Gangboss- Die Gefahr geht weiter✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt