"I'm glad Kaden. So happy it makes me sad" - Elizabeth

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Es war eigentlich ein wunderschöner Morgen.

Die hellen Lichtstrahlen der Sonne schienen durch das Fenster und durch die beigen samtigen Gardinen und beleuchteten ein Teil des Zimmers. Es war ungewöhnlich still und friedlich, so dass man die Vögel draußen zwitschern hören konnte, obwohl es schon fast Winter war und die Vögel weitergezogen sein mussten. Ich bewunderte, durch meine müden Augen, die Aussicht nach draußen, vom Bett aus und sah die Äste der Bäume, wie sie fast an der Scheibe kratzten.

Es war eigentlich ein wundervoller Morgen in Paris, für jeden anderen.

Nur nicht für mich.

Denn in dem Moment wo ich wach wurde erinnerte ich mich an die Geschehnisse von gestern Abend. An unser Gespräch. Nun, man könnte es eher einen Streit nennen und ich bereute es zutiefst.

Ich stöhnte und vergrub mein Gesicht wieder in die weichen, noch warmen Kissen.

Ich bin ausgeratest und das war unnötig. Es war falsch was ich getan hatte, das wusste ich doch ich konnte in dem Moment nicht klar denken, so wie an jenem Tag wo ich ohne wenn und was Everett geküsst hatte.

Ich hatte überreagiert und vor Wut alles aus mir raus gelassen. Ich habe nicht nachgedacht und kein Blatt vor dem Mund genommen. Und wie sollte es jetzt weiter gehen? Wie konnte ich denn jetzt vor Everett treten und ihn noch ansehen? Ich schämte mich für meine taten von gestern viel zu sehr. Als ob wir nicht genug Probleme hätten, nein ich belastete ihn auch noch mit meinen kindischen Gefühlen.

Ich hatte es mittlerweile auch schon verstanden. Everett hegte keine romantischen Gefühle für mich. Ich war mir noch nicht mal sicher, ob er sowas überhaupt konnte, aber sicher war ich mir, dass er mir gegenüber nichts fühlte.

Ich lachte bitter in meinen Kissen.

Wie konnte ich denn auch nur einen Moment daran glauben, es hoffen, es für möglich halten, dass es anders sein würde.

Ich war nun mal kein besonders hübsches Mädchen und ich hatte nie Probleme damit. Ich meine, ich habe es so hingenommen. Es akzeptiert und mein Leben dennoch genossen. Bis jetzt.

Plötzlich stand alles Kopf, in meinem Leben.

Ich wohnte nicht mehr in Indiana und ging dort auf ein Internat und las den lieben langen Tag Bücher, nein. Wie auf einem Schlag hatte sich alles geändert. Nur weil ich ihm begegnet war. Nur weil er mich so in seinen Bann gezogen hat. Verflucht seien die Vampire und ihre magischen Anziehungskräfte! Verflucht!

Hätte sich Everett bloß in ein anderes Zimmer geirrt. Dann wäre ich ihm nicht gefolgt, hätte nicht erfahren was er ist, hätte keinen kranken Vampir am Hals, hätte mich nicht ihn verliebt…

Einfach alles wäre anders.

Vielleicht würde ich in diesem Moment in der Bibliothek sitzen und ein Buch lesen und vielleicht würde ein süßer schlauer Junge mich ansprechen und mich fragen ob ich denn gerne mit ihm ausgehen möchte.

Ich seufzte aus tiefster Brust.

Das alles Tat nun auch nichts mehr zur Sache. Es war zu spät für alles und ich musste damit leben.

Ich horchte auf als es drei Mal an meiner Tür geklopft hatte. Sofort bekam ich panische Angst und mein Herz schlug viel schneller an dem Gedanke, dass es Everett sein könnte, der hinter der Tür stand.

„Wer ist da?“, fragte ich den Kopf anhebend und sofort kam die Antwort, was mich erleichtern ließ.

„Ich bins! Kaden!“

„Komm rein, Kaden.“, murmelte ich und drehte mich auf den Rücken.

Die Tür ging auf und Kaden spazierte mit einem rot-blau karierten Hemd rein. Wie üblich trug er seine welligen etwas längeren Haare zur Seite gestylt und ein großes Lächeln zückte seine Lippen.

Why is the Bad Boy in my Dorm room?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt