Chapter Seventeen

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J O H A N N A

Léon und Melly essen am Tisch während ich mit Flynn die leeren Verpackungen vom Bailey's wegschmeiße um ein wenig Abstand von den beiden, die unbedingt Burger essen wollten, zu nehmen.
„ Ich hab Angst, dass es falsch war ihr zu sagen, dass es Alyssa gut gehen wird." sage ich leise zu Flynn. „ Sie meinte Alyssa hat am Kopf geblutet, aber nicht ob sie geweint hat, ob sie einfach nur auf dem Boden lag, nichts und ich weiß, dass ich sie sowas nicht fragen werde."
„ Vielleicht war Alyssa auch bewusstlos, du musst nicht vom schlimmsten ausgehen. Wir werden sehen was rauskommt." Flynn schlingt seine Arme um mich.
Ich liebe diese Kinder so sehr und Alyssa ist einfach so ein Engel und Kayas kleines Baby, weil sie die jüngste ist.
„ Ihr streitet ja gar nicht mehr." merkt Léon an und ich sehe wie Mellys Kopf sich zu uns umdreht und lächelt.
„ Jo, du sahst traurig aus als Flynn gegangen ist." bemerkt sie unschuldig und ich kann nur zu Flynn hoch grinsen.
„ Es wird besser." sage ich einfach nur bevor ich mich neben Melly setze und eine ihrer Pommes klaue.
„ Hey!" sie schaut mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an worauf Flynn sich eine ihrer Pommes klaut. „ Ey! Hört auf meine Pommes zu klauen." sie muss selbst lachen, deshalb beginne ich zu grinsen.
Sie abzulenken war erst nicht einfach, aber grade funktioniert es ganz gut. Dass sowas traumatisch ist, ist wohl jedem bewusst. Ich hoffe einfach, dass es einfacher für sie wird, wenn es Alyssa wirklich gut geht und sie wieder hier ist.
Man hört das Rascheln von Schlüsseln durch die Wohnung und sofort richten sich alle Blicke, bis auf Mellys, Richtung Tür obwohl sie von hier aus durch die Treppe nicht so gut zu erkennen ist.
„ Du hättest auch einkaufen können, wenn wir wieder hier sind. Du wusstest wann wir kommen." zischt Kaya leise Nathan an. „ Ich dachte ich könnte dich für ein paar Tage alleine mit ihnen alleine lassen, dann nimm alle drei oder gar keinen mit und wenn du sie alleine lässt, dann sorg wenigstens dafür, dass Johanna oder irgendjemand hier ist der aufpa-." Kaya stockt. „ Es ist sauber." realisiert sie etwas lauter.
Als ich Alyssa auf ihren Arm sehe, fällt mir ein Stein vom Herzen und ich fühle mich um einiges erleichterter.
„ Wir haben aufgeräumt." ruft Léon freudig.
„ Und dafür Burger bekommen." stellt Nathan fest der nun neben mit steht.
Melly legt den Rest ihres Burgers hin und zögert nicht eine Sekunde um hoch in ihr Zimmer zu flüchten.
Sie tut mir so leid.
Ich stehe von meinem Stuhl auf und folge Kaya nach oben in Alyssas Zimmer, wo sie sie auf ihr Bett legt und zudeckt.
„ Soweit alles gut?" frage ich.
Kaya nickt. „ Sie hat eine Gehirnerschütterung, die Platzwunde an ihrem Kopf wurde genäht. Als wir im Krankenhaus ankamen war sie auch mittlerweile wieder wach." sie seufzt. „ Danke, dass du gekommen bist."
„ Hättest du doch nur etwas gesagt, ich wäre sofort gekommen."
„ Ich weiß. Aber ich weiß auch wie viel du in den letzten Tagen gearbeitet hast. Eigentlich wollte ich Nathan die ganze Wohnung aufräumen lassen, während ich ins Krankenhaus fahre, aber ich konnte nicht alleine auch wenn meine Mom da war.. Sie ist auch seine Tochter."
Ich umarme sie kurz. „ Jetzt musst du dich um deine andere Tochter kümmern. Sie meinte zu mir es ist ihre Schuld und dass Nathan auf sie sauer wäre."
Kaya nickt langsam. „ Nathan hat sie angeschrien als ich sie grade mal beruhigt hatte. Dabei ist das ganze seine Schuld, weil er sie überhaupt alleine gelassen hat. Ich verstehe nicht, dass man davon ausgeht, dass eine sechsjährige auf eine vierjährige aufpassen könnte." sie schüttelt den Kopf. „ Danke, dass du dich um sie gekümmert hast. Léon hat kaum etwas mitbekommen, außer dass Nathan sie angeschrien hat. Ich seh mal nach ihr."
Ich nicke und verlasse mit ihr zusammen das Zimmer. Ich gehe runter zu den Jungs.
„ Léon. Wie war das wenn du auf gegessen hast?"
„ Zähne putzen und umziehen." er steht schon auf und geht nach unten. Ich schlage Nathan an den Kopf, weil mir vorstellen kann, dass Kaya nicht dazu fähig war. Dafür bin ich aber da.
„ Warum rufst du mich nicht an?"
„ Ich weiß, dass ich es hätte tun sollen. Ich hab das schon mit Kaya durch." will er das Thema beenden aber ich lasse nicht locker.
„ Und warum schreist du noch deine Tochter an? Sie hat nichts falsch gemacht, aber sie denkt es ist alles ihre Schuld, weil du ihr das Gefühl dafür gibst. Ich weiß, dass du überfordert mit den dreien bist, aber das ist trotzdem nicht drin. Beweg deinen Arsch nach oben und rede mit Melina."
Er widerspricht nicht, sondern steht auf und geht die Treppe nach oben.
„ Und du grinst nicht so blöd." natürlich steckt mich sein Grinsen an. Flynn erhebt sich ebenfalls und legt seinen Arm um mich.
„ Ich kann nicht anders." darauf küsst er mich.
„ Okey, euch sieben Jahre später schon wieder beim Knutschen zu erwischen ist mir etwas zu viel." sagt Kaya und anders als damals, als ich so verlegen war und am liebsten im Erdboden versunken wäre, muss ich nun lachen.
„ Sorry. Können wir noch etwas für dich tun?" frage ich.
Sie schüttelt den Kopf. „ Ihr könnt gehen, ihr habt genug für mich getan." Wir nehmen unsere beste Freundin in den Arm bevor wir gehen.
Zurück in meiner Wohnung will ich mich einfach nur ins Bett fallen lassen, aber da ist noch Flynn, der fest darauf besteht auf dem ausklappbaren Sofa im Wohnzimmer zu schlafen. Also hole ich Decke und Kissen aus meinem Schrank und werfe es auf das Sofa.
Ich weiß nicht ob ich froh sein soll, dass er den kleinen Abstand zwischen uns noch aufrechterhält oder ob ich traurig bin nicht mit ihm im selben Bett zu schlafen.
„ Gute Nacht." er legt seine Lippen auf meine und ich erwidere seinen kurzen Kuss.
„ Gute Nacht." damit verschwinde ich in meinem Schlafzimmer und ziehe mich um.

Am nächsten Morgen schleife ich in die Küche, Flynn liegt quer auf dem Sofa was mich schmunzeln lässt, meine Kaffeemaschine ist recht laut aber ohne bin ich zu gar nichts fähig. Kaum ist die Tasse gefüllt spüre ich sein große Hände an meiner Hüfte. Er macht mich wahnsinnig, mit so einer kleinen Berührung und der Tatsache, dass er direkt hinter mir steht.
„ Guten Morgen." seine tiefere verschlafene Stimme lässt meine Beine weich werden. Verdammt.
„ Guten Morgen." nuschle ich und werfe Zuckerwürfel in meine Kaffee. „ Willst du auch einen?"
„ Hmm." er greift die Tasse und nimmt einen Schluck davon.
„ Flynn!" direkt muss ich Grinsen, auch wenn ich ohne meinen Kaffee unerträglich sein kann, ich liebe es trotzdem wenn er mich ärgert.
„ Der ist gut, du solltest auch einen trinken." er nimmt noch einen Schluck.
Ich schüttle amüsiert den Kopf und hole mir eine neue Tasse aus dem Schrank um noch einen Kaffee zu machen.

Weil es weh tut wenn du gehst [ abgebrochen ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt