Chapter Eightteen

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J O H A N N A

„ Du bist so unmöglich." lache ich und schaue zu ihm hoch.
Die letzten Tage zusammen, waren nur halb so stressig wie vorher, zwar muss ich nicht weniger arbeiten, aber mit Flynn zu essen oder vor dem Fernseher zu sitzen und irgendeinen Netflixfilm zu schauen ist doch eine gute Ablenkung.
Heute hat er mich vom Café abgeholt und wir sind auf den Weg zu mir. Er zieht mich an sich und küsst mich.
Dass es sich nach dieser ganzen Zeit sich noch so unbeschreiblich gut anfühlt, ist unfassbar.
„ Meinst du?" fragt er, während wir langsam den Weg fortsetzen, jedoch laufe ich jetzt rückwärts in seinen Armen.
„ Ich weiß nicht wie man so.. so-."
„ Heiß, unwiderstehlich, gutaussehend." versucht er mir zu helfen.
„ Okey, unmöglich hat schon gepasst." gebe ich zu.
„ Hmm... leugnen kannst du es nicht."
Ich stelle mich auf Zehenspitzen und küsse ihn. „ Tue ich auch nicht."
Als wir bei mir ankommen kommt mir der Geruch von frischem Essen entgegen.
„ Du hast gekocht." stelle ich fest.
Och Gott er ist ein Engel.
„ Hab ich doch versprochen." grinst Flynn und führt mich in die Küche.
Es ist alles fertig und wir mussten nur noch die Nudeln und, Flynns atemberaubende, Bolognese auf Tellern tun.
Ich stelle die Teller auf den Tisch vor meinem Sofa ab und warte darauf, dass Flynn mir nachkommt. Er stellt zwei gefüllte Weingläser hin und drückt mir im nächsten Moment Besteck in die Hand.
„ Du denkst auch an alles, oder?"
„ So gut wie." Der Blonde nimmt neben mir Platz und wir beginnen zu Essen.
Ich kann nicht verstecken wie unfassbar gut es schmeckt. Wie jedesmal.

Nach dem Essen liege ich auf dem Sofa in seinen Armen. Ich glaube es gibt nichts, was hätte schöner sein können. Minutenlang genieße ich die Stille und seine Finger die durch meine Haare streichen. Ich könnte sofort einschlafen. Dieser Tag war alles andere als entspannt.
Flynn haucht mir einen Kuss auf die Stirn. Ich richte meinen Kopf zu ihm auf. Seine grünen Augen wirken im gelblichen Zimmerlicht etwas dunkler als sonst.
Ihn wieder in mein Leben zu lassen ist ein großer gewagter Schritt und auch wenn ich mir sicher bin, dass ich mich nicht dagegen wehren kann, habe ich Angst, dass es ein Fehler ist.
Es ist schon zweimal schief gelaufen, ich will nicht noch ein drittes Mal von ihm verletzt werden.
Er ist nicht mehr so naiv und denkt, dass seine damalige beste Freundin für ihn echte Gefühle haben könnte. Auch ist er nicht mehr drogenabhängig und feiert irgendwelche Studentenpartys.
Ich dachte nicht, dass ich, nachdem er mich betrogen hatte, noch neben ihn liegen und ihn küssen könnte. Ich dachte ich werde ihn bei irgendwelchen Feiern begegnen und mich zusammenreißen müssen. Nicht, dass ich nach Florida fliege damit er mir seine Galerie zeigt.
„ Worüber denkst du nach?" fragt er mich leise und holt mich zurück in die Realität.
Ich schüttle kurz den Kopf. „ Nichts. Alles gut." ich stecke mich das winzige Stückchen zu ihm hoch und küsse ihn. Im nächsten Moment schwinge ich mich auf seinen Körper.
Seine Hände packen meine Hüfte und der Kuss wird etwas drängender. Einen Moment lang verliere ich mich in den Kuss. Einen Augenblick später hat mich mein Gewissen eingeholt und ich löse mich von ihm und klettere wieder von ihm runter. Durchatmend lege ich mir die Hände an meinen glühenden Wangen.
Ich kann das nicht.
„ Hey." seine Stimme ist noch immer sanft als er sich aufrichtet und seinen Arm um meinen Bauch schlingt. „ Erzähl mir. Was ist los?" fragt er leise und legt den Kopf auf meine Schulter.
Ich schüttle einfach nur den Kopf bevor ich beginne zu schluchzen, weil mich die Erinnerungen einholen. Am liebsten würde ich aufstehen und mich in meinem Schlafzimmer einsperren und einfach einschlafen, aber gleichzeitig will ich mich nicht bewegen.
Kurz löst Flynn sich von mir, bevor ich seinen Körper wieder an meinen spüre. Er sitzt direkt hinter mir, seine Beine finden auf den Boden, jedoch sitze ich dazwischen, seine Arme sind um meine Schultern geschlungen und halten mich einfach nur fest. Nach einen kleinen Kuss auf mein Haar, legt er seinen Kopf an meinen.
Seine Daumen streichen beruhigend über meine Schultern.
Ich weiß nicht wie lange ich so mit ihm da saß, das einzige was ich wusste ist, dass mir vor Erschöpfung du Augen zugefallen waren.

Als ich am nächsten Morgen in meinem Bett aufwache, versuchte ich die Erinnerung, wie ich es hier her geschafft hatte, zu finden. Aber es gab keine.
Ich trage noch immer die Sachen von gestern, meine Haare liegen wirr auf dem Kissen und mein Kopf tut ein wenig weh. Nachdem ich mich aufgerafft habe gehe ich als erstes ins Bad. Im Spiegel sehe ich mein verschmiertes Make-up, welches ich erstmal entfernte und dann duschen gehe.
Als ich das Bad wieder verlasse, höre ich die Kaffeemaschine in der Küche. In meinem Zimmer ziehe ich mir frische Sachen an und gehe dann in die Küche, wo mir Flynn eine Tasse Kaffee in die Hand drückt.
Seine Haare sind etwas gewellt und stehen noch in alle Richtungen ab, er scheint gestern noch duschen gewesen zu sein, die Wellen kommen nur wenn er mit nassen Haaren schläft, anstatt sie direkt zu föhnen.
„ Wie gehts dir?" fragt er vorsichtig und streicht über meine Wange.
„ Geht schon, danke." sage ich etwas benommen. „ Wie spät ist es?"
„ Elf. Wir müssen in einer Stunde los."
Ich nicke nur. Hoffentlich geht es Melly besser, Alyssa scheint wieder ganz die Alte zu sein und es kam nicht zu starken Gedächtnisverluste, auch wenn sie erst vier ist, dass schlimmste für Kaya wäre gewesen, wenn sich ihre Tochter nicht mehr an sie erinnern könnte.
„ Okey. Ich geh mich fertig machen." damit verlasse ich die Küche.
In meinem Zimmer trage ich mir dezentes Make-up auf. Nach der Tasse Kaffee fühle ich mich um einiges besser. Als ich mein Zimmer mit geföhnten Haaren und munteren Gesicht verlasse, sehe ich Flynn in Hemd und Jeans. Das letzte Mal, dass er ein Hemd trug, war auf Kaya und Nathans Hochzeit. Ich dagegen trage ein hellbraunes Croptop und eine hellblaue ripped Jeans. Auch wenn es Melina Johannas - ja ich bin immer noch sehr stolz drauf- Geburtstag ist. Ich weiß wie es wird und ein Kleid würde nur stören.
„ Du siehst sehr gut aus." sage ich bevor ich Flynn auf die Wange küsse.
„ Kann ich nur zurück geben." lächelt er und schlingt den Arm um meine Taille.
„ Hier." ich halte ihm mein Autoschlüssel hin. „ Ich kann nichts garantieren, aber bei dem ganzen Kindersekt, werde ich nicht in der Lage sein überhaupt zu fahren." scherze ich.
Amüsiert schüttelt er den Kopf und nimmt mir den Schlüssel ab. „ Na gut, aber trink nicht so viel."

Weil es weh tut wenn du gehst [ abgebrochen ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt