Chapter Twenty-Eight

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J O H A N N A

Zwei Wochen später steige ich in Flynns Auto, er hat mich heute früh zur Arbeit gefahren und jetzt fahren wir zum Frauenarzt. Wir wohnen immer noch nicht zusammen, wobei ich es nicht mehr abschlagen würde.. Wenn wir uns die Miete teilen, bezahle ich weniger als für meine jetzige Wohnung, aber das hat noch ein wenig Zeit. Jetzt in der neunten Schwangerschaftswoche habe ich andere Probleme als mir darüber Gedanken zu machen offiziell mit Flynn zusammen zu ziehen.
„ Ich hab übrigens einen Namen." sagt Flynn plötzlich. „ Reece."
„ Wir wissen nicht ob wir einen Jungen bekommen." erinnere ich ihn.
„ Na gut wie würdest du ein Mädchen nennen?"
„ Kaya Ariana, wobei Ariana ihr Rufname wäre, aber andersrum hört es sich nicht gut an."
Wenn ihr Kind Johanna heißt, kann ich mich doch nicht anders besser bedanken.
„ Dann ist Reece doch okey?"
„ Ja - wenns es Junge wird." sage ich. Wir haben noch einunddreißig Wochen, mein Gott. Wer überlegt jetzt schon Namen? Naja besser als zu spät.
„ Dann sind wir ja schon darauf vorbereitet."

Mit Flynn in den Aufzug zu steigen ist etwas anders, als letztes Mal alleine. Ich bekomme heute mein erstes Ultraschallbild, nach neun Wochen, da ich es von Kaya schon kenne, weiß ich, dass man das Baby schon leicht erkennen kann. Es ist nicht mehr nur ein Punkt.
Als ich im Untersuchungsraum sitze, erklärt mir meine Frauenärztin, dass wir nach dem Ultraschall meinen Mutterpass erstellen, damit ich auch so ein kleines Heftchen wie Kaya besitze.. naja eigentlich damit wir die Fortschritte notieren können. Ich erzähle ihr von meinen Beschwerden, welche aber, laut ihr, völlig normal in der Schwangerschaft sind und dann gehts an den Ultraschall.
„ Oh.." sagt sie verwundert und schaut auf dem Bildschirm vor ihr.
Mein Blick schweift zu Flynn, dann zu meiner Ärztin.
„ Bin ich doch nicht schwanger?" frage ich, weil mir nichts anderes einfällt. Klar bin ich noch in der Risikozeit, aber das klang nicht schlecht sondern überrascht.
„ Doch." sie lächelt und richtet den Bildschirm zu mir. „ Jedoch mit Zwillingen." sagt sie und zeigt mit den Finger auf die beiden „Körper". „ Glückwunsch."
Zwillinge? Wieder schaue ich zu Flynn, der mindestens genau den selben ängstlichen Gesichtsausdruck hat. Och Gott ich hatte schon Angst bei einem Kind, aber Zwillinge?
„ So wie ich es erkenne, sind es zweieiige Zwillinge, das ist jedoch in ein bis zwei Wochen besser zu erkennen." erklärt sie bevor sie mir das Gel von meinem Bauch wischt.
Jedoch hab ich keine Worte dafür. Zwillinge? Kurze Zeit später sitzen wir im Sprechraum um meinen Mutterpass zu erstellen.
„ Mrs. Scott. Sie müssen sich keine Gedanken machen." sie reicht mir das Heft. „ Sie sind bei mir in besten Händen. Natürlich ist die Nachricht nach neun Wochen Zwillinge zu bekommen für den ersten Moment schwer zu verkraften und vielleicht auch beängstigend. Doch Sie haben noch achtundzwanzig Wochen um sich vorzubereiten, dass ist sehr viel Zeit, es gibt endliche Kurse und alleine sind Sie auch nicht." lächelt sie.
„ Achtundzwanzig?" frage ich nach.
„ Mit Zwillingen dauert die Schwangerschaft nur siebenunddreißig Wochen, später ist für Sie und die Babys zu riskant. Jedoch kann es auch etwas länger dauern, bis ich Ihnen sagen kann welches Geschlecht die Beiden haben, weil sie sich den Platz teilen müssen. Das Wahrscheinlichste ist ein Pärchen, mit fünfzig Prozent die anderen fünfzig Teilen sich gleich auf zwei Mädchen und zwei Jungs auf. Aber selbst wenn ich das Geschlecht von einem sehen kann bestätigt es nicht das andere, deshalb ist es immer gut geschlechtsneutrale Babysachen zu kaufen, aber das hat noch etwas Zeit. Warten Sie mindestens die nächsten drei Wochen ab, damit ist die Risikozeit überständen."
Nachdem sie uns aufmerksam auf bestimmte Flyer, im Wartebereich, für eine Schwangerschaft mit Zwillingen, gemacht hat verabschieden wir uns und machen einen neuen Termin.
Im Auto bin ich immer noch etwas benommen. Zwillinge. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit Zwillinge zu bekommen?
„ Zwillinge." seufzt Flynn mindestens so benommen wie ich. „ Ist das jetzt gut oder schlecht?"
„ Ich habe keine Ahnung." gebe ich zu. „ Vielleicht weiß ich es wenn der Gedanke besser in meinen Kopf verankert ist." ich schaue auf mein Handy
>> Du musst mir unbedingt dein Ultraschallbild zeigen, ich bin so gespannt.🥰 << - Kaya
Ich lehne mich nach hinten und schaue in meinen Mutterpass und das Ultraschallbild an. Abgesehen, dass ich schon ziemlich trübe bin, es ist mitten im Winter und drückt auch noch etwas auf meine Stimmung.
„ Lass erstmal nach Hause fahren."
Nach Hause.. Keine Ahnung warum ich das sage und daran denke in seine Wohnung und nicht in meine zu fahren. Aber genau das tut er auch. Anstatt mich in meine Wohnung zu fahren, fährt er mich, wie selbstverständlich, zum Gebäude in dem er und Kaya und Nathan wohnen.
„ Hey." lächle ich Kaya an.
Bringen wir es einfach hinter uns..
„ Zeig mir das Bild." ungeduldig schaut sie mich an, während ich grade mal aus meinen Schuhen schlüpfe.
„ Wo sind die Kids?" frage ich.
„ Alyssa schläft schon und Nathan ist mit Léon und Melly essen. Jetzt zeig mir das verdammte Bild."
„ Kaya, lass uns erstmal reinkommen." Flynn legt seinen Arm um die Schultern unserer besten Freundin und führt sie zur Couch.
Während ich den beiden nachschleife, suche ich den Mutterpass aus meiner Tasche, nehme das Bild hinaus und reiche es Kaya. Ich bin noch immer so unruhig, dass ich mich gar nicht hinsetzen kann, jedoch zieht mich Flynn auf seine Beine, sodass mir nichts anderes übrig bleibt.
Kaya mustert das Bild, jedoch ein wenig fragwürdig. Es sieht  eben nicht so aus wie ihre. „ Wie.. was..." murmelt sie vor sich hin.
Ich umfahre einen Teil des Umrisses. „ Das ist ein Baby." dann umfahre ich den anderen Teil, „ Und das ist auch eins."
Sie schaut mich an. Ihre braunen Augen sind riesig.
„ Zwillinge?" fragt sie und ich nicke. „ Oh mein Gott." sie fällt mir um den Hals und zieht mich fast von Flynns Schoß. „ Wie schön." ich höre ihr Lächeln aus ihrer Stimme.
„ Naja.. Es ist.. unerwartet." sage ich. „ Ich weiß nicht wie wir das hinbekommen sollen." gebe ich zu und löse mich von ihr.
„ Wir helfen euch. Das weißt du. Naja.. ich helfe dir. Nathan würde ich kein Kind mehr anvertrauen."
„ Er ist mit euren Kindern essen." erinnere ich meine beste Freundin.
„ Ein Neugeborenes." verbessert sie sich.
Den Abend lassen wir bei Kaya ausklinken, Nathan kommt irgendwann mit den Kindern nach hause und Flynn und ich gehen erst ziemlich spät nach unten. Ich schleife förmlich über die Türschwelle, ich bin fertig mit den Tag, will aber Flynn unbedingt etwas sagen, was nicht noch länger warten kann. Aber die richtigen Worte habe ich nicht.
„ Ich denke du bist sehr müde." er haucht mir einen Kuss auf die Lippen. „ Legen wir uns hin und sehen morgen weiter, was wir tun."
Ich nicke. „ Da gibt es noch eine Sache." ich folge ihm ins Schlafzimmer.
„ Was denn?" fragt er und zieht sich den Sweater vom Kopf und die Socken von den Füßen.
Okey, Johanna, raus damit.
„ Ich habe etwas drüber nachgedacht und bin die Vor- und Nachteile durch gegangen." auch ich ziehe mich um. „ Ehrlich gesagt bin ich mir nicht so sicher, wenn ich daran denke, wie es letztes Mal gelaufen ist." seufzend lasse ich mich neben ihm im Bett nieder und ziehe die Decke über uns. „ Aber wir sind schräg und ich bin genug Risiken mit dir eingegangen." zum Beispiel, dass ich jetzt von ihm schwanger bin, mit Zwillingen. „ Ich ziehe hier ein, wenn du das noch willst."
Flynn drückt mir einen Kuss auf den Ansatz meines unordentlichen Zopfes. „ Natürlich, will ich das noch." grinst er.

Weil es weh tut wenn du gehst [ abgebrochen ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt