"Ja, und zwar... Ob du... Besser singen kannst als ich. Genau! Zeig mir doch mal, wie man es richtig macht!" Stolz, dass mir so schnell etwas eingefallen war, beruhigte sich mein Puls ein wenig. Law zog daraufhin nur seine Augenbrauen zusammen und lächelte schief." Ich singe nicht. "
" Das heißt du kannst es nicht. "
" Und ob ich es kann, ich mache es nur nicht."
" Dann Beweise es mir!"
Suchend sah ich mich nach meinem Handy um, damit ich einen passenden Song auswählen könnte, doch da lief Law schon an mir vorbei zu seinem Zimmer. Ganz nebenbei bemerkt, sperrte er es seit einer guten Woche nicht mehr ab, genau so wie sein Arbeitszimmer. Innerlich freute es mich, dass ich offenbar nun sein vollstes Vertrauen genoss, womöglich wieder ein wenig zu viel als angebracht, doch wie gesagt. Das würde vorüber gehen! "Du Langweiler!" rief ich ihm noch hinterher, doch wurden meine Worte von einer zukanllenden Zimmertür übertönt. "Langweiler!" Mit großen Augen sah ich zu Bepo, der mir nachgeplappert hatte und mich zufrieden kichern ansah. Lachend wuschelte ich ihm durchs Haar und ließ die Musik einfach weiter laufen, machte sie allerdings ein wenig leiser. Eigentlich hatte ich es nicht für möglich gehalten, doch Bepo wurde mir sogar noch sympathischer als zuvor. Nun allerdings nahm ich mein herumgehampel nicht wieder auf, sondern ging mir ansehen, was Law alles eingekauft hatte. Eine Menge Gemüse... Nudeln... Soßen... Fleisch... Eier... Er schien wirklich an alles gedacht zu haben. Leise summend räumte ich alles ein, began dabei wieder ganz leicht im Tackt zu wippen und als ich die Wasserflaschen erblickte, brachte ich sie noch schnell in den Keller. Hierbei kam ich an meinem Zimmer vorbei und bemerkte, dass die Tür offen stand, doch eigentlich hatte ich gedacht, ich hätte sie beim Verlassen zu gemacht. Verwirrt ließ ich das Sixpack zu Boden und ging hinein, entdeckte eine Tüte auf meinem Bett liegen. Das musste Law gewesen sein, doch wieso hatte er die hier her gebracht? Nun etwas skeptischer näherte ich mich langsam meiner Matratze und spitzte in die Tasche hinein. Sofort lief ich knall rot an und starrte sprachlos auf den Inhalt, den ich nun vollends in Augenschein nahm. Ich war fassungslos... Peinlich berührt und doch freute ich mich irgendwie- Halt nein, ich war einfach nur völlig entgeistert. Was um alles in der Welt hatte sich Law nur dabei gedacht?! Mit brennenden Wangen, versteckte ich die Tampons und Binden in meinem Schrank. Ich wollte gar nicht darüber nachdenken, was es für ein Zufall war, dass mein Vorrat langsam zu Ende ging. Als nächstes besah ich mir den Rest und kam nicht umhin, einen überraschten Laut von mir zu geben. Die Taschentuchpackung legte ich auf meinen Nachttisch und die Schokolade schob ich in den darunter liegenden Schupper. Kopfschüttelnd stand ich daraufhin immer noch im Zimmer und wusste nicht, was ich jetzt davon halten sollte. Erste mal musste ich irgendwie die Röte aus meinen Wangen verbannen, denn so konnte ich keinesfalls zurück gehen. Mit meinen Händen fächerte ich mir Luft zu und dachte nach, was ich Law nun sagen sollte. Wühl nicht in meinen Sachen? Danke? Nett von dir, aber was erlaubst du dir? Nein, alles blöd, doch unkemmentiert wollte ich es auch nicht lassen. Irgendwie war es schon eine äußert freundliche Geste und meine gute Erziehung wollte von mir, dass ich mich bei ihm dafür bedankte. Meinen ganzen Mut zusammen kratzend, schlich ich aus dem Zimmer und wieder zurück nach oben, wo ich sofort ein seltsames Geräusch vernahm. Es war irgendwie regelmäßig und klang mechanisch, doch zugleich auch nicht. Verwirrt lief ich ins Wohnzimmer und entdeckte dort Law, wie er auf dem Laufband joggte, mit Kopfhörern in den Ohren und... Ohne Shirt. Oh, das machte er doch mit Absicht! Ich bemerkte, wie er mich aus dem Augenwinkel ansah und würde sofort wieder rot, woraufhin er leicht zu grinsen begann. Das war Absicht, darauf würde ich mein letztes Hemd verwetten! Dennoch schaffte ich es nicht, ihn nicht wenigstens einmal kurz zu mustern. Seine Rückenmuskulatur spannte sich teilweise an, während sein Haar im Takt wippte und seine Arme angewikelt vor und zurück schwangen. "Wieder am nachdenken?" Ich hasste ihn... Nein, eigentlich himmelte ich ihn an. Er zog sich einen seiner Kopfhörer heraus und sah zu mir herüber, wie er dabei trotzdem gerade aus joggen konnte, blieb mir ein Rätsel. Jedoch gab es zur Zeit wichtigeres, nämlich gedanklich im Boden zu versinken. "Danke." Grinsend hob er eine Augenbrauen und hatte den Mund geöffnet, um etwas zu sagen, doch ich kam ihm zuvor. "Wenn du mich jetzt fragst wofür, dann geh ich auf dich los." Sein Mund schloss sich wieder, doch das Grinsen bleib und er sah wieder nach vorne in den vor lauter Regen beinahe untergehenden Garten. "Wo ist Bepo?"
"In der Küche am Malen. Wie geht es deiner Verletzung?" Im ersten Moment wusste ich nicht, wovon er sprach, doch dann fiel mir mein Schnitt am Zeigefinger ein und ich sah schmunzelnd auf das bunte Pflaster. Überrascht bemrkte ich, dass Law seines ebenfalls noch trug. Mein Herz schlug einen Trackt höher, woraufhin ich sofort wieder rot anlief. Das war doch nicht zu glauben, wie schnell ich mich in den Schwarzhaarigen hier verschossen hatte und allein ein dummes Pflaster erfreute mich. Leicht schüttelte ich meinen Kopf. "Dank deiner medizinischen Fachkenntnisse, werde ich wohl noch einmal mit dem Leben davon kommen." Bemüht locker versuchte ich mit ihm zu reden, während sich der durchtrainierte, glänzende und tätowierte Oberkörper neben mir regelmäßig auf und ab bewegte. Lange würde ich das hier nicht durchstehen, denn schon wieder spürte ich diese Hitze in meinen Kopf steigen und wandte mich schnell ab. Das konnte man mir doch nicht an tun! "Wo willst du hin?"
"Spazieren gehen, ich brauche frische Luft."
"Es regnet."
"Das ist mir egal." Zeilstrebig holte ich mir vom Kleiderständer einen Regenschirm und zog mir meine Jacke über, bevor ich auch gleich aus dem Haus trat. Mein glühender Schädel wurde sofort von einer Wand aus Regen abgekühlt. Hastig spannte ich den Schirm auf und hielt ihn ihn schützend über mich. Ich hatte da einfach weg gemusst, noch länger auf Laws Oberkörper zu starren, hätte mich sonst noch durchdrehen lassen und ihn nur wieder angestachelt, mich damit zu provozieren. Das war immerhin seine Intention dahinter gewesen, anders konnte ich es mir nicht erklären. Im ersten Moment war er noch aufmerksam und brachte mir Sachen mit, im anderen legte er es darauf an, dass ich rot wurde und brachte mich in Verlegenheit. So als ob ich überhaupt eine Chance bei ihm hätte... Verzweifelt seufzte ich auf. Ohne Aussicht auf eine realistische Möglichkeit andauernd mit ihm konfrontiert zu werden, war zum verrückt werden und Law rieb es mir sozusagen unter die Nase. Zuerst war er so nett zu mir, sagt mir er würde mich mögen, dann kaufte er mir Schokolade und Taschentücher und nun präsentierte er sich beinahe schon vor mir. Doch ich war sicher, dass er nicht einmal in Betracht zog, dass ich mich in ihn verschossen haben könnte und selbst wenn, dann empfand er sicherlich nicht das gleiche. Für Law war ich doch nur seine naive, kleine Schülerin die auf Bepo aufpasste. Planlos lief ich durch die Nachbarschaft, wollte allerdings nicht zu weit weg, um mich nicht zu verlaufen. Bei meiner spontanen Flucht hatte ich weder mein Handy noch meinen Schlüssel mitgenommen, sodass, sollte ich mich verirren, ich hoffnungslos verloren wäre. Meine grauen Sportschuhe waren bereits völlig durchnässt, genau wie meine knielange, blaue Jeans. Vermutlich würde ich langsam zurück gehen müssen.
Murrend betätigte ich die Klingel und wartete darauf, dass mir geöffnet wurde. Nach kaum einer halben Minute wurde mir die Tür geöffnet, von einem immernoch oberkörperfreien Law. "Zieh dir endlich mal was an." Schlecht gelaunt schob ich mich an ihm vorbei und zog im Gehen sowohl meine Schuhe als auch meine Jacke aus, den Regenschirm klappte ich zusammen und ließ ihn einfach im Eingangsbereich liegen. Wortlos verschwand ich daraufhin im Keller, um mir etwas frisches anzuziehen. Seufzend schälte ich mich aus der nassen Hose und zog mir eine kurze Sporthose an. Die klammen Socken wechselte ich ebenfalls gegen ein frisches Paar und meine Haare Band ich zu einem unordentlichen Dutt hoch. Schnell nahm ich mir noch ein Stück Schokolade, dann ging ich zu Bepo in die Küche. Dieser freute sich, mich zu sehen und zeigte mir stolz sein neues Kunstwerk. Vier gekritzelte Strichmännchen, eines größer als das andere. "Das sind wir!" Daraufhin deutete er der Reihe nach auf die Gestalten und nannte zuerst seinen, dann Lamys, dann meinen und zum Schluss Laws. Dies entlockte mir nur ein bitteres Lächeln, dennoch lobte ich ihn für das wunderschöne Bild und sah in den Kühlschrank." Was willst du zu Mittag essen?" Eine richtige Antwort erwartete ich gar nicht erst, zumeist kamen nämlich Vorschläge wie "Eis" oder "Bonbons", wie auch dieses Mal. "Soll ich vielleicht Pizza machen?" Nach einem heftigen Nicken von dem Weißhaarigen machte ich mich auch gleich an den Teig, benutzte meine Wut und Verzweiflung, um den Teig ordentlich durchzukneten. Irgendwie würde das allerdings etwas zu viel, sodass es wohl auch heute Abend Pizza geben würde, doch mir war es recht und Bepo hatte sicherlich auch nichts dagegen. "Darf ich herein kommen?" Die Augen verdrehend ließ ich von dem Gemisch aus Mehl und Wasser ab und sah zum Eingang. Er hatte sich also endlich ein Shirt angezogen und offenbar frisch geduscht, denn sein Shampoo roch ich sogar von hier aus. Wieder entronn mir ein verzwiefletes Seufzen, denn das war wieder etwas, was ich so an Law mochte und es machte mir die ganze Situation nur noch nervenaufreibender. "Ja klar, ist immerhin dein Haus." Locker wie eh und jeh schlenderte er daraufhin zum Esstisch und lehnte sich neben Bepo daran an, musterte mich anschließend mit verschränkten Armen. " Ich krieg mich schon wieder ein. Gib mir noch ein bisschen Zeit." In ein paar Tagen würde ich über mein Verhalten sicherlich einfach nur den Kopf schütteln, doch im Moment tat es beinahe schon weh, Law anzusehen, sodass ich ihm bestmöglich aus dem Weg ging. Die kommenden Tage verbrachte ich fast ausschließlich bei Bepo oder in meinem Zimmer, aß aus Frust die ganze Tafel Schokolade auf und hatte daraufhin nur wieder ein schlechtes Gewissen.
Doch auch nachdem alles wieder normal bei mir war und ich endlich nicht mehr entweder am heulen oder singen war, ging dieses Gefühl nicht weg, wenn ich Law ansah. Auch nach einer weiteren Woche gab es keine Veränderung und ich begann daran zu Zweifeln, dass ich wirklich nur für ihn schwärmte, doch etwas anderes wollte ich nicht akzeptieren.
Wie dumm war ich denn bitte, mich in Law zu verlieben?! Ein Mann Meilen weit außerhalb meiner Liga, sowohl äußerlich, als auch geistig. Eigentlich bräuchte er so eine Art Model mit genialem Intellekt als Freundin, doch das war ziemlich selten und zur Zeit ohnehin ziemlich schwierig, eine solche Frau zu finden. Seufzend quälte ich mich aus meinem Bett und kämmte mir die Haare, lief anschließend ins Bad und putzte mir die Zähne. Im Moment hatte ich irgendwie nicht die Motivation mich richtig anzuziehen. Wofür denn auch? In meinem langen Schlafshirt, welches bis über meine Unterhose reichte, schlurfte ich in die Küche und setzte Kaffee auf. Law trank dieses Zeug täglich und irgendwann hatte ich es mir ebenfalls angewöhnt, auch wenn ich ziemlich viel Milch dazu gab. Als hätte ich ihn durch meine Gedanken gerufen, erschien er mit Bepo im Türrahmen, musterte mich einmal ganz und nahm sich anschließend ebenfalls eine Tasse. Leicht kränkte es mich, dass er praktisch keine Reaktion auf mein Outfit zeigte, doch hatte ich damit schon gerechnet. Ein leichtes Lächeln hatte ich stets aufgesetzt, um nicht überdeutlich meine Lustlosigkeit nach außen zu tragen. "Andi, ich will dir beim Kuchen machen helfen!" Er meinte Pfannkuchen, doch vergaß dabei immer die Hälfte des Wortes. Zuerst hatte ich deshalb nicht verstanden, was für einen Kuchen er damit meinte, bis er es mir irgendwie erklärt hatte. "Gerne." Ich beugte mich zu ihm herunter und hob ihn auf meine meine Arme, woraufhin er sich automatisch an mich kuschelte. "Du bist heute viel weicher."Vielen Dank für die lieben Kommis😁
Bis bald❤️
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Armor, ein mieser Verräter
FanfictionAndi weiß nicht mehr wo ihr der Kopf steht. Zwischen Schule und Babysitten findet sie keine Zeit für lernen oder Freunde. Ausgerechnet ihr verhasster Mathelehrer Mr. Trafalgar bietet ihr einen kleinen Ausweg, den sie unter Vorbehalt annimmt, aber au...