-Andis Sicht-
Ich hatte es aufgegeben, Law von mir zu weisen, es bereitete mir nur schlechte Laune und gegen eine Umrahmung war auch nichts einzuwenden. Niemand könnte daraus schließen, was ich alles fühlte, dennoch genügte es mir eigentlich noch nicht. Ich wollte mehr als einfach nur neben ihm zu sitzen, doch das konnte ich getrost vergessen. Die Gründe hatte ich gedanklich schon tausende Male breit ausgeführt und kam immer zu dem gleichen Ergebnis. Ich würde mich damit abfinden müssen, einfach eine gute Freundin zu bleiben, wenn ich Glück hatte. Mir war es egal, ob Law verschwitzt war oder ob er beinahe schon wegdämmerte, ich genoss einfach seine Nähe. In allen Liebesfilmen und Romanen, suchte Armor immer perfekt passende Pärchen aus, die sich gegenseitig ergänzten und alles endete in einem Happy-end. Doch in Wahrheit, war er ein mieser Verräter, der mich dazu gebracht hatte, mich ein einen hochintelligenten, bildhübschen Mann zu verlieben. Wenn er mir jemals über den Weg flattern sollte, würde er sich auf etwas gefasst machen können, das war klar. Hätte ich mir nicht einen Idioten aus der Klasse aussuchen können? Warum denn ausgerechnet mein Lehrer? Das war doch alles zum Kotzen! "Soll ich immer noch duschen gehen?" Seine tiefe Stimme bescherte mir eine angenehme Gänsehaut und ich schüttelte leicht den Kopf, der an seiner Schulter lehnte. "Bleib bei mir.", nuschelte ich nur erschöpft von meinen ganzen, nervigen Gefühlen. Sollte er mich meinetwegen für anhänglich halten oder schlimmeres, doch gerade im Moment wollte ich ihn um keinen Preis der Welt wieder her geben. "Du kannst auch mitkommen." Mein Herz setzte einen Tackt aus und ich sah verdutzt und wieder hell wach zu Law auf, der mit geschlossenen Augen und einem leichten Grinsen im Gesicht neben mir saß. Wenn er nur wüsste, wie gerne ich eigentlich zusagen würde verdammt! Meine Wagen wurden bei dem Gedanken daran rot und ich biss mir auf die Unterlippe. Ein Glück, dass er das nicht sah, sonst wäre meine 'kleine Schwärmerei' früher aufgeflogen, als ich es jemals gewollt hatte. Vermutlich würde ich dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen.... Gut, eventuell übertrieben ich da ein wenig, doch mein Standpunkt war nun klar. "Toller Scherz, aber ich glaub mit dir und deinem Ego ist da nicht mehr genug Platz für mich." Leicht bebte meine Lehne neben mir und Bepo kletterte daraufhin vollends auf meinen Schoß, da ich mich um einiges weniger bewegte, als Law. Seine grauen Irden blitzen mich von der Seite aus an und brachten mich zum Schmunzeln. Eigentlich hätte ich verliebt aufgeseufzt, doch da hielt mich mein Stolz von ab, wofür ich ihm auch wirklich sehr dankbar war. "Das war mein Ernst und für dich finde ich doch immer einen Platz." Wieder setzte mein Herz aus und hämmerte gleich darauf laut gegen meinen Brustkorb, pumpte mein Blut in den Kopf, der daraufhin noch roter anlief und diesmal konnte es Law auch noch mit ansehen. Beleidigt schlug ich ihm leicht gegen seinen Arm und sah zur Seite, um mein glühendes Gesicht von ihm ab zu wenden. Er spielte mit mir und hatte ncht die geringste Ahnung, wie sehr er mich damit fertig machte. Ich musste jetzt allerdings Haltung bewahren und nicht einknicken, sonst würde ich dieses kleine Duell hier verlieren. Sorgfältig hatte ich mir einen schlagfertigen Konter zurecht gelegt, doch wurden meine Pläne durchkreuzt. "Oder bist du etwa zu schüchtern?" Oh man, sein slebstgefälliges Grinsen konnte man sogar hören und es gefiel mir auch noch! Himmel, konnte mich jemand bitte in die Psychiatrie einweisen? Früher hatte ich ihn genau deswegen gehasst und jetzt? Jetzt warf er mich damit aus der Bahn, doch wenigstens nicht vollkommen. "Nein, aber ich rieche nicht so streng und so selbstüberezugt von mir, wie du es bist, bin ich auch nicht." Wieder lachte Law leise und ich wünschte mir, er würde das öfter machen. Oh Gott ich war schon wie diese verliebten Girlys in den ganzen Filmen, die ihren Angebeteten alles durchgehen ließen und einfach alles an ihnen verehrten. Doch ich konnte mir nicht helfen und würde mich wohl meinem Schicksal beugen müssen und einfach akzeptieren, dass ich so gut wie alles an Law liebte und den Rest konnte ich akzeptieren. Nein, ich tat es bereits. Ich war wirklich ein hoffnungsloser Fall. Aufeinmal wurde ich an der Schulter gepackt und zu ihm gezogen, gleich drauf sah ich Schwarz. Law hatte mir sein Oberteil über den Kopf gezogen und drückte mich mit dem Rücken gegen seine Brust. Nach frischer Luft schnappend kämpfte ich mich bis nach oben durch, saß nun dadurch allerdings auf seinem Schoß und hatte Bepo durch diese ruckartige Bewegung aus seiner Ruhe geholt. Dieser beschwerte sich diesmal allerdings nicht, sondern sah zuserst zu uns beiden hoch, bevor er ebenfalls unter meinem Shirt verschwand und seinen Kopf oben wieder heraus streckte. So an sich auch kein Problem, doch der Kopf auf meiner Schulter sah unverschämterweise einfach in meinen Ausschnitt auf Bepo. Die kleinen Kinderhände kamen nun zum Vorschein und legten sich auf mein Dekoltée. Also wenn Law bis jetzt noch nicht unter mein Shirt hatte sehen können, dann könnte er es spätestens jetzt. Sofort wollte ich ihm die Sicht nehmen, jedoch waren meine Arme immernoch unter seinem Shirt und als sich seine Hände um meinen Bauch legten, war ich nun völlig bewegungsunfähig und verdammt noch mal, mir gefiel das! Armor, falls er mich hier hören konnte! Ich würde ihn umbringen! "Sieht so als, als würdest du jetzt genau so nach Schweiß riechen wie ich."
Sein warmer Atem kitzelte mein Ohr und ich hielt die Luft an. Meine Gedanken fuhren Achterbahn, meine Haut brannte an den Stellen, an denen er mich berührte. Mir war heiß, glühend heiß und ich hatte das Gefühl ich würde verbrennen und doch war ich wie gelähmt. Kein einziger meiner Muskeln war dazu fähig, sich zu entspannen, sodass ich völlig verkrampft dasaß und mit einem Mal, hörte mein Kopf auf zu arbeiten. Er war leer und das einzige was ich wahrnahm, was der Mann hinter mir, seine warme Haut, die Muskeln darunter, sein Atem neben meinem Kopf und sein Geruch. "Du machst mich wahnsinnig" Ich meinte es Tod ernst, doch Law lachte nur. "Das war auch der Sinn dahinter." Ich ließ meinen Kopf gegen seine Brust sinken und schüttelte ihn leicht. Er verstand es nicht, denn er wusste nicht, in welcher Hinsicht ich das meinte und das brachte mich nun wirklich um den Verstand. "Sicher, dass du immer noch nicht mit duschen gehen willst?" Seine Worte entlockten mir ein freudloses Lachen und ich würdigte dem keine Antwort. Am liebsten hätte ich zu gesagt, doch so mutig war ich einfach nicht und Law soetwas zu sagen, brauchte eine Menge Mut." Ich mag wieder spielen. " Bepos quänglige Stimme riss mich aus meiner starre und ich sah auf den weißen Haarschopf in meinen Ausschnitt der gleich darauf verschwand und sich unter meinem Oberteil hervor kämpfte und sich zu seinen Autos auf meinen Teppich setzte. Beinahe hatte ich den Kleinen schon vergessen, doch nun war es an der Zeit für mich, ebenfalls ein wenig Abstand zu gewinnen, sodass ich mich nun genau wie Bepo, aus Laws Umklammerung befreite. Ohne Gegenwehr wurde ich freigegeben und setzte mich wieder auf mein Bett. Unauffällig roch ich an meinen Shirt und musste sagen, dass es Law wirklich geschafft hatte und ich würde duschen gehen müssen. Allerdings nicht mit ihm, auch wenn ich es mir wirklich schön vorstellte, zum einen war ich zu feige und zum anderen würde ich doch sowieso nur eine Abfuhr bekommen.
So fristete ich mein dasein als hoffnungslos verliebtes Mädchen und suchte so unauffällig wie möglich immer Laws Nähe. Es war wie bei Schrödingers Katze, denn solange ich meine Gefühle für mich behielt, würde ich keine Abfuhr kassieren. Meine manchmal auftretende geistige Abwesenheit war inzwischen zur Routine geworden und dass ich dabei immer zufällig Law ansah, schien ihn nicht zu stören. Generell kam es mir beinahe so vor, als würde er mich ebenfalls gerne um mich haben, doch das könnte ich mir auch einfach einbilden. Rosarote Brille und so... Ja, ich mochte es nicht, verliebt zu sein. Immer wenn ich für einen Jungen geschwärmt hatte, hatte ich es für mich behalten, denn zumeist waren es einfach die beliebtesten der Klasse und hätten sich wohl über mich lustig gemacht, wenn ich sie diesbezüglich angesprochen hätte. Somit schluckte ich es immer herunter und machte weiter, als sei nichts, doch meine Gedanken waren abgelenkt und ich war irgendwie in der Schwebe. Manche Menschen mochten diesen Zustand, doch ich nicht, ich wollte einfach wieder, dass alles so war wie zuvor und Law einfach nur mein Lehrer, Bepos Onkel und ein Freund für mich war.
"Andi?" Ich hatte meinen Kopf auf Laws Schoß gelegt und hielt eines seiner Medizinbücher in der Hand und versuchte ihn daraus abzufragen, hierbei war ich wohl ein klein wenig gedanklich abgeschweift. "Ja, warte. Ich muss das alles erst einmal selber halbwegs verstehen." Eine kleine Notlüge hatte noch niemandem geschadet. Seufzend konzentrierte ich mich weider auf das Fachchinesisch vor mir, sog mir hierbei noch irgendeine Frage aus dem Fingern. Es war inzwischen schon Abend und Bepo bereits im Bett, doch ich konnte nicht schlafen und Law wollte lernen und da ich nichts besseres zu tun hatte, hatte ich mich ohne weitere Hintergedanken angeboten, ihm dabei zu helfen. Gut, dabei neben ihm zu liegen war ein nicht gerade unbedeutender Nebeneffekt, das gab ich zu. "Ich verstehe das alles gar nicht, das ist öde." Den dicken Wälzer ließ ich auf meine Brust sinken und sah zu meinem Kissen auf. Daraufhin hob Law eine Augenbraue und schnaubte leise. "Ich muss das aber lernen." Ich verdrehte die Augen, das war wirklich alles andere als spannend hier. "Dann lass es uns ein wenig interessanter machen." Nun wanderte auf seine zweite Augenbraue nach oben, was ich als Erlaubnis sah, meinen Vorschlag in die Tat um zu setzten. Ein paar Minuten später stellte ich eine Flasche Vodka und zwei kleine Shotgläser vor mich auf den Wohnzimmertisch. Skeptisch wurde ich daraufhin beobachtet, wie ich etwas eingoss, mich neben ihm auf die Couch setzte und mir wieder dieses dumme Buch schnappte. "Wenn ich dich was frage und du richtig liegst, dann trinke ich, wenn du es nicht weißt, dann trinkst du." Ja, mein Weg um unauffällig Frustsaufen zu betreiben. "Ich vertrage mehr als du."
"Du kannst das hier alles aber kaum, also stell dich nicht so an und lass uns anfangen." Sein arrogantes Grinsen kehrte sogleich zurück auf seine Züge und ich wusste, dass ich genau das erreicht hatte, was ich wollte. Law konnte so gut wie alles, auch wenn er sich noch nicht lange damit beschäftigt hatte und durch meine Worte hatte ich es geschafft, meinem kleinen Spiel zuzustimmen. Immerhin war es mein Ziel, mich ein wenig zu betrinken und nicht, ihn abzufüllen.
Mein Plan funktionierte bestens, denn schon nach drei Seiten, hatte ich drei mal trinken dürfen... Müssen. Mit ein wenig Alkohol sah die Welt schon ein Stück besser aus, da er meine Gefühle leicht betäubte und meinen Kopf vor dem Burnout bewahrte. Weitere zwei Shots und es viel mir zunehmend schwerer, die sich bewegenden Worte anzuvisieren. "Meinst du nicht, dass das langsam reicht. Du hast mich wohl ein wenig unterschätzt."
"Ne, hab ich nich, war Absicht." Oh, mein Mund war schneller als mein Kopf. Offenbar wurde ich nun auch ehrlicher, doch außer dieser einen, unbedeutenden Sache hatte ich keine Geheimnisse vor Law. Apropos, dieser sah mich etwas überrascht an und entzog mir das Buch." Und warum das? " Diesmal schaffte ich es, meine Klappe zu halten und zuckte einfach mit den Schultern. Den Wälzer legte er neben sich ab und nahm sich eines der Gläser. "He, ich hab doch gar nichts gefragt." Ohne auf meinen Einwand zu achten, kippte er sich den Vodka mit einem Zug herunter. "Aber ich konnte meine Frege nicht beantworten, denn ich habe keine Ahnung, was mit dir los ist." Schon wieder diese alte Leier. "Ja, genau die." Ich musste meine Gedanken unbewusst ausgesprochen haben, damit Law so zielsicher darauf reagieren hätte können. "Wieso willst du es mir nicht sagen?"
"Weils um dich geht."😅 endlich ein neues Kapitel geschafft. Hat ziemlich gedauert, bin grad irgendwie ziemlich im Stress, hoffe aber trotzdem, dass es euch gefallen hat!
Bis bald❤️
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Armor, ein mieser Verräter
FanfictionAndi weiß nicht mehr wo ihr der Kopf steht. Zwischen Schule und Babysitten findet sie keine Zeit für lernen oder Freunde. Ausgerechnet ihr verhasster Mathelehrer Mr. Trafalgar bietet ihr einen kleinen Ausweg, den sie unter Vorbehalt annimmt, aber au...