39-/Dünne Fäden

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Tenko POV

Hätte ich Touya länger Umarmt, hätte ich ihn vielleicht nicht mehr los lassen können.
Aber ich muss, ich habe keine Wahl.
Ich musste ihn los lassen um nach Hause zu kommen, es tat irgendwie weh, da ich genau weiss was mich zu Hause erwartet.

Er hat sogar angerufen.
Er hat mich noch nie angerufen.

Ich habe jetzt schon angst.

Tatsächlich aber bin ich recht schnell zu Hause und klopfe zögernd an die Tür, es ist kalt heute, irgendwie hoffe ich das sie bald geöffnet wird, andererseits wünschte ich mir, sie würde es nicht.
Ich würde lieber vor der Haustür schlafen als da rein gehen zu müssen.
Als die Tür letztendlich aber doch geöffnet wird, steht mein Vater vor mir und zieht mich sofort ins Haus.
Er reißt mir die Tasche vom Rücken und wirft sie in die Ecke neben der Treppe, ehe er mich zur Küche beordert.

"Schau was du getan hast"

Ich zucke zusammen und schaue mich um, aber ich kann nichts sehen. Was soll sein?
Warum kann ich nichts sehen!?
Schau genauer hin du blinder Idiot!
Ich muss es finden-
"Und? Was sagst du dazu Tenko?"
Ich drehe mich langsam um, schaue in sein wütendes Gesicht und spreche es aus
"I-ich sehe nichts, was i-ist denn falsc-"

Aufeinmal schlägt er mir in den Rücken, ich gehe wimmernd zu Boden und spüre nun eine Hand in meinen Haaren, sie drückt mein Gesicht zu Boden und krallt sich in meine Kopfhaut.

"Der Boden. Er ist dreckig. Mach ihn gefälligst sauber! Das hättest du eigentlich heute Nachmittag machen sollen!"
Soll ich etwas dazu sagen?
Vielleicht hat er es vergessen?
"A-aber Vater, du sagtest ich soll erst heute Abend wiederko-"

Ich stoppe, als er drohend seinen Fuß gegen mein schon verletztes Handgelenk drückt.

"Leider erinnere ich mich aber nicht das gesagt zu haben Tenko. Wenn du dich lieber ausruhen willst Rufe ich deine Schwester. Kein problem"
Er stellt mich erneut vor die Wahl.
Mache ich die Arbeit, oder lasse ich es Hana machen, um selbst nicht bestraft zu werden.
Er wartet doch bloß darauf, dass ich eines Tages ablehne, dass er mich so weit gebracht hat das ich lieber meine Schwester leiden lasse, als selbst verletzt zu werden.

Bis er mich gebrochen hat.

Aber dieser Tag, ist noch nicht gekommen.
Nicht heute.
Und er wird es auch nicht.

"Ich mache es"
Er seufzt einmal genervt und stoppt endlich damit, meinen Kopf auf den harten Holzboden zu drücken, ich habe langsam Kopfschmerzen bekommen.
Als ich versuche aufzustehen, bekomme ich den Eimer und den Mopp gegen die Seite geworfen und zische auf
"Du schafft es besser in deinen 15 Minuten, sonst wars das mit dem Abendessen und Frühstück Tenko. Du stehst jetzt verdammt nochmal auf und bewegst dich!"
Damit verschwindet er aus dem Raum. Es Schmerz.

Ich bin grade mal Zehn Minuten hier, vielleicht auch bloß Fünf und schon wünschte ich mir wieder, ich hätte mir auf dem Weg eine hübsche Brücke gesucht, mich hinunter gestürzt und wäre einfach gestorben.

Aber damit hätte ich Hanas Todesurteil Unterschrieben, sie würde es nicht schaffen.
Selbst mich halten nur noch diese dünnen Fäden am Leben, sie alle habe Namen.
Touya, Hana, meine Mutter, sogar die Todorokis habe ich schon jetzt ins Herz geschlossen.

Ich will Touyas Lächeln Wiedersehen.

Ich würde ihm sogar noch ganz gerne sagen was ich fühle, das ich ihn liebe, auch wenn ich auf Ablehnung stoßen würde, ich muss einfach.

Aber Vater hat recht, ich sollte langsam mal meinen Arsch von Boden bewegen und endlich anfangen meine Arbeit zu machen.
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Tenko bby ;-;
Love u ;-;

Another day to stay alive --Shigadabi--Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt