Kapitel 3

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Erst am nächsten Morgen wurde mir dann offensichtlich klar was mir bevorstand. Wenn die Mädels nicht mit Baseballschlägern kamen, musste ich mich wohl glücklich schätzen.

Beim Frühstück bekam ich kaum etwas runter, obwohl mir meine Oma Pfannkuchen gebacken hatte. Das machte sie sonst nie.

Zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass sie es je getan hatte. Ich wollte sie nicht enttäuschen, denn ein „Es tut mir leid aber ich hab heute wirklich keinen Hunger auch wenn du dir so viel Mühe gemacht hast", würde sie bestimmt nicht durchgehen lassen.

Also stopfte ich mir ein paar Pfannkuchen in den Mund, was sie zufrieden musterte. Diesmal nur mit Apfelmus und ohne Zimt Zucker, denn damit wäre mir heute wohl noch schlechter gewesen als es mir sowieso schon war.

Als sie dann endlich in der Küche verschwand lies ich die restlichen zwei goldgelben Pfannkuchen in meiner Schultasche verschwinden, rief ein: „Ich bin dann mal weg" und flüchtete bevor sie mir noch weiteres Essen aufdrängen konnte.

Dank meinem überstürzten Aufbruch war ich natürlich viel zu früh in der Schule.

Unentschlossen lief ich vor dem Klassenzimmer hin und her. Einige Male nahm ich die Klinke in die Hand entschied mich aber doch anders und drehte wieder um. 

Ach, was ich doch für ein Schisser war. Wenn meine Jungs nur hier wären. Dann hätte ich mich getraut mich mit den Mädels anzulegen aber so ganz allein? 

So ging das eine gefühlte Ewigkeit hin und her, bis mir jemand zu einer Entscheidung verhalf...

„Hey Tae", rief eine Stimme hinter mir. Es war Kookie.

„Traust du dich etwa nicht rein?". Ich wollte im Boden versinken. War es mir etwa so deutlich anzusehen? Da hätte ich mir ja gleich auf die Stirn schreiben können :„Ich habe Angst vor einer Gruppe Mädchen"

„Nein natürlich nicht", log ich „Ich dachte nur ich hätte was vergessen. Deshalb bin ich nicht rein". 

Um meiner Notlüge glauben zu verleihen öffnete ich die Tür und trat in unserer stickiges Klassenzimmer.

Kaum war mein Fuß über der Türschwelle getreten trafen mich garstige Todesblicke seitens der Mädchen. 

Lisa kam mit verschränkten Armen und energischen Schritten auf mich zu. Ihre Lippen zu einem schmalen Strich verzogen. Sofort zischte sie los: „Kim Taehyung du bist ein riesengroßes Ar...".

„Was wolltest du gerade sagen?", flötete Jungkook. Mit verschränkten Armen stand er hinter mir und schenkte Lisa ein zuckersüßes Lächeln. Ihre Augen wurden groß.

„Gar nichts", haspelte sie. „Ich wollte sagen, dass ich es natürlich verstehen kann, dass er Schluss macht wenn er Jennie nicht mehr liebt. Alles andere wäre ja unvernünftig gewesen".

Sie verzog unsicher die Mundwinkel zu einem Lächeln und setzte sich wieder zu den anderen. Diese steckten die Köpfe zusammen, blickten zu mir und Jungkook und tuschelten aufgeregt. Alle.. außer Jennie.

Die blickte mich einfach nur mit nassen Augen an und presste die Lippen aufeinander, um nicht zu weinen. Sie bekam wohl gar nicht mit was die anderen Mädchen lästerten und interessierte sich auch nicht dafür. Na ja... nicht alle Mädchen lästerten. 

Jisoo streichelte Jennie den Rücken und Mii und Yoonga, die auch dazu getroffen waren, sahen so aus als wüssten sie nicht recht mit der Sache umzugehen. Sie schauten einfach nur betroffen und versuchten Jennie etwas aufzumuntern. 

Jennie schien das allerdings wenig zu helfen. Sie war viel zu sehr mit sich und mir beschäftigt.

Mir tat sie unendlich Leid. Vor allem wie sie jetzt so da saß und so allein wirkte, obwohl sie umringt von Mädchen war. Aber ich konnte jetzt keinen Rückzieher machen. Es war zu spät.

Boy in Luv (heartbroken Taehyung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt