"Das Morden des Adelsgeschlechts hatte ich früh angefangen und du kannst dir sicherlich vorstellen, dass man da so einiges herumkommt und auch auf so einige Menschen stößt. Ich bin nun 26 Sommer alt, wenn ich richtig mitgezählt habe.
Vor einigen Sommern, ich schätze ich war dort 16 oder 17, traf ich auf einen ganz besonderen Mann.
Es gehen viele Gerüchte über mich herum. Mich, den Todesboten. Jedoch sind nicht alle war. Es heißt, ich wurde nie geschnappt und keine Menschenseele kenne mein Gesicht, denn wenn dies einer würde, würde er nicht mehr unter uns wandeln. Das ist nicht wahr. Damals, war ich unachtsam und wurde während des Mordes an einer der Fürsten des Landes erwischt und gefangengenommen.
Die Familie des Fürsten war jedoch so gütig und hatte mir sogar einen fairen Prozess angeboten, aber jeder wusste, ich stand mit einem Fuß schon im Jenseits. Doch das war mir egal. Ich stritt es also nicht ab und war dazu auch noch anstandslos. Dies gefiel dem Bruder des toten Fürsten, also dem neuen Fürsten ziemlich gut, darum schenkte er mir mein Leben als Gegenzug für meine Dienste als sein Leibwächter.
Ich sträubte mich natürlich mit jeder Faser meines Körper gegen diese Urteil, lieber würde ich sterben als diesem Abschaum zu dienen. Doch der neue Fürst, akzeptierte etwas wie ein nein nicht. Er wollte mich brechen.
Er stellte mich ohne Kleider hinab in seinen Hof und wenn ich dort die ganze Nacht bliebe, werde ich wieder ein freier Mann sein, dies waren seine Worte. Doch wenn ich an seine Türe klopfte, musste ich ihm dienen.
Ich akzeptierte und stellte mich in seinen Hof. Es war tiefster Winter damals, aber ich schlief so oft bei jedem Wetter draußen, so etwas würde ich überstehen. Das dachte ich mir, doch ich lag so falsch. Diese Nacht war bitterkalt und keine einzige Seele war draußen. Der Wind stürmte durch das ganze Land, du wirst dich sicherlich nicht an jene Nacht erinnern. Du hattest sicherlich stets ein warmes Bett", flüsterte Hyunwoo, vollkommen mit den Gedanken in seiner Vergangenheit.
"Ich stand die Nacht nicht mal bis zum Morgengrauen durch. Den nächsten Morgen würde ich nicht erleben, das wurde mir ziemlich schnell bewusst und wenn ich erfriere, wäre ich tatsächlich ein freier Mann, wenn auch ein Toter. Doch ich durfte nicht eher sterben, als wenn ich meine Ziele verwirklicht hatte, danach ist es mir egal, was aus mir wird.
Ich erinnere mich noch genau, der Mond stand hoch und sein kaltes, silberne Licht, das er in jener Nacht spendete, fiel direkt auf die Tür des Fürsten. Völlig erfroren klopfte ich an seine Tür und er öffnete sie mir endlich. Eng, zog er mich an seinen warmen Körper und küsste mich exakt sieben mal. Diese Nacht war so kalt, doch von da an machte es mir nichts mehr aus, denn ich lag in seinen Armen. Das war das erste Mal, dass ich etwas anderes, als Hass für einen anderen Menschen fühlte.
Schnell wuchs ich in meine neue Rolle als Leibwächter hinein und ich wurde auch ziemlich gut entlohnt für meine ausgesprochen guten Dienste, ohne mich selbst zu loben.
Dieser Teil des Landes wurde vor allem durch die tiefe Verbundenheit zur Musik und zu den Feierlichkeiten geprägt. Ich glaube, ich hatte nie so viel, wie in diesen Zeiten an Alkohol konsumiert", er musste lächeln, als er daran zurückdachte. Die Bewohner hatten wirklich, buchstäblich für jeden Anlass eine Festlichkeit. Es waren die unbeschwertesten Zeiten, in den er wieder wirklich glücklich war, was er nur diesem einen Mann zu verdanken hatte.
"An ein Fest, erinnere ich mich besonders gut. Gestatte mir, dir davon zu erzählen, mein Prinz. Es war Mittsommernacht. Im Süden das größte Fest. Es ist einfach legendär und wenn ich mal in der Nähe bin, besuche ich es sogar heute noch gerne. Alles ist mit Blumen wundervoll geschmückt und jeder trug Blumen im Haar und bemalte sein Gesicht bunt. Der Alkohol fließt in strömen, es gibt allerlei traditionelles Essen und man feiert volle drei Tage und Nächte hindurch. Man singt jene Lieder seiner Ahnen und tanzt wild und leidenschaftlich, wie einst es das bunte Volk des Südens tat, von dem die Bewohner abstammten.
Es hieß, dass Ahnen durch die Winde die Lieder in dieser Mittsommernacht mit den Lebenden gemeinsam sangen und man in dieser Nacht den Sternen so nah sein sollte, dass man nach ihnen greifen kann.
Träume sollten war werden, wenn man mit den Funken über das große, zentrale Feuer auf dem Festplatz, zu seinem Liebsten auf die andere Seite sprang. Viele taten es und auch ich musste es mir beweisen. Mein Fürst stand auf der anderen Seite, bei seiner zweiten Gemahlin. Das Feuer loderte ziemlich hoch, aber ich wusste ich konnte es schaffen.
Leichtfüßig sprang ich über die hohen Flammen, doch ich war zu früh abgesprungen, darum landete ich mitten im Feuer. Mein Hanbok fing sofort Feuer, aber der Fürst zog mich heraus und ich warf mich augenblicklich auf den Boden und wälzte mich über das Gras. Das Glück war auf meiner Seite, denn mehr als Verbrennungen an meinem rechten Fuß, zog ich mir nicht zu.
Der Fürst forderte mich nach meinem kleinen Stunt zum Tanz auf und wir tanzten Leib an Leib gemeinsam, die ganze Nacht hindurch, bis die Sonne hochstand. Es war eine atemberaubend schöne Nacht, die sich auf ewig in meine Gedächtnis brannte.
Doch auch die schönen Dinge, finden ihr Ende. China fiel in einen Teil des Landes ein und der Fürst wurde mit vielen anderen Männern, die meine Freunde wurden, vom König in die Schlacht beordert. Mein Fürst gab mir, vor seiner Abreise in die Schlacht, diese Lilie.
Seine Worte waren, wenn diese Lilie anfing zu blühen, ist er gefallen. Doch er wird in dieser Blume weiterleben und sie wird solange blühen, wie seine Seele in ihr blieb.
Ich verschwendete nie einen Gedanken daran, meinen Fürsten für immer herzugeben und da zog er in die Schlacht dahin, in einen fernen Teil des Landes. Ich vermisste ihn sehr und ich gab der Lilie seinen Namen. Sie schien über viele Monate nicht zu blühen und ich freute mich auf unser Wiedersehen.
Es kam alles anders, denn sie fing an zu blühen und ich erfuhr, dass er als Held starb und erfolgreich Korea verteidigte. Der Schmerz, wird nie nachlassen schätze ich..."
Eine Hand strich vorsichtig die Tränen aus Hyunwoo's Gesicht. "Ich danke dir, dass du dich mir so geöffnet hast", hauchte der Prinz in seinen Armen sanft. Auch ihm rollten die Tränen die Wangen hinab.
Kihyun richtete sich vorsichtig in den starken Armen auf und setzte sich rittlinks auf Hyunwoo's Schoß. Er legte die Arme fest um Hyunwoo und zog ihn in eine enge Umarmung. Hyunwoo konnte nicht länger an sich halten und schluchzte gegen Kihyuns Hals.
Leise fing Kihyun an zu singen. Kihyun's Stimme war wunderschön anzuhören und Hyunwoo fühlte sich das erste Mal seit langem wie der geborgen. Er lauschte Kihyungs Lied über den Wolf, der seinen Schmerz und sein Leid, tief in den Wäldern, der Einsamkeit klagte aber nach 1.000 Jahren von seiner Liebsten endlich wieder getröstet wurde.
DU LIEST GERADE
Jadeit | ShowKi - DISCONTINUED!
FanfictionJade, der Himmelsstein. Kihyun ist der zweitgeborene Sohn der koreanischen Königsfamilie, welche mit eiserner Faust regierte. Um die Bündnisse zwischen den Adelsfamilien zu stärken und die Macht von Kihyun's Familie zu weiter zu festigen muss eine A...