Hope Grey

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21:55
5 Minuten noch und dann darf ich nachhause. Endlich.
Seit ungefähr 20 Minuten starrt mich der Typ an und ich gebe mein Bestes um ihn nicht anzufauchen. Schließlich ist er unser Stammgast und lässt immer sehr viel Trinkgeld liegen. Seit über einem Jahr arbeite ich im Restaurant ‚Dinner by Heston Blumenthal' und ich könnte schwören, dass er jeden Tag hier isst. Er hebt die Hand und lächelt in meine Richtung. Verdammt.

„Darf es noch etwas sein?" Lächle ich und sehe ihn an. Heute ist er alleine hier. Kommt nicht oft vor, denn meistens sitzen andere Männer bei ihm. Wahrscheinlich Arbeitskollegen.

„Das Essen war sehr gut!" Lächelt er und nimmt seine Geldbörse raus. „Wie jedes Mal eigentlich." Auch ich lächle und bedanke mich. Er zahlt sein Essen und steht auf. Doch bevor ich zurückgehe, bittet er mich zu warten. „Es tut mir leid, falls du dich unwohl gefühlt hast." Er kratzt sich am Hinterkopf und lächelt verlegen. „Ich habe nur bemerkt, dass du eine neue Haarfarbe hast und die steht dir wirklich ausgezeichnet."

„Oh wow, Sie sind der erste der das bemerkt hat." Lächle ich und bedanke mich.

„Ah hör doch auf. Nenn mich ruhig Stefan." Er streckt die Hand aus und ich nehme ich sie an. „Hope." Sage ich und lasse seine Hand los.

„Freut mich sehr, Hope. Wir sehen uns jeden Tag also wird es Zeit, dass wir uns kennenlernen." In dem Moment beginnt sein Handy zu läuten und er hebt ab. „Ich komme ja schon." Sagt er genervt und legt auf. „Mein Freund ist sehr ungeduldig, sobald ich mich einwenig verspäte, denkt er, ich flirte um die Gegend." Oh Fuck. „Und das obwohl wir fast seit 4 Jahren zusammen sind." Lachend schüttelt er den Kopf und sieht mich an. „Bist du morgen auch hier?"

„Ja." Lächle ich und sehe ihn an. „Ich fange erst später an, aber so gegen 14 Uhr werde ich hier sein."

„Dann freue ich mich dich morgen wiederzusehen." Somit verschwindet er aus dem Restaurant und ich verschwinde nach hinten.

„Oh Gott, Paige, er ist Schwul." Sage ich und ziehe mich um. Feierabend.

„Und meine kleine Hope dachte, er wäre verrückt nach ihr." Lacht Paige und schüttelt den Kopf.

„Eher das er ein Perversling ist." Ich schmeiße mein Shirt nach ihr und sie fängt es auf. „Aber er hat sich mehr für meine Haare interessiert."

Ich verabschiede mich von allen und gehe aus dem Restaurant. „Scheisse ist es kalt." flüstere ich und drehe mich abrupt um, als jemand mit „Ja ist es." antwortet. Ich lächle ihn an und auch er lächelt zurück. Ich gehe einwenig schneller und bleibe bei der Ampel stehen und merke, dass er neben mir steht.
Mach dir keine Gedanken, er wartet nur bis die Ampel Grün wird.

„Typisch für den Dezember, oder?" Fragt der Junge und ich nicke. Ich nehme mein Handy heraus und schaue auf die Uhr. 22:15.

Die Ampel wird Grün und genau als ich die Straße überqueren will, bleibt ein Van vor mir stehen und die Türe öffnet sich. Ich drehe mich sofort um und knalle auf etwas Hartes.

„Langsam, sonst tust du dir noch weh." Sagt er und zieht mich hoch. Er schubst mich nach Hinten und ich werde ins Auto gezogen. Schrei.

„Lasst mich sofort los!" Schreie ich und trete um mich herum und dann wird mir etwas kaltes auf den Mund gelegt. Ich kriege sehr schwer Luft und langsam schließen sich meine Augen.

Gescheiterte EntführungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt