Ein Spiel

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Durch einen laufen Knall werde ich geweckt. Schnell öffne ich die Augen und bereue es sofort. Ich bin im Keller. Harry kommt gerade rein und setzt sich auf den Sessel, der vor mir steht. Ich setze mich auf und merke erst jetzt, dass meine Hände gebunden sind. Er sieht auf mich herab, doch redet kein Wort.

Nach einer Weile breche ich die Stille. „Harry, ich woll-." weiter komme ich nicht, denn Harry unterbricht mich.

„Ich will nichts hören. Ich will, dass du still bist." Er steht auf und zieht mich auf die Beine. „Kein Wort." Flüstert er und legt seine Hand auf meinen Nacken, so dass sein Daumen über meine Wange streift. Er kommt mir näher und legt seine Lippen auf meinen Hals. „Wir spielen ein Spiel." Er küsst meinen Hals und sofort weiche ich einen Schritt zurück. Weit komme ich nicht, denn ich knalle gegen die Wand. Er greift nach meinen Shirt und zieht mich wieder zu sich und ich knalle unsanft gegen ihn. „Wohin willst du?" Seine Hände wandern meinen Rücken entlang bis zu meinem Hintern und dann drückt er zu. Mit einem Schwung hebt er mich hoch und hält mich an den Oberschenkeln fest. Er drückt sich näher an mich und ich spüre wie mir plötzlich heiß wird.

„Harry, bitte hör auf." Sage ich und sehe ihn flehend an, er jedoch ignoriert mich vollkommen. Er drückt mich gegen die Wand und seine Hand wandert unter mein Shirt. Sie bleibt bei meinen Brüsten stehen und er umfasst sie und beginnt sie zu massieren. Als er sich dann auch noch an mich reibt, stöhne ich ungewollt leise auf. Scheiße. „Harry." Flehe ich leise und versuche mich zu befreien, doch das funktioniert nicht.

„Beweg dich nicht so viel." Haucht er gehen mein Ohr. „Du machst es nur noch schlimmer." Sofort höre ich auf mich zu bewegen und schluchze auf. „Es ist deine Schuld." Redet er weiter. „Du hast mich quasi angebettelt, dies zu tun." Er nimmt seine Lippen von meinem Hals und sieht zu mir. „Das einzige was ich von dir wollte. war ein wenig Geduld, nur bis die Scheiße hier geklärt wird. Danach hätte ich dich gehen gelassen, aber du musstest ja alles versauen in dem du mich in den verdammten See wirfst." Er lacht gehässig auf. „Das war wahrscheinlich dein Dankeschön dafür, dass ich dich hier zu gut behandelt habe. Aber weißt du, ich gebe dir gar nicht die Schuld, du hast dich hier wie in einem Hotel gefühlt, hattest alles, durftest alles." Er presst seinen Kiefer aufeinander und kommt mir wieder näher. „Aber damit ist Schluss."
Harry lässt mich runter und legt seine Hände um meinen Ausschnitt und bevor ich überhaupt blinzeln kann, zerreißt er mir meinen Shirt. Geschockt stehe ich vor ihm und dann hebt er mich wieder hoch. Er beginnt an meinem Hals zu saugen und geht dann immer tiefer. Er wird dir nichts tun. Wiederhole ich immer wieder in meinem Kopf und bettle Harry an, aufzuhören. Er legt mich auf die Matratze und zieht mir die Hose aus. Ich liege vor ihm, in Unterwäsche und komme mir vor wie das letzte. Harry lehnt sich runter und beginnt mich zu küssen.
Was ist bloß aus mir geworden? Ich war ein friedliches Kind, wollte niemanden etwas Böses. Ich habe immer das gute in jedem gesehen. An manchen Tagen hatte ich sogar für meine Mutter eine Ausrede. Wir haben zwar nicht viel geredet, doch ich habe mir immer eingeredet, dass sie für die Sachen die sie tut, nichts kann, da sie psychische Probleme hat. Ganz schön dumm von mir, doch das hat mir irgendwie auch geholfen. Jetzt liege ich hier und denke mir, was habe ich wohl im Leben falsch gemacht um all das hier zu verdienen? Ich schließe die Augen und versuche meine Atmung zu beruhigen. „Du bist selbst an allem schuld." Flüstere ich leise. „Vielleicht ist es dein Schicksal." Ich öffne die Augen und sehe in zwei grüne, die mich verwirrt anstarren.

„Was zur Hölle soll das?" Fragt er schockiert und nimmt seine Hände von mir. Sofort weicht er einen Schritt zurück und schaut etwas beschämt. Vielleicht irre mich auch, doch sofort sehe ich Reue in seinen Augen. Ich sehe ihn an, doch weiß nicht was ich sagen soll. Ich zucke mit den Schultern und atme gestresst aus.

„Ich weiß einfach nicht, womit ich das alles verdient habe." Flüstere ich leise und sehe ihn an. „Wieso ich? Was habe ich falsch gemacht? Als mein Vater starb, ist meine Mutter total durchgedreht. Sie hatte jeden Tag einen anderen Mann bei uns zuhause und ich habe mich immer im Schrank versteckt, weil ich einfach viel zu große Angst hatte, das sie mir etwas tun. Es lief einige Monate so, bis sie dann Derek kennenlernte. Der größte Hurensohn von allen. Derek tat immer auf nett und fürsorglich, doch immer als meine Mutter kurz nicht da war, machte er dumme Anspielungen." Ich sehe mich um und lache. Ich lache einfach. „Es ist echt komisch, aber irgendwie lande ich immer im Keller sobald ich etwas anstelle." Nachdem ich diese Worte ausspreche, beginne ich zu weinen. „Meine Mutter hatte diese Angewohnheit und scheinbar ähnelt ihr euch."

Harry steht auf und fährt sich durch die Haare. „Miranda hat dich in den verfickten Keller gesperrt?" Er bleibt abrupt stehen, als er realisiert was er gerade gesagt hat. Auch ich sehe ihn schockiert an. Miranda.

„Woher weißt du wie sie heißt?" Verwirrt starre ich ihn an und er verschwindet aus dem Keller.

Gescheiterte EntführungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt