2 Wochen später.
Harry und ich verbringen die schönste Zeit hier und so komisch es auch klingt, tief im inneren hoffe ich, dass es so bleibt. Wir kochen zusammen, schauen Filme, spazieren im Wald oder sitzen wie heute draußen und trinken einen Kaffee. Ob ich so ein Leben für immer führen könnte? Auf jeden Fall! Keine Menschen um mich, keine Probleme und keine Sorgen.
"Was soll denn die Scheiße?" Sofort springe ich auf und drehe mich um. Scheiße. Was macht er bloß hier? „Was denkst du denn, was du tust Harry? Du gehst mit ihr raus? Was wird das hier? Ferienlager?" brüllt sein Vater und kommt auf mich zu.Harry zieht mich hinter sich und stellt sich aufrecht hin. „Sie hatte eine Panikattacke. Ich musste sie raus an die frische Luft lassen. Soweit ich denken kann, haben ja weder du noch ich einen Medizinabschluss, Joseph." Sein Vater mustert mich komisch und sofort setze ich einen traurigen Blick auf. „Was tust du hier?"
„Ich habe einige Informationen für dich. Bald ist es soweit und du kannst deinen Job als Babysitter kündigen." sofort spüre ich einen Stich im Herzen.
„Gehen wir rein." Harry's Vater geht vor und sofort fällt mir ein, dass all die Sachen noch im Wohnzimmer liegen.
„Harry du musst sagen, dass ich wieder zurück in den Keller soll, sobald wir drinnen sind. Dein Laptop und die Dokumente liegen noch im Wohnzimmer." flüstere ich und Harry scheint am nachdenken zu sein und nickt nur.
Er öffnet die Tür und wir gehen nach seinem Vater hinein. Es sind noch zwei andere Männer mit seinem Vater gekommen, die jedoch bleiben im Auto sitzen. „Möchtest du etwas trinken?"
„Ja, bring mir einen Glas Sekt." sagt sein Vater und geht auf die Couch zu. Ich bleibe im Vorzimmer stehen und warte darauf, dass Harry etwas sagt.
„Was möchtest du trinken, Hope?" sofort starren sein Vater und ich ihn an. Dann sieht sein Vater zu mir und zieht die Augenbrauen zusammen.
„Was wird das hier?" fragt sein Vater zum zweiten Mal und steht auf. „Sperr sie irgendwo ein oder mach das sie weg kommt!" brüllt er und sein Gesicht läuft rot an.
„Hope?" fragt Harry und ich sehe zu ihm. „Möchtest du auch etwas trinken?" ich schüttele den Kopf und stehe wie angewurzelt da. "Du kannst dich ruhig hinsetzen, du musst nicht im Vorzimmer stehen." Sagt Harry und wieder kriegt er keine Antwort von mir. Was tut er bloß?
„Ich habe dich gefragt, was zur verdammten Hölle das hier werden soll?" jetzt steht sein Vater auf und langsam kriege ich die Krise. „Sperr die kleine in den Kell-"
„Du sagst mir nicht, wie und was ich zutun habe." Harry stellt das Glas zur Seite und funkelt ihn böse an. „Solange ich auf sie aufpasse, entscheide ich wo sie sich aufzuhalten hat. Ich mische mich nicht in deine Angelegenheiten ein und sage dir nicht wie du deine Arbeit zu machen hast und das erwarte ich auch von dir, Joseph." Sein Vater sieht zu mir und dann wieder zu Harry. Dann lacht er auf.
„Ich verstehe." sagt er und macht einige Schritte in meine Richtung. „Was hast du getan um ihn weich zu kriegen? So kenne ich ihn gar nicht." Dann sieht er zu Harry. „Weiß deine kleine Freundin was du hier treibst? Weiß Jasmine das du auf die kleine hier aufpasst? Sie wird wahrscheinlich nicht sehr froh darüber sein." Jasmine also.
„Lass das auch meine Sorge sein. Deine Frau weiß schließlich immer noch nicht was du treibst. Jasmine spielt keine große Rolle in meinem Leben." Als wären die Worte mehr an mich gerichtet als an seinen Vater, schaut er mich an. „Sie bedeutet mir absolut gar nichts und das weiß sie auch." Weil ich seinen Blick nicht mehr halten kann, sehe ich weg.
„Sehr gut." sein Vater öffnet die Tür und bevor er geht dreht er sich noch einmal um. „Morgen gehen wir Abendessen. Der Vater von Jasmine hatte diese Idee und ich finde sie wundervoll. Du kannst sie gerne mitnehmen." er mustert mich komisch. „Zieh ihr bitte etwas gescheites an." dann wendet er sich wieder zu Harry. „Wir sagen einfach das es deine Cousine ist. Aber ich bestehe darauf, dass du sie mitnimmst, solltest du dies nicht tun, dann werde ich einfach vorschlagen nach dem Essen hier her zu fahren. Mit allen. Inklusive Jasmine."
„Wieso willst du sie denn unbedingt dabei haben?"
„Du willst doch, dass sie normal behandelt wird, oder? Und die Arme war seit Wochen nicht mehr draußen, also nimm sie mit." Harry streicht sich frustriert durch die Haare.
„Geh endlich." sagt er und knallt die Tür zu als sein Vater das Haus verlässt.
„Waren auch normale Kleider unter den Sachen die dir vorbeigebracht wurden?" fragt Harry und ich nicke. „Außer natürlich du willst kein Kleid anziehen. Du kannst anziehen was du willst. Ich habe das nur gesagt, weil die Familie von Jasmine immer so aussieht, als würden sie auf eine Hochzeit gehen." Ich lächle und nicke.
„Ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist."
Seufzend lasse ich mich auf die Couch fallen.„Ich auch nicht. Aber sollten wir nicht gemeinsam hingehen, dann wird er sein Wort halten und hierher kommen."
„War sie denn nie hier?" traue ich mich zu fragen.
„Jasmine?" fragt Harry und dreht sich zu mir. Ich nicke nur. „Natürlich nicht. Hier war noch nie jemand. Das ist mein Versteck." lächelt Harry. „Versteck kann man es nicht mehr nennen, seitdem du hier bist, waren mehr Menschen hier als all die Jahre zuvor." lacht er und auch ich lache.
„Heey schiebe die Schuld nicht mir in die Schuhe." ich nehme einen Kissen und bewerfe ihn damit. „Ist sie deine Freundin?"
„Nein." Ich warte das er weiterspricht, doch das tut er nicht. Verwirrt sehe ich ihn an. „Wir sind-" er überlegt kurz und scheint selbst gerade verwirrt zu sein „Freunde." sagt er dann. „Naja nicht ganz. Wir sind-" wieder eine Pause.
„Ihr habt Sex." sage ich und kriege einen Seitenblick von Harry.
„Ja, so hätte man es auch ausdrücken können. Naja nein, das stimmt nicht ganz. Wir hatten Sex, damals." ich nicke nur und lege mich hin. Abendessen also. Mit seiner Sexfreundin, ihren Eltern und seinem Vater. Welche Rolle spiele aber ich? Wieso will sein Vater mich dabei haben?
Fragen über fragen. Da ich sowieso keine Antworten kriege, schließe ich die Augen.
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Gescheiterte Entführung
Fanfiction„Ich werde niemandem etwas sagen, ich verspreche es." Sage ich leise und der Mann lacht und schüttelt den Kopf. „Ich verspreche es." Wiederhole ich. „Dein Haus steht mitten im Wald. Du hast ein Hochgesichertes System. Deine Fenster haben Schlösser...