„Was wenn dein Vater etwas herausfindet?" frage ich während ich die Pizza schneide. Harry zuckt mit den Schultern und nimmt mir die Schere aus der Hand.
„Wird er schon nicht. Jedem kann doch mal ein Fehler passieren, oder?" Ich nicke und setze mich hin.
„Wie bist du eigentlich in meine Wohnung gekommen?" jetzt grinst er und hebt die Augenbrauen.
„Du hast einen Schlüssel in deinem Briefkasten." er legt mir ein Pizzastück auf den Teller und nimmt sich auch ein Stück. „Dein scheiss Briefkasten hat eine Lücke und da passt eine verdammte Hand durch." lachend schüttelt er den Kopf.
Peinlich berührt schaue ich weg. „Ich habe ja nicht ahnen können, dass es Psychopathen gibt die mich verfolgen." sage ich und sehe ihn böse an.
„Ich hoffe doch stark das du nicht mich meinst."
„Oh doch und wie ich dich meine."
Das Essen verlief sehr gut und jetzt sitzen wir auf der Couch und Harry tippt auf seinem Handy herum.
„Harry?" er schaut mich an, sagt aber nichts, also fahre ich fort. „Wie geht es jetzt weiter?"„Ich habe Leute überall und sie kümmern sich um alles. Sobald alles geklärt ist und du in Sicherheit bist, darfst du gehen." Kurz überlegt er und nickt dann schließlich. „Du bist dann frei." flüstert er.
„Was ist mit dir?" er zuckt mit den Schultern und lächelt.
„Ich werde auch in meine Realität zurückgehen. Ich werde wieder mit dem weitermachen womit ich aufgehört habe." kurz sieht er zu mir und dann wieder weg. „Das ist meine Normalität, Hope. Ich kenne es gar nicht anders. Ich kann mir gar nicht vorstellen etwas anderes zu machen. Du denkst wahrscheinlich das ich viele schlimmen Dinge tue und all das, aber das ist nicht so. Wir verjagen Drogendealer, die minderjährigen Stoff verkaufen. Wenn die Polizei eine Arbeit nicht erledigen, kriegen wir diese Arbeit und wir erledigen sie. Es wurde aber nie jemand verletzt, der es nicht verdient hat. Weißt du wie viele Mörder und Vergewaltiger keine gerechte Strafe kriegen, weil sie Anwälte haben die ihre Ärsche retten." er macht eine kurze Pause und atmet gestresst aus. „Dann kommen wir ins Spiel." er lächelt. Er scheint seinen ‚Job' echt zu lieben.
„Jetzt muss Derek sein Leben im Knast verbringen, für eine Sache die er nicht getan hat. Er hat sie nicht umgebracht, ich wars." Ich hasse diesen Menschen, doch jetzt sitzt er hinter Gittern für etwas was er nicht getan hat.
Harry lacht. „Du bist ja so naiv, Hope." Er geht in sein Büro und kommt mit einer Mappe heraus. Er setzt sich zu mir und öffnet die Mappe.
‚Juliana, 16, tot in London aufgefunden. Mörder nicht gefasst.'
‚Ruby, 20, gefoltert und vergewaltigt. Mörder nicht gefasst.'
„Es sind 22 Mädchen, 16 davon Minderjährig, 20 davon wurden vergewaltigt. Und getötet wurden sie alle." Ich sehe ihn an und ziehe die Augenbrauen zusammen. Will er damit sagen, dass das Derek war?
„Es war Derek." Harry schließt die Mappe und schmeißt sie auf die Couch. „Er hatte einfach das Glück, dass er Bekannte bei der Polizei hatte und einen verdammt guten Anwalt." er sieht mich an und streicht mir eine Strähne vom Gesicht. „Und jetzt haben wir sie alle. Seinen Anwalt, seine Freunde die bei der Polizei waren und ihn."„Er ist doch im Gefängnis."
„Wir sind überall, Hope." er steht auf und streckt mir die Hand aus. Ich nehme sie und er geht zur Tür. Er zieht seine Jacke an und ich mache es ihm gleich. Wir gehen zum See und er nimmt eine Zigarette heraus. „Er wird sehr gut im Gefängnis behandelt." er grinst und zündet seine Zigarette an.
„Krieg ich auch eine?" zuerst mustert er mich komisch aber dann nickt er.
Wir stehen neben dem See und rauchen. Immer wieder schweifen seine Blicke zu mir und ich muss mir ein Lächeln unterdrücken. Es ist wie damals. Als wir noch jung waren. Genau so sind wir gesessen und er hat mich die ganze Zeit angeschaut und jedes Mal, wenn sich unsere Blicke trafen, lächelte er. Deshalb sehe ich zu ihm und als sich unsere Blicke treffen, lächelt er. Als er dies tut, lege ich meine Lippen auf seine und küsse ihn.
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Gescheiterte Entführung
Fanfiction„Ich werde niemandem etwas sagen, ich verspreche es." Sage ich leise und der Mann lacht und schüttelt den Kopf. „Ich verspreche es." Wiederhole ich. „Dein Haus steht mitten im Wald. Du hast ein Hochgesichertes System. Deine Fenster haben Schlösser...