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»Schön, dass du es geschafft hast zu kommen, mein Sohn

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»Schön, dass du es geschafft hast zu kommen, mein Sohn.«

Dass er mich mit dem Wort Sohn anspricht, erzeugt in mir den Wunsch mir meine Pulsadern aufzuschneiden bis ich verblute. Dieser Gedanke klingt verlockender als die Tatsache, dass in meinen Adern dasselbe Blut fließt, wie in den Adern des Monsters vor mir.

»Phillip sagte es ginge ums Geschäft.«, lautet meine schlichte Antwort. Dabei rühre ich keinen Muskel und setzte wie immer mein bestes Pokerface auf.

Sobald ich mich an diesen Tisch gesetzt habe, bin ich sofort zu einhundert Prozent bei der Sache. Etwas anderes kann ich mir bei meiner Position nicht erlauben. Meine Geschäfte bedeuten mir alles. Ich habe härter als irgendjemand sonst geschuftet um da zu sein wo ich jetzt bin. Und der Grund dafür blickt mir gerade mit stumpfen Augen von der gegenüberliegenden Seite des Tisches an. Mein Erzeuger. Harte Arbeit, Disziplin und eine eiserne Hand von ihm haben mich zu dem geformt der ich heute bin.

»Trotzdem freut es mich meinen einzigen Sohn nach so langer Zeit wieder zu sehen.« Dabei verzieht auch er keine Miene. Er hätte genauso gut vom Wetter sprechen können.

Ich kenne meinen Erzeuger, den Anführer der Bratwa besser als irgendjemand sonst auf dieser Welt. Jede Mimik, jede Geste, jeden noch so unbedeutenden Atemzug. Leider beruht das auf Gegenseitigkeit. Er ist die einzige Person auf dieser Welt, die immer zu wissen scheint an was ich denke.
Ich antworte ihm nicht aber etwas anderes hat er auch nicht erwartet, deswegen redet er weiter.

»Viktor hat mich angerufen. Es geht um die Schiffsfracht die im kommenden Monat hier in Boston antreffen wird. Dieser Teil der Stadt ist dein Revier also musst du dich auch um die Fracht kümmern.«

Ich blicke ihm stumm über den Tisch hinweg an, damit er weiter redet.

»Erledige diese Arbeit sauber und ohne viel Aufsehen. Du weißt, ich hasse es in der Schuld von jemandem zu stehen.«, beendet er seine Rede.

»Es sind deine Schulden nicht meine.«

»Was soll das heißen?«, fragt er mich ohne seine Stimme zu erheben zurück. »Was denkst du wird passieren, wenn ich meine Schulden nicht begleiche? Sie werden zuerst an deiner Tür klopfen.«

In diesem Punkt kann ich meinem alten Herrn nicht widersprechen. Trotzdem werde ich mich von niemandem erpressen lassen. Von niemandem!

»Sollte es soweit kommen, werde ich Viktor schon ein Angebot machen, das ihn besänftigen wird. Aber das wird nach meinen Regeln ablaufen, nicht nach deinen.«

»Viktor ist ein Hurensohn! Er hat mir nur den Arsch gerettet, weil er wollte, dass ich in seiner Schuld stehe. Er will diesen Deal und für uns ist es ein Kinderspiel.«

Dieses Mal spricht mein Erzeuger lauter und ich erkenne Wut in seinen Augen. Er möchte Viktor als Verbündeten nicht verlieren, solange er ein großes Stück Kuchen abbekommt.

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