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Es sind bereits zwei Wochen vergangenen, seit ich Dorian das letzte Mal gesehen habe

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Es sind bereits zwei Wochen vergangenen, seit ich Dorian das letzte Mal gesehen habe. Zwei Wochen in denen ich mir eingeredet habe, dass es in Ordnung ist, ihn nicht mehr gesehen zu haben. Und dass es in Ordnung ist, dass er sich an meinen Arbeitsplätzen nicht mehr hat blicken lassen. Weil es genau das ist, was richtig ist. Tatsache ist allerdings, dass ich ständig an ihn denken muss. Jedes Mal wenn jemand das Inside oder den CC betritt, suchen meine Augen ihn, denn ein verrückter Teil von mir möchte sich gerne einreden, dass er kommt, um mich wieder sehen zu können. Und dass er bis jetzt nicht kam, frustriert mich schon allmählich, weil ich mich selber nicht so kenne. Schließlich kenne ich diesen Mann nicht und habe es auch sehr gut ohne ihn geschafft.

Aber abgesehen davon, dass wir uns nicht mehr gesehen haben, schreibt er mir jeden Tag. Ausnahmslos. Es sind immer dieselben Nachrichten und ich frage mich schon, ob er sie einfach kopiert und wieder einfügt, um es mir zu senden. - Wie war dein Tag? Nimm das Taxi um nach Hause zu fahren! - Mehr schreiben wir uns nicht, vor allem weil ich mich nie traue ihn anzuschreiben. Aber trotzdem höre ich jedes Mal auf ihn und gebe mein Geld jetzt schon seit zwei Wochen für das Taxi aus. Geld das ich gebrauchen könnte.

Auch heute erwarte ich wieder eine Nachricht von ihm. Ich bin im Inside und meine Schicht ist schon fast zu Ende, als ich aufs Klo gehe und mein Handy aus meiner Hosentasche herausfische. Obwohl es wirklich nur ein Krümel ist, das er mir zuwirft, ist es doch das einzige, was mich nach so einem langen Arbeitstag freut.

Ich werfe ein Blick drauf. Keine Nachrichten. Schnell schaue ich, ob ich Netz habe. Hat er heute auf mich vergessen? Dieser Gedanke stimmt mich traurig. Ich atme tief durch und stecke das Handy wieder zurück in meine Hosentasche.

»Komm wieder zu dir, Adria.«, sage ich zu mir selbst. »Er ist nur ein Mann. Ein Mann, dem anscheinend langweilig ist und dir schreibt.« Ich gehe wieder lustlos zurück und serviere das Essen an die Gäste.

Als meine Arbeit getan ist, gehe ich zu meinem Spint und nehme meine Jacke und Tasche heraus. Ich verabschiede mich von meinen Kollegen und gehe hinaus. Sofort schlägt mir der kalte Wind gegen das Gesicht. Obwohl wir gerade September haben, ist es bereits sehr frisch. Ich muss daran denken, morgen meinen Schal mitzunehmen, um nicht in meiner dünnen Jacke zu erfrieren. Gerade möchte ich ein Taxi heranwinken, als mein Blick die Bushaltestation streift. Ich nehme meine Hand wieder runter und schaue mich um.

Ich habe keine Lust mehr so viel Geld für das Taxi zu verschwenden. Ein letztes Mal werfe ich noch einen Blick auf mein Handy. Immer noch keine Nachricht. Unentschlossen bleibe ich stehen. Schließlich hat er mir heute nicht gesagt, dass ich ein Taxi nehmen soll. Also werde ich auch keins nehmen. Ich überquere die Straße und gehe mit schnellen Schritten zur Bushaltestation. Jetzt, nachdem mein Entschluss feststeht, möchte ich so schnell wie möglich in den Bus. Nach einigen Minuten ist er auch schon da und ich steige gemeinsam mit ein paar anderen Leuten hinein und setzte mich an einen Fensterplatz.

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