Am Morgen kommen die Zwillingsbrüder noch leicht alkoholisiert zum Frühstück. Junis hat sich die Sonnenbrille tief in sein Gesicht gezogen. "Ich glaub, wir chillen heute einfach mal am Strand", meint er, bevor nervige Fragen seiner Eltern kommen. Mailo nickt zustimmend. Viel bekommen sie zum Frühstück nicht runter.
"Hier ist ein cooler Platz", meint Junis, als sie nach gefühlt ewiger Zeit am Strand angekommen ist. Er breitet sein Handtuch aus und knallt sich sofort in die Sonne. "Willst du denn gar nicht Julien suchen?", fragt Mailo neugierig.
"Nope, ich lass mich finden", sagt Junis selbstbewusst und steckt seine Airpods in die Ohren. Dabei wird ihm bewusst, dass er seine eigenen Worte nicht glaubt, denn am liebsten würde er sofort losrennen, um Julien zu suchen.
Eine zeitlang lassen sie die Sonne auf ihre vorgebräunten Körper scheinen. Mailo tippt seinen Bruder an und sagt dann: "Heyy ich gehe nochmal zurück ins Hotel. Will mir noch was zu lesen holen."
"Okayyy", nickt Junis.
Als Mailo außer Sichtweite ist, kommt ein Schatten auf Junis zu. Der merkt die Verdunklung und schaut hoch.
"Heyy", lächelt Julien über ihm und setzt sich dann neben Junis.
"Heyyyy", sagt Junis total erfreut.
"Ich habe euch beobachtet", lächelt Julien weiter. "Ist das dein Freund?"
Junis lacht auf: "Nope, das ist mein Zwillingsbruder."
"Aso, ihr seht euch gar nicht ähnlich", meint Julien darauf.
"Das sind wir auch nicht", sagt Junis forsch. "Mailo ist eher schüchtern, aber ich...."
"Aber du?"
"Aber ich würde dich am liebsten auf der Stelle küssen, weil ich dich total süß finde."
"Bekommst du immer was du willst?"
"Klar", schaut Junis sein Gegenüber mit einem intensiven Blick an.
"Aso", lächelt Julien verschmitzt und schaut Junis mit seinen ozeanblauen Augen herausfordernd an.
Sanft streichelt Junis die Wange von Julien. Bisher hatte er es immer nur auf schnellen Sex abgesehen, aber dieser süße Boy weckt ganz andere Instinkte in ihm.
Julien wehrt sich auch nicht, als Junis ihm den Nacken streichelt und seine Fingerspitzen den Rücken hinuntergleiten lässt. Selbst diese kleine Berührung entfacht bei Junis eine ungeahnte Erregung.
Julien bemerkt es und meint lächelnd: "Du solltest ins Wasser gehen."
"Nur wenn du mitkommst", antwortet Junis.
"Okay, wer zuerst drin ist, darf den anderen küssen", sagt Julien mit einem sanften Blick.
"Das lass ich mir nicht zweimal sagen", grinst Junis und läuft sofort los, ungeachtet dessen, was sich in seiner Speedo abzeichnet.
"Erster", ruft Junis lachend. Doch als er sich umschaut, ist Julien nicht mehr zu sehen. Eilig läuft er zurück zu seinem Platz. Doch da sitzt nur sein Bruder mit dem Buch, was er geholt hat.
"Wo ist Julien?", fragt Junis aufgeregt.
Fragend sieht Mailo ihn an: "Hä? Hier war niemand."
"Doch. Julien war hier. Er wollte mit mir ins Wasser."
"Siehst du jetzt auch schon was, was ich nicht sehe?"
"Der Spruch war jetzt uncool."
"Sorry. Aber hier war echt niemand mehr, als ich zurückgekommen bin, Junis "
Seufzend lässt sich Junis in den Sand fallen: "Boah, der spielt ganz schön mit mir."
Mailo zieht die Schultern hoch: "Was soll ich denn erst sagen? Ich weiß ja noch nicht einmal, ob mein Schwarm wirklich real ist."
Leicht verzweifelt schauen sie einander an.
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Die Zwillinge des Meeres
Подростковая литератураUnterschiedlicher können Zwillinge nicht sein wie der verträumte Mailo und der draufgängerische Junis. Klar, dass jeder der beiden 17jährigen unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Urlaub am Meer haben. Während Mailo von Visionen gequält wird, beg...