Junis und Julien lassen sich ihr Eis trozdem schmecken. "Weißt du, was ich nicht verstehe, Julien? Du sagst, dein Zwillingsbruder wäre so stürmisch und temperamentvoll gewesen. Aber Mailo beschreibt ihn ...als ängstlich irgendwie", sagt Junis.
Julien überlegt. Dann kichert er: "Dann ist es wohl wie bei dir, als du mich kennengelernt hast."
Da muss Junis auch schmunzeln. "Dann sag mal ehrlich: War das ein Zufall, Julien, dass wir zusammengestoßen sind?", fragt Junis.
"Junis, ich.... nein es war kein Zufall. Ich hatte dich beobachtet, wie du offensiv am Strand die Jungs angebaggert hast. Das hat mich so an Julius erinnert. Da habe ich den Rempler am Meer provoziert. Ich wollte dich erst zappeln lassen, aber dann ...."
"Aber dann?"
"Dann habe ich gemerkt, dass ich dich ... ähm ... echt mag. Obwohl ich unsicher war", errötet Julien.
"Du bist total süß, Julien und heyyy, ich meine es total Ernst mit dir", freut sich Junis. Er will Julien wieder einen zarten Kuss geben.
"Ich... ich muss dir aber noch etwas anderes beichten, Junis", sagt Julien zögerlich und weicht etwas zurück.
Junis schaut ihn ein wenig ängstlich an.
"Also ... ähm ...ich sag es geradeheraus, auch wenn ... ähm. Also Mailo und ich hätten uns fast geküsst. Auf dem Felsen. Als ich dachte, wir könnten meinen Bruder aus dem Meer locken", sagt Julien mit schuldbewusster Meine.
Enttäuscht schaut Junis zu Boden.
Julien nimmt seine Hände: "Aber heyy, es lag nur an der Situation. Mailo und ich wissen Beide, dass da nicht mehr ist. Ehrlich, Junis."
Junis muss schlucken. Er zieht langsam seine Hände zurück. Sonst war er ja immer derjenige, der ausgeteilt hat. Er schaut in den Himmel und überlegt, wie er damit umgehen soll. Dann schaut er wieder zu Julien. Er sieht die Ehrlichkeit in der Tiefe von Juliens ozeanblauen Augen.
"Bitte, sag was, Junis", fleht Julien. "Ich liebe nur dich, ganz aufrichtig!"
Diese Worte lassen das Herz von Junis wieder höher schlagen. Das ist das erste Mal, dass Julien das ihm zu sagt. Auf sein eben noch betrübtes Gesicht huscht nun ein glückseliges Lächeln.
Junis nimmt wieder Juliens Hände und schaut ihn tief in die Augen;
"Danke, dass du mir vertraust und es mir gesagt hast, Julien. Ich glaube dir. Und gut, dass es nicht dazu kam. Denn sonst könnte Julius nicht mehr Mailos ersten Kuss bekommen."Julien streichelt liebevoll seinen Freund. "Es wird nun keine Geheimnisse mehr geben, versprochen!", flüstert er und dann kommt es zu einem innigen Kuss. Den finden beide so schön, dass sie ihre Erregung kaum noch kontrollieren können.
"Das ist echt schön mit dir. Aber wir müssen verhindern, dass Mailo und Jan sich küssen", seufzt Junis.
Julien kann nicht mehr verbergen, dass er jetzt gerne weitermachen würde. "Du hast Recht, aber Mailo muss es aus freien Stücken tun. Wir dürfen ihn nicht dahinlenken. Sonst wirkt die Kraft der Liebe bestimmt nicht mehr", überlegt er. "Ich hoffe nur, dass sein Herz den Richtigen auswählt. Und wenn es Jan ist, dann ...", ergänzt Julien und schaut traurig.
Junis stimmt da zu: "Und Ich habe die Beiden noch verkuppelt. Aber du hast Recht. Wenn ich mich wieder einmische, wird Mailo bockig. Lass uns daran glauben, dass Julius sein Herz gestohlen hat und nicht Jan!"
Dann nimmt Junis die Hand von Julien: "Komm wir gehen schwimmen. Etwas Ablenkung wird uns gut tun."
Julien nickt begeistert. Sie verlassen die Eisdiele, werfen ihre Shirts und Hosen in den Sand und rennen wie zwei kleine Kinder Hand in Hand Richtung Meer. Junis hat wieder eine enge Speedo an, Julien eine Schwimmshorts.
Ein wenig schüchtern schaut Julien an Junis hinunter, als sie bis zu den Knöcheln im Wasser stehen. Denn bei Junis regt sich unübersehbar schon wieder etwas. Nun ganz der Aufreißer grinst Junis: "Gefällt dir der Anblick?"
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Die Zwillinge des Meeres
Teen FictionUnterschiedlicher können Zwillinge nicht sein wie der verträumte Mailo und der draufgängerische Junis. Klar, dass jeder der beiden 17jährigen unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Urlaub am Meer haben. Während Mailo von Visionen gequält wird, beg...