Vor Hisoka hatte ich meine Nudeln verspeist, nervös auf der Couch sitzend. Ich will ihn nicht einmal ansehen, so unwohl fühle ich mich. Vor ein paar Minuten war die Stimmung zwischen uns locker, als wenn wir uns schon ewig kennen würden. Er war die ganze Zeit so nett und jetzt? Es geschehen übernatürliche Dinge, die ich mir einfach nicht erklären kann. Das ist mehr als nur gruselig.
Hisoka seufzte kurz, stellte die Box auf den Tisch und drehte sich mehr zu mir. Da ich gerade noch tief in meinen Gedanken versunken war, zuckte ich heftig zusammen. Sah ihn aber immer noch nicht an. Stattdessen fixierte ich einen Punkt an der Wand, der viel interessanter schien.
"Habe ich dir jetzt so große Angst eingejagt, dass du mich nicht mal mehr anschaust?"
Ja hast du immerhin würde ich von etwas unsichtbarem durch die ganze Wohnung gezerrt. Am liebsten hätte ich ihn angeschrien, aber bei der jetzigen Situation wäre es sichtlich ungünstig.
"Es tut mir leid, ich habe überreagiert. Ich werde soetwas nicht noch einmal machen. Versprochen."
Ich wusste nicht ob ich ihn trauen kann. Eigentlich will ich jetzt nur noch hier raus und frische Luft schnappen. Mir alles nochmals durch den Kopf gehen lassen.
"Ich bitte dich schau mich doch wenigstens wieder an."
Schnell sah ich zu ihm hinüber, aus Angst dass sich die Situation von gerade nochmals wiederholen könnte. Er sah mich traurig an, versuchte aber ein kleines Lächeln aufzusetzten. Ich war in dem Moment mehr als verwirrt. Erst ist er extrem nett zu mir, danach zwingt er mich die Nudel zu essen und jetzt entschuldigt er sich dafür? Hat er vielleicht starke Stimmungsschwankungen. Aber eigentlich hat er es ja nur gut gemeint. Bedrückt sah ich auf meinen Schoß. In meinem Blickfeld rückte seine Hand, die sich auf mein Knie legte und behutsam darüber strich. Ich sah zu ihm auf, ein sanftes lächeln legte sich auf meine Lippen. Auch seine Augen schienen für eine Sekunde aufzustrahlen. Schnell, ich brauche einen Themenwechsel. Ich will ihm gegenüber nicht unhöflich werden, aber die Berührungen seinerseits sind mir unangenehm.
"Lass uns anfangen zu trainieren. Ich will gerne lernen wie man Nen benutzt."
Sein Lächeln wurde größer, währendessen er seine Hand wieder zurück nahm.
"Nein"
"Wie 'nein'?"
Verwirrt drehte ich mich weiter zu ihm.
"Du wolltest doch einkaufen gehen. Dann lass uns das doch vorher erledigen."
Schnell stand er auf und ging in sein Schlafzimmer.
"Ich ziehe mich nur noch schnell um, dann können wir los."
Nachdem er mir das gesagt hatte, war er auch schon in seinem Zimmer verschwunden, die Tür war aber nur angelehnt. Ich entschied mich in der Zeit mein Bett ordentlich zu machen.
"Hisoka bist du fertig?"
Ich wartete schon mehrere Minuten auf meinem Bett, aber er war scheinbar immer noch nicht bereit. Ich lief zur Couch und setzte mich hin. Durch den Spalt der Tür konnte ich etwas helles sehen was von einer Seite zur anderen huschte. Ich stand wieder auf und lief auf seine Tür zu.
"Hisoka ist alles okay?"
Die Tür ging langsam auf, er hatte immer noch die gleichen Klamotten an und sah ein wenig betrübt aus.
"Was ist denn los?"
"Nicht so wichtig ich hatte nur einen wichtigen Anruf, dabei ist mir aufgefallen das ich meine andere Kleidung nicht hier habe."
Wieso ist er denn so traurig? Hat es mit seinem Telefonat zu tun? Ich wollte ihn nur ungern darauf ansprechen. Also beließ ich es dabei.
"So, können wir los? Ich wüsste auch schon einen guten Laden."
Langsam ging er zur Tür, sah nochmals über seine Schulter. Wahrscheinlich wartete er darauf das ich komme. Kurz überlegte ich nochmal ob ich etwas vergessen habe.
"Hast du den Schlüssel?"
Er zog die Tür hinter sich zu und klopfte kurz auf seinen Oberschenkel. Dabei konnte man ein metallisches Klimpern vernehmen.
"Alles dabei."
Gemeinsam ging wir aus unserem Gasthaus und rechts die Straße entlang wo bald mehrere Geschäfte zu sehen waren. Die meisten waren aber nur einfache Lebensmittelmärkte.
Eine halbe Stunde später
Ich hatte mir mit hilfe von Hisoka ein paar schöne Hosen und T-Shirts ausgesucht, womit ich jetzt zur Kasse ging. In dem Moment fiel mir auf dass ich ja eigentlich nur diese komische Karte mit hatte. Ich holte sich schnell aus meiner Tasche und sah sie mir genauer an.
"Junge Dame?"
Ich schreckte kurz auf trat ein Schritt vor und gab dem Kassierer die Klamotten.
"Das macht dann 10.800 Jenny bitte."
Ich sah zu ihm hoch, er lächelte mich freundlich an.
"Hatten sie nicht gerade noch eine Spieler-card in der Hand?"
Ich sah ihn verwirrt an. Nahm sie sie aber schnell aus der Hosentasche. Der Mann streckte seine Hand nach meiner Karte aus, weshalb ich sie ihm einfach gab. Vielleicht ist das ja soetwas wie eine Kreditkarte.
"Ihr Kontostand beträgt jetzt 1.989.200 Jenny. Vielen Dank für ihren Einkauf und beehren sie uns bald wieder."
Ich nahm den Beutel entgegen und lief nach draußen, wo Hisoka schon auf mich wartete.
"Und hast du alles was du brauchst?"
Zusammen gingen wir zurück zum Gasthaus.
"Ja, und hast du endlich zu ende telefoniert?"
Ein wenig neckend stupste ich in mit meinem Ellenbogen an seiner Hüfte an.
"Ja, aber ich müsste noch einmal kurz etwas erledigen gehen. Ich komme in etwa einer halben Stunde wieder."
Er gab mir noch den Schlüssel und ging nun links von mir eine Straße entlang. Im Gasthaus angekommen begrüßte mich ein Rezeptionist. Ich huschte schnell die Treppen hoch und ging in unser Zimmer. Es war jetzt schon halb 10. Ob sich wohl Wing gedanken macht? Eigentlich will ich nicht nochmal zu ihm gehen. Das mit ihm ist wie mit nervigen Verwandten die einen über alles und jeden ausfragen. Man hat einfach keine Lust darauf sich über alles was gerade im Leben falsch läuft, zu unterhalten. Meistens kommen sie sofort mit den unangenehmsten Fragen daher. Trotz allem gehören sie zur Familie. Am besten gehe ich gleich mal zu ihm, um Bescheid zu geben das ich kein Interesse mehr an seinem Training habe. Bevor ich los lief zog ich mir noch schnell meine neuen Klamotten an.
Auf der Straße schweiften meine Gedanken wieder zu Hisoka. Warum hängt Hisoka denn die ganze am Handy? Was scheinen ja wichtige Anrufe zu sein. Was ist wenn er vor mir wieder da ist und mich sucht? Vielleicht hätte ich doch lieber den Schlüssel an der Rezeption oder wenigstens eine Nachricht für ihn hinter lassen. Naja, es sind immerhin erst zehn Minuten vergangen, seit dem er einfach abgehauen ist. Ich habe noch zwanzig Minuten Zeit, also brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Vor der Tür von Wing blieb ich stehen und klopfte ein paar mal an. Nach einer halben Minute öffnete er die Tür und sah mich etwas genervt an.
"Du bist über eine halbe Stunde zu spät (Y/N)."
Wow, so etwas könnte man auch netter sagen.
"Tut mir leid, i-ich habe verschlafen und wollte ihnen nur Bescheid geben, dass ich kein Interesse mehr an Nen habe."
Verlegen kratzte ich mich am Kopf und sah ihn entschuldigend an. Ich hatte auch keine Lust ihm von Hisoka zu erzählen, also beschloss ich ihm eine mini Lüge aufzutischen. Er musterte mich einmal und schloss dann einfach die Tür. Er ist aber miesepetrig. Man kann es aber auch positiv sehen, wenigstens ist das hier schnell geklärt.
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Welten Entdecker {Hisoka x Reader}
FanfictionWas würde geschehen wenn es eine App gebe die dich in die Welt deines Lieblings Animes hinein teleportieren kann? Dort kannst du dann sehen was nach dem Ende des Animes weiter geschieht. Du kannst Freundschaften zu den Protagonisten knüpfen und ihn...