Kapitel 30 - Überredungskünste

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Sein amüsiertes Grinsen wuchs an.

"Okay, dann werde ich meine Sachen schonmal packen. Hast du zufällig noch einen Koffer? Wie werden wir überhaupt reisen?"

Am Kopf kratzend ging ich mehrere Möglichkeiten durch. Bus? Bahn? Vielleicht sogar mit dem Flugzeug? Oder nehmen wir doch nur ein Taxi. In meine Gedanken abtriftend, wandte ich meinen Kopf leicht zur Seite und sah die kahle, weiße Wand an. Eine Hand tauchte in meinem Blickfeld auf und schnippste mehrere Male bis ich wieder zu mir kam.

"Hast du mir gerade überhaupt zugehört? Ich sagte wir fahren mit dem Auto und ja ich habe einen Koffer."

Kurz sah ich ihm in die Augen, sprang vom Sofa auf und lief auf sein Schlafzimmer zu.

"Dann lass uns unsere Sachen schonmal packen. Morgen früh werde ich wohl kaum einen Nerv dafür haben."

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"Ich bin fertig wie, sieht es bei dir aus?"

Hisokas Stimme ertönte aus dem Wohnzimmer. Wir sind schnell zu dem Gästehaus gelaufen. Seine Klamotten waren schnell eingepackt, bei mir dauerte es doch etwas länger. Immerhin hatte der Rothaarige hier nur seine Wechselsachen. Sein Koffer war nicht gerade groß, dennoch konnte ich irgendwie alles hinein stopfen.

"Bin fast fertig."

Gerade als ich eines meiner T-Shirts zusammen zusammen legte, zog Hisoka die Tür auf und lehnte sich an die Wand. Ich spürte seinen wartenden Blick in meinen Nacken.

"Geh doch schon einmal auschecken. Ich brauche nur noch ein, zwei Minuten."

Ohne auch nur ein Wort von sich zu geben, lief er aus meinem Schlafzimmer und auf den Flur hinaus. Ich schloss den Koffer und sah mich kurz nochmal um. Ich hatte all meine Klamotten eingepackt, dennoch hatte ich mal wieder das Gefühl etwas wichtiges vergessen zu haben. Ich hockte mich hin und sah unter das Bett. Hier liegt nichts. Ich habe alles eingepackt.

"Suchst du etwas?"

Ich vernahm Hisokas fragende Stimme hinter mir. Schnell stand ich wieder auf und setzte mich auf das Bett, währendessen ich meinen Blick zu ihm schweifen ließ. Er stand wieder an den Türrahmen gelehnt und sah mich eindringlich an.

"Mich lässt das Gefühl nicht los, dass ich etwas wichtiges vergessen habe."

Prüfend ließ ich meinen Blick nochmals über mein jetziges Schlafzimmer gleiten, sah dann aber wieder in seine bernsteinfarbenen Augen.

"Wieso denn, dein Handy habe ich doch? Ansonsten hast du, soweit ich das sehe, alles eingepackt."

Ein freches Grinsen stahl sich auf seine Lippen und er sah mich herausfordernd an. Meine Augen wurden größer als ich seine Worte realisierte. Ich ließ meine Hand zur rechten Hosentasche wandern und tastete sie ab. Es ist schon wieder weg.

"Ist das dein Ernst? Schon wieder?"

Mit langsamen Schritten näherte ich mich dem groß gewachsenen Mann vor mir und ließ meine Hand wieder sinken. Hisokas Grinsen wurde ein Stück größer. Er nahm aus seiner Hosentasche mein Handy und hielt es mir auffordernd hin. Als ich danach griff schnellte seine Hand zurück.

"Ich habe meine Nummer bei dir eingespeichert. Falls mal etwas sein sollte."

Er streckte seine Hand wieder aus. Ich nahm mir mein Telefon, entsperrte es und sah nach ob seine Worte die Wahrheit sprachen. Tatsächlich, er hat sich normal aus Hisoka eingespeichert mit einem Emoji daneben ⭐-_-💧. Verwirrt sah ich wieder zu ihm. Der Rothaarige aber lächelte mir nur auffordernd entgegen. Ich ließ meine Aufmerksamkeit wieder auf das Handy wandern und sah mir meine Kontakte an. Dort wurden mir nur zwei angezeigt: Hisoka ⭐-_-💧 und Stinkstiefel. Ich versuchte ernst zu bleiben, um nicht laut loszulachen.

"Ist das dein ernst?"

Man konnte aus meiner Stimme heraushören, dass ich mit soetwas nicht gerechnet hatte. Ich hielt mir die Hand vor dem Mund und fing an zu lachen. Auch Hisoka schien sich nicht mehr zurück halten zu können und kicherte vor sich her.

"Du bist echt unmöglich."

Ich wischte mir eine Lachträne aus dem Augenwinkel und sah wieder zu ihm, wärendessen uns kleiner Ausbruch wieder abebbte.

"Wo wollen wir unsere letzte Nacht in dieser Stadt übernachten?"

Hisoka war der erste der sein Lachen wieder unterkontrolle bekam.

"Ich will hier übernachten."

Ich lächelte ihn wieder an und setzte mich wieder auf das Bett.

"Darf ich dann mit in deinem Bett schlafen?"

Sein schelmisches Grinsen war kaum zu übersehen. Hisoka setzte sich zu mir und versuchte einen Arm um mich zu legen, was ich aber verhinderte indem ich ihn mit der Hand festhielt.

"Vergiss es."

Ich nahm seinen Arm wieder runter und sah ihm dabei weiter in die Augen. Wiedermals setzte er einen Hundeblick auf, welchem man einfach nicht wiederstehen konnte.

"Nein, vergiss es. Dein Schmollen wird auch nichts bringen."

Abwehrend hob ich die Hände und stand auf. Ich wollte gerade aus meinem Schlafzimmer gehen, als mich etwas stark an meinem Rücken zerrte und ich somit zurück zu Hisoka flog. Mir entfloh ein kleines quiecken als er mich auffing. Ich öffnete wieder meine Augen, die ich vor Schreck geschlossen hatte, nur um in seine Seelenspiegel zu schauen, die mir verführerisch entgegen blickten.

"Wenn mein Hundeblick nicht funktioniert, versuche ich es halt auf die Charmante Tour."

Hisoka lehnte sich zu mir hinunter und hob mich in seinen Armen ein Stück höher, um seinen Weg zu mir zu verkürzen. Kurz vor meinen Lippen hielt er inne und sah mir abwechselnd in meine Augen.

"Und wie sieht es aus?"

Sein süßes Lächeln wuchs weiter an. Als er von mir immer noch keine Antwort bekam, überbrückte er einfach die letzten Zentimeter und bewegte sanft seine Lippen auf meinen. Auch ich erwiederte den Kuss und legte meine Hand auf seine Brust. Ich darf mich nicht von ihm verführen lassen! Ich werde meinen Willen durchsetzen und das egal wie! Ich versuchte mich von ihm weg zu drücken, aber seine Wunden dabei nicht zu verletzen. Sein Griff um meinen Oberkörper verfestigte sich nur noch zusätzlich. Verdammt! So komme ich hier nicht weiter. Ich bin viel schwächer als Hisoka. Allein dadurch funktioniert es nicht. Ich hörte auf meine Lippen weiter gegen seine zu bewegen und legte meinen Kopf in den Nacken, um ihn zu entkommen. Als sich unsere Münder trennten, wanderte seine Hand die an meinem Rücken ruhte hinauf zu meinem Hinterkopf, fuhr mir sanft durch die Haare und drückte in dann wieder auf seine Lippen um den Kuss fortzusetzen. Dieses mal war sein Kuss fordernder, aber ich erwiederte ihn nicht. Ich kann mich meinen Oberkörper nicht mehr bewegen. Mist! Was jetzt? Ich will nur ungern Nen einsetzen. Hisokas andere Hand riss mich aus meine Überlegungen, sie streichelte an meinem Bein entlang, welche auf der Bettkante lagen. Sofort kam mir eine Idee. Ich erwiederte den Kuss genauso leidenschaftlich wir er ihn anfing und ließ meine rechte Hand zu seinem Kopf gleiten. Um ihn durch die Haare zu wuscheln. Ein leises aufstöhnen entkam dabei seiner Kehle. In dem Moment nahm ich mir ein paar Strähnen und zog sie von mir weg. Dabei musste er seinen seinen Kopf in den Nacken legen und sah mir fordernd entgegen.

"Bitte..."

Hisokas Stimme war nur ein leichtes Hauchen. Ich ließ seine Haar Strähnen unbewusst aus meiner Hand gleiten, währendessen er sich wieder zu mir herunter beugte. Kurz vor meinen Lippen hielt er inne.

"Hast du deine Meinung schon geändert?"

Aus vernebelten Augen sah er mir entgegen, es schien als wenn seine Iris um eine Nuance dunkler geworden sind.

"Nein."

Stur auf meiner Meinung beharrend, wartete ich auf seine nächsten Versuche dass ich auf seine Frage einwilligte.

Welten Entdecker {Hisoka x Reader}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt