Kapitel 29 - Spontan

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"Warte kurz ich hole schnell einen Verband."

Hektisch lief ich in das Bad und nahm den Erste Hilfe Koffer in die Hand, den ich auf dem Tisch vor ihm aufklappte. Ich wandte mich zu Hisoka und sah auf sein mit Blut durchtränktes Shirt. Das sieht schrecklich aus. Hoffentlich sind die Wunden nicht allzu weit aufgerissen. Kurzerhand umfasste ich das Ende des T-Shirts und zog es ihm vorsichtig aus. Hisoka ließ alles brav über sich ergehen und sträubte sich nicht gegen die Behandlung. Er schien in seine Gedanken versunken zu sein. Ich ließ meinen Blick über seinen Oberkörper wandern. Der vordere Teil des Verbandes ist dunkelrot gefärbt. Ich hockte mich vor ihn, um besser an ihn heran zu kommen. Vorsichtig löste ich das Pflaster von der Bandage und begann den Verband abzuwickeln.

"Mach dir keine Sorgen. Es sieht schlimmer aus als es ist."

Seine Aufmunternden Worte zeigten bei mir keine Wirkung. Hisoka konnte nicht einmal sehen wie es unter den Bandagen aussah. Wahrscheinlich will er nur das ich mich beruhige. Bei den letzten Schichten des Verbandes angekommen konnte ich schon einen Teil der immer noch blutenden und weiter aufgerissenen Wunde erkennen. Ich wickelte den Rest noch ab und ließ ihn achtlos hinter mir fallen. Die Verletztungen sehen nicht gut aus. Jede einzelne scheint weiter aufgerissen zu sein und aus den meisten quoll schon regelrecht das Blut hinaus. Ich drehte mich zum Koffer, nahm mir das Desinfektionsmittel und Wattepads, worauf ich es träufelte. Behutsam wischte ich mit einem anderen Pad das Blut weg, bevor ich die Wunden zu desinfizieren begann.

"Was willst du später mal für einen Beruf ausüben?"

Was? Wie kommt er jetzt auf so ein Thema?

"Ich könnte mich dir gut als Krankenschwester vorstellen. Wenn du mich verarztest scheinst du genau zu wissen was du gerade machst."

Seine ruhiger Tonfall ließ mich meine verkrampften Hände ein wenig lockern.

"Ich weiß es noch nicht genau. Ich muss noch ein Jahr weiter studieren für mein Abitur. Danach werde ich wahrscheinlich wirklich in die Richtung von Arzt oder Krankenschwester gehen. Das weiß ich aber noch nicht."

Ich legte die benutzen Wattepads zur Seite, um mir frische zu holen.

"Du würdest sicherlich eine tolle Ärztin abgeben."

Seine liebevolle Stimme ließ meine Wangen wärmer werden. Dennoch versuchte ich nach außen hin gelassen zu wirken.

"Danke."

Alle seine aufgerissenen Wunden waren nun desinfiziert, dennoch lief weiterhin noch ein wenig Blut aus den Verletzungen. Ich nahm mir mehrere Kompressen und hielt sie gegen die Wunden.

"Halte sie mal kurz fest damit ich den Verband darum wickeln kann."

Stumm befolgte er meinem Befehl und hielt die Kompressen auf seinen Platz. Ich begann die Bandagen und seinen Rumpf zu wickeln. Nach der dritten Runde konnte er seine Hände wieder runter nehmen.

"Was meinte Isamu mit Spielzeug?"

Wir waren beide in unsere Gedanken versunken. Eigentlich wollte ich ihn in solch einer Situation nicht darüber ausfragen. Mein Mund hatte sich aber verselbstständigt. Hisoka spannte sich bei meiner Frage leicht an. Sieht so aus als wenn er meiner Frage lieber aus dem weg gehen wolle, als darauf zu antworten. Dennoch tat er es. Er seufzte auf und begann zu erzählen.

"Ich weiß nicht wie er darauf kommt das du mein Spielzeug wärst. Du bist für mich viel mehr als dass, also mach dir keine Sorgen darum."

Der nahm meine Hand in seine und drückte leicht zu, währendessen er mit seinen Daumen über meinen Handrücken streichelte. Ich sah ihm wieder in seine Augen. Suchte nach der Antwort ob seine Aussage wahr oder falsch war. Ich konnte aber nichts erkennen. Keine Lüge, aber auch nicht die Wahrheit. Ich beschloss ihn später nochmals darauf anzusprechen. Jetzt würde dass nicht viel Sinn ergeben. Er würde meiner Fragerei sicherlich aus dem Weg gehen, oder im schlimmsten Fall wieder wütend werden, was ich verhindern wollte. Das Ende der Bandage befestigte ich wie immer mit einem Pflaster. Ich hob die blutdurchtränkte Bandage und benutzten Wattepads auf um sie in den Mülleimer zu schmeißen. Währendessen zog sich Hisoka ein neues T-Shirt an und schmiss das andere in die Wäsche. Ich rufe kurz den Zimmerdienst, damit sie die Wäsche abholen können. Der Rothaarige holte sein Handy raus und rief bei der Rezeption an. Sie sagten das in ein paar Minuten jemand kommen würde.

"Ich wollte dir es eigentlich noch nicht sagen, aber ich werde die nächsten Tage weiter ziehen."

Etwas geschockt sah ich ihn mit großen Augen an. Er will weg? So plötzlich?

"Wohin willst du denn?"

Trauriger als beabsichtigt fragte ich ihn, währendessen ich meinen Blick von ihm abwandte und mich auf die Couch setzte. "Das weiß ich noch nicht. Aber das ist nunmal bei mir so. Ich bleibe nicht lange an einem Ort."

Hisokas setze sich neben mich und legte seine Hand auf mein Bein.

"Ich will gerne Abenteuer erleben, die Welt bereisen..."

Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, bei den Gedanken an die Abenteuer die auf einen warten.

"Dann komme ich mit."

Entschlossen nahm ich den Blickkontakt wieder auf. In seinen Seelenspiegeln konnte ich seine Freude über meine Worte erkennen. Dennoch schien ihn irgenderwas daran zu stören.

"Überstürze deine Entscheidung nicht. Denke lieber noch einem Nacht darüber nach. Es könnte sehr gefährlich werden. Ich kann dich dann auch nicht immer beschützen."

Seine Worte regten mich zum nachdenken an. Soll ich diese Gefahr wirklich eingehen? Mein Blick senkte sich auf meine Hände die auf meinen Schoß lagen. Wenn schon Hisoka sagt dass es gefährlich werden könnte, sollte ich diese Entscheidung lieber zweimal überdenken. Aber andererseits hält mich hier nichts. Der einzige Grund weshalb ich hier gelandet bin ist Wing. Aber zu ihm zurück werde ich nicht wieder gehen. Wahrscheinlich würde er mich sowieso nicht weiter unterrichen. Also bleibe ich bei bei Hisoka.

"Ich komme mit."

Entschlossen sah ich ihm wieder in die Augen und legte vorsichtig meine Arme um ihn, bedacht darauf ihm keine Schmerzen zuzufügen. Auch der Rothaarige schlang seine Arme um mich und drückte mich näher an ihn, währendessen er sein Kinn auf meiner Schulter ablegte.

"Es freut mich dass du mich begleiten wirst."

Fröhlich flüsterte er mir in mein Ohr. Eine Weile verharrten wir so.

"Wann willst du los?"

Eine losgelassene Stimmung herrschte zwischen uns. Eigentlich wollte ich sie nicht mit meinen fragen stören, aber meine Neugierde war einfach zu groß.

"Morgen früh."

Die Worte verließen seine Lippen so locker, als wenn wir einen kleinen Smalltalk halten würden. Verdutzt schob ich ihn ein Stück von mir weg, um ihn in seine Augen sehen zu können.

"Schon so früh? Wann hast du bitteschön beschlossen abzureisen?"

Hisoka musste schmunzeln. Was ist denn so lustig an den Fragen? Verwirrt legte ich den Kopf leicht schief und wartete auf seine Antwort.

"Wenn ich erlich bin, hatte ich schon länger mit dem Gedanken gespielt, aber mich dazu entschloss hatte ich erst in der Sekunde als ich es dir erzählt hatte."

Mit einem kleinen Lächeln sah er mich weiter an. Perplex über seine Worte blinzelte ich mehrere male und versuchte heraus zu finden ob er wirklich die Wahrheit sagte, oder widermals einen bescheuerten Witz riss.

"Schau nicht so entgeistert. Ich bin nunmal ein spontaner Mensch."

// Dankeschön für eure fleißigen Votes. Die Geschichte hat nun schon bald 2k Reads und ist im Moment auf Platz eins von dem Hashtag "Hunterxhunter" von 336 verschiedenen Werken. Leute ihr seid doch verrückt. 😱😵 Ich freue mich natürlich über jeden einzelnen Read und hoffe das euch die Story gefällt. Es kann auch gerne Kritik geäußert werden. Ich bin für alles offen. 🤗 (Für mich fängt diese Geschichte gerade erst richtig an. Wenn ich es schaffe könnten sicherlich bis zu 100 Kapitel dazu kommen. (^・^) Das kann ich natürlich aber nicht versprechen.)

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