Kapitel 19 - Abstand

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Sonnenstrahlen kitzeln meine Nase. Zeit aufzustehen. Verschlafen rieb ich mir meine Auge, während ich mich aufsetzte. Gestern. Mein erster richtiger Tag in der Welt von Hunter x Hunter und ich versaue ihn. Wegen mir hasst mich Hisoka mit Sicherheit. Wenn er dies will werde ich ihm aus dem Weg gehen. Nein, auch wenn er es nicht will werde ich mich von ihm verhalten. Er kann niemanden gebrauchen der ihn an den Rande des Wahnsinns treibt. Ich würde dies auch nicht wollen. Wenn ich mein Nen unter Kontrolle bekomme... Nein, nicht mal dann wären andere vor meinen Gefühlsausbrüchen sicher. Mein Weg führte mich in das Wohnzimmer. Die Sonne steht schon recht weit oben. Ich hätte auf 11 oder 12 Uhr Mittags getippt. Normaler Weise wache ich nie so spät auf. Gestern konnte ich aber keinen Schlaf mehr finden. Mehrere Stunden lag ich noch im Bett, starrte die Decke an und dachte nach. Meine Gedankengänge drehten sich dennoch nur im Kreis. Mein Magen meldete sich mal wieder zu Wort. Am besten gehe ich erstmal etwas essen. Im Bad zog ich mich schnell um und betrachtete mich im Spiegel. Scheinbar gibt es in Animes keine Bad Hair Days. Meine Haare liegen immer perfekt. Heute binde ich sie mir dennoch lieber zusammen. Ich überlegte noch einmal kurz, ob ich denn wirklich nichts vergessen hatte. Schlüssel. Handy. Alles dabei. Dennoch ließ mich das Gefühl nicht los etwas vergessen zu haben. Ich zog die Tür hinter mir ins Schloss, ging die Treppe runter, grüßte den Rezeptionist und schlenderte die Straßen entlang.

Ich bog um eine Ecke nach der anderen. Viele Imbisse oder schicke Restaurants waren zu sehen. Gibt es hier den keine Cafés? Doch, vor mir auf der anderen Straßenseite ist eines. Nachdem ich mich versichert habe das frei war, huschte ich schnell über die Straße und saß mich auf einen Einzelplatz im Café. Nur ein schon älteres Paar saß weiter hinten in einer Ecke. Ansonsten war hier nichts weiter los. Von meinem Platz aus hatte ich perfekte Aussicht auf die überfüllten Straßen. Große Menschenmengen waren unterwegs. Die meisten sahen aus wie Geschäftsleute. Viele schenkten seinen Handys mehr Aufmerksamkeit, als ihrer Umgebung. Eigentlich sehr schade.

"Wollen sie etwas bestellen, Miss?"

Ich sah nach links und erkannte eine junge Frau mit einem Zettel mit dazugehörigem Stift in der Hand.

"Ich würde gerne einen Kaffee und Croissant."

Sie nickte kurz und verschwand hinter die Theke. Mein Blick schweifte wieder aus dem Fenster. Auf der anderen Straßenseite. Stand ein junger Mann gegen eine Hausmauer gelehnt. Seine Kaputze hing tief in seinem Gesicht. Das einzige was man ich erkennen konnte war seinen Mund. Desinteressiert schien er sich umzuschauen, bis sein Kopf genau in meiner Richtung stehen blieb. Dies konnte nur ein Zufall sein, immerhin waren seine Augen immer noch verdeckt. Er konnte mich garnicht sehen. Ein kurzes Grinsen konnte ich noch erkennen als ein Tablett auf meinem Tisch abgestellt wurde.

"Dankeschön."

Ich lächelte sie kurz an und sah wieder aus dem Fenster. Der Typ ist verschwunden. Nirgendswo ein Anzeichen von ihm. Was solls. Ich nahm meine Tasse in die Hand und schlürfte genüsslich meinen Kaffee.

"Ich würde gerne bezahlen."

Die Dame nickte mir einmal zu und brauchte mein benutzes Geschirr weg. Als sie wieder kam gab ich ihr meine Spieler Karte.

"Tut mir aber wir haben hier keine Möglichkeit diese zu nutzen."

Mit so etwas habe ich nicht gerechnet. Ich hätte gedacht dass hier alles auf uns Spieler eingerichtet ist. Aber irgendwo macht das ja auch sinn.

"Oh, ich habe aber im Moment kein Geld."

Entschuldigend sah ich sie an.

"Kein Problem, auf der anderen Straßenseite können sie an dem Automaten Geld abheben."

Ich dankte ihr und lief zu dem Geldautomaten. Zügig hob ich ein paar Jennys ab und bezahlte. Ruhig lief ich wieder zurück. In dem Gästehaus setze ich mich in eine auf die Couch und dachte nach. Vielleicht sollte ich anfangen mein Nen weiter zu trainieren. Immerhin komme ich nur so meinem Ziel näher. Ich starrte auf meine Hände und dachte nach. Wie kann ich am besten weiter trainieren? Das Nen ist doch schon sehr umfangreich. Am besten fange ich mit meiner Ausdauer an. Diese lässt einiges zu wünschen übrig. Ein plötzliches dumpfes Geräusch ließ mich aufschrecken. Es kam von dem Fenster hinter mir. Ich drehte mich um, öffnete das Fenster und sah hinaus. Vielleicht ist ja ein Vogel dagegen geflogen. So unwahrscheinlich wäre dies garnicht.

"Achtung..."

Was? Die Stimme kam von draußen. Ich lehnte mich zurück. Ohne Vorwarnung sprang ein Mann durch das offene Fenster und landete auf der Couch. Perplex sah ich ihn an.

"Was ... Woher kommst du denn jetzt so plötzlich?"

Sein typisches Grinsen bildete sich auf seinen Lippen.

"Hey (Y/N), auch dir einen Guten Tag."

Dieser Satz triefte nur so vor Sarkasmus.

Welten Entdecker {Hisoka x Reader}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt