Kapitel 31 - Telefonanruf

472 31 14
                                    

Er stand mit mir in den Armen auf und legte mich mitten auf das weiche Bett. Währendessen er sich über mich lehnte und langsam meinen Lippen wieder näher kam. Vorsichtig bewegte er seinen Mund auf meinem. Bevor ich ihn erwiedern konnte, zog er sich schon wieder ein Stück zurück.

"Willst du immer noch auf deiner Antwort beharren."

Ein schlichtes "Ja" verließ meine Lippen. Egal wie oft er mich küsst. Ich werde meiner Meinung treu bleiben. Er kann nicht einfach sich das holen was er gerade will. Ein paar Sekunden sah er mir in die Augen, suchte nach der Schwachstelle. Die Schwachstelle wodurch er doch mit mir in einem Bett schlafen könne, doch er fand keine. Kein Anhaltspunkt. Keinerlei Zweifel. Wortlos richtete er sich weiter auf und ließ sich links neben mich auf das Bett fallen.

"Schade, dann soll es wohl noch nicht so sein."

Was? Er hat einfach so aufgegeben? Damit hätte ich definitiv nicht gerechnet. Seit wann gibt er so schnell auf? Aber eigentlich ist es ja gut wenn er meine Meinung akzeptiert... Hisokas Hand sucht blind meine und verschränkte seine Finger mit meinen, was ich wortlos geschehen ließ. Mehrere Minuten blieben wir nebeneinander, an die Decke starrend, liegen und genossen die angenehme Stille.

"Ich weiß das du dies wahrscheinlich nicht hören willst. Dennoch will ich noch mal mit 'Stinkstiefel' telefonieren."

Ich legte meinen Kopf zur Seite und sah Hisoka an, der immer noch star gerade aus blickte. Von meinen Gefühl her konnte ich nicht deuten was in ihm gerade vorging. Er scheint so abwesend. Als wenn er gerade geistig weit weg wäre.

"Dann ruf den Stickstiefel doch an. Ich werde später sowieso seine Nummer löschen."

Den letzten Satz murmelte er zu sich selbst dennoch konnte ich ihn hören. Hisoka wie er leibt und lebt. So kenne ich ihn. Ein kleines Schmunzeln entwich mir und stand auf, nur um zu bemerken das mein Handy sich schon wieder nicht mehr in meiner Hosentasche befand. Suchend ließ ich meinen Blick über das Bett gleiten. Auf meiner Hälfte liegt es nicht. Ich sah wieder zu Hisoka der ein Arm über seine Augen gelegt hat. Sein diebisches Grinsen konnte ich dennoch erkennen. Manchmal ist er wie ein kleines Kinder. Er holt sich seine Aufmerksamkeit, spielt Streiche, ist aber genauso verschmust wie die kleinen Teufel. Seine andere Hand fuhr in seine Hosentasche und reichte mir wortlos das Handy.

"Hier. Du musst echt besser auf deine Sachen aufpassen. Urplötzlich befand sich dein Handy in meiner Hosentasche. Keine Ahnung wie das dort hin kommen konnte."

Schnell schnappte ich es mir und ging in das Bad. Ihn könnte man niemals ändern. Er wird immer auf seine Sichtweise beharren und das ist auch gut so. Hisoka hat nun mal eine starke Persönlichkeit. Das liegt in seiner Natur. Wenn ich ehrlich bin will ich auch nicht das er sich ändert. Jeder Mensch ist auf seine Art besonders. So etwas wichtiges sollte man nie vergessen. Ich wählte seinen Kontakt aus und rief in an.

"Hi Yasuo."

"Ach, hallo (Y/N). Ich wollte sowieso nochmal mit dir sprechen. Es tut mir leid wie ich dich letzens behandelt hatte. Ich hoffe du kannst es mir verzeihen."

"Alles Gut. Ich sollte dir eigentlich nur bescheid sagen dass ich morgen abreisen werde. Nur damit du bescheid weißt."

"Was? Wieso denn das? Wo willst du denn hin?"

"Ich werde mit einem Freund ein paar Abenteuer bestehen."

"Oh okay. Vielleicht sehen wir uns ja irgenwann nochmal. Ich wünsche dir noch eine gute Reise."

"Dankeschön"

Ich war die erste die wieder auflegte. Seine Entschuldigung kam für mich völlig unerwartet. Wieso war Yasuo heute wieder so nett zu mir? Hatte er vielleicht doch nur einen schlechten Tag oder soetwas in der Art? Ich lief gedankenversunken wieder aus dem Bad.

"Und? Was hat Stinkstiefel gesagt?" In der Zeit wo ich telefoniert hatte, blieb Hisoka in der gleichen Position liegen. Mit einem immer noch angewinkelten Bein und den einen Arm über seine Augen gelegt, lag er in meinem Bett. Wenn ich es nicht besser wüsste hätte ich gedacht das er schon eingeschlafen wäre. Ich setze mich an die Bettkante neben den Rothaarigen.

"Komischer Weise war Yasuo sehr nett zu mir. Er hatte sich sogar für sein Verhalten von gestern entschuldigt. Das hätte ich nicht gedacht."

Ich sah zu Hisoka der nicht den anschein machte sich auch nur zu bewegen. Verwirrt pickste ich ihn leicht in die Seite.

"Hey. Du da, ich rede mit dir."

Ein leichtes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen und er nahm langsam seinen Arm von seinem Gesicht, um seinen Oberkörper aufrichten zu können. Sein Lächeln verschwand und er sah mich mit einer monoton emotionslosen Mine an.

"Ich kenne keinen 'Yasuo'."

Er betonte seinen Namen extra abfällig, wandte seinen Kopf zu mir und sprach weiter.

"Ich kenne nur den komischen Stinkstiefel der sich scheinbar nicht benehmen kann."

Ein freches Grinsen schlich sich auf seine Züge.

"Du bist echt gemein. Er hat sich doch entschuldigt. Jeder hat nunmal einen schlechten Tag."

Schmunzelnd erwiedere ich seine Worte und versuchte Yasuo ein wenig in Schutz zu nehmen.

"Nicht eimmal wenn ich einen schlechten Tag hätte würde ich einer Lady Kummer und Sorgen bereiten. Das ist doch unhöflich."

Sein indirektes Kompliment verleitete mich dazu einen sehr interessanten Fleck an der Wand zu bestaunen. Anstatt auf Hisokas Worte etwas zu erwiedern. Die Situation war mir unangenehm und meine Wangen wurden ein wenig wärmer. Ich strich mir verlegen eine Strähne hinter mein Ohr und war in der versuchung aufzustehen, aber seine Arme die er um meine Taille schlang, verhinderten dies. Er zog mich zu sich auf sein Bein. Sofort versuchte ich mich von ihm loszureißen, bedacht darauf dass ich seine Wunden nicht verletze.

"Hisoka lass mich los. Das tut doch sicherlich weh wenn ich auf deinem Bein sitze. Immerhin hat die Isamu auch dort verletzt."

Der Klammergriff um meinen Bauch lockerte sich nicht. Wenn das nicht schon genug wäre, legte er noch seinen Kopf auf meinen und schnaubte zufrieden.

"Das ist mir egal. Hauptsache du bist bei mir."

Ich ergab mich meinem Schicksal und seufzte genervt auf. Meine Hände ließ ich locker nach unten hängen, währendessen ich mich leicht gegen seinen Oberkörper lehne. Mehrere Minuten verharrten wir in dieser Situation. Wir genossen beide die losgelassene Atmosphäre. Mir fiel es immer schwerer meine Augen offen zu halten. Des Rothaarigen ruhig schlagenden Herz und seine Wärme, vereinfachten mir diese Sache nicht gerade. Mein Kopf wurde immer schwerer und kippte langsam zur Seite.

"Ist das Prinzesschen etwa müde?"

Hisokas liebevolle Sticherlei, weckte mich auch nicht auf.

"Ich bin kein Prinzesschen."

Wärendessen ich die Worte schlaftrunken vor mir her brabbelte, gähnte ich auch noch mitten im Satz.

"Schlaf schön (Y/N). Ich werde dich zum Mittagessen dann wecken."

Ich spürte noch wie er mir einen kleinen Kuss auf den Hinterkopf setzte und schlief schlussendlich doch noch ein.

Welten Entdecker {Hisoka x Reader}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt