𝚎𝚖p𝚝𝚢 𝚐𝚘𝚕𝚍┊͙𝐇𝐲𝐮𝐧𝐢𝐧✓

73✿

Hyunjin

Als ich wieder Zuhause war ließ ich seufzend die Tüten in der Küche ab, in denen das Essen war, welches ich noch besorgt hatte. Ich grübelte die ganze Zeit über meine Begegnung mit diesem eigenartigen Mann nach. War das etwa Jeongins Ex gewesen? Der, in den Jeongin glaubte schon einmal verliebt zu sein? Wow, ich wusste zwar nicht wie man sich in so etwas vergucken konnte aber die Liebe war eben grenzenlos und manchmal tauchte sie eben da auf, wo man es besser sein lassen sollte.

Es machte mir ein wenig Sorge was er gesagt hatte. Nicht nur, weil ich mir jetzt ein neues Handy kaufen sollte. Sondern ich machte mir Sorgen um Jeongin. Er hatte den einen Tag solche Angst vor ihm gehabt. Ich hoffte einfach, dieser Typ würde einen anderen jungen finden und Jeongin in Ruhe lassen. Irgendetwas sagte in mir, dass dies nicht passieren würde aber ich beließ es dabei. Lieber wollte ich die anderen holen.

Als ich allerdings ins Wohnzimmer ging herrschte eine bedrückende Stimmung.
Chan saß auf dem Sofa, massierte sich die Schläfe und wirkte unfassbar gestresst.

„Was ist los? Du siehst so aus als hätte dich gerade etwas ziemlich runter gezogen." 

Ich versuchte meinen Stress mit Scherzen zu überschreiten. Eigentlich machte Chris auch immer gleich mit bei so etwas doch dieses Mal war es nicht so. Die Stimmung war komplett gekippt.

„Ich weiß von euch beiden."

Und sofort gefror mir das Blut in den Adern.

Ich bekam einen Schock, war darauf noch nicht vorbereitet gewesen weil ich ihm davon eigentlich erzählen wollte aber jetzt wusste er schon davon. Wie konnte er das bitte wissen? Dass Jeongin ihm das alleine erzählt hatte konnte ich nicht glauben. Das hätte er nicht gemacht und deswegen ging ich auch nicht davon aus. Hatte sich vielleicht Minho verplappert oder Jisung?

Ich stand da komplett verdattert. War ja nicht so als hätte die Situation von eben schon gereicht. Nein, anscheinend hieß es heute mich zu verwirren.

„Chris ich..", „Du musst dazu nichts sagen, Hyunjin. Ich hätte es gleich wissen sollen. Jeongin verführt gerne die Leute in seiner Umgebung."

Mir gefiel es nicht wie er das Gespräch anfing und wie er anfing darüber zu reden. Das war gar nicht gut.

„Chris es ist nicht so wie du denkst. Er hat mich nicht verführt. Also doch schon ein wenig aber ich weiß was ich tue und ich sehe in seinen Augen, dass er es ernst meint.", „Hyunjin ich finde es gut wie du ihn gleich in Schutz nehmen willst aber du weißt nicht wie Jeongin eigentlich drauf ist. Ich liebe meinen Bruder und er kann sich auch austoben. Das ist nicht das Problem. Er soll es ruhig machen so lange wie es ihm Spaß macht. Daran ist nichts falsch aber du bist ein Mensch der sich immer sofort an etwas fest krallt und keine Spielchen braucht. Du willst dich gerne fest legen und ich denke Jeongin ist der Falsche für so etwas."

Ich wollte gar nicht darauf eingehen was er sagte. Er wusste selbst nicht mal was er da sagte durch den Schock. Deswegen nutzte es nichts ihn jetzt vom Gegenteil zu überzeugen. Es musste erst einmal sacken und um ehrlich zu sein machte ich mir eher Sorgen um Jeongin. Ich hatte schon mitbekommen wie empfindlich er sein konnte und dass er auf Gefühle nicht gut anzusprechen war. Er knickte sofort ein und ich wollte bei ihm sein. Die Worte hatte Chris sicher auch bei ihm eingesetzt und nun war er verletzt. Das ertrug ich nicht.

„Wo ist er jetzt?", „In seinem Zimmer. Vielleicht waren meine Worte etwas zu hart gewesen.."

Ich ließ es so stehen, ging sofort in sein Zimmer und fand ihn in seinem Bett vor. Wie gedacht kehrte er in sich und fing an an sich selbst zu zweifeln. Ich wollte ihn nicht in dieses Loch fallen lassen also musste ich ihn auffangen, ihn retten.

„Baby.."

Ich kletterte auf sein Bett, krabbelte mit unter die Decke und umarmte ihn von hinten. Fest legte ich meine Arme um seinen schmalen Körper und bemerkte, dass er leise vor sich hin schluchzte. Von nun an war er nicht mehr alleine. Das würde ich ihm jetzt klar machen.