Als wir nach draußen traten atmete ich erst einmal tief die frische Waldluft ein. Der Regen hatte seit heute früh aufgehört, doch in der Ferne konnte man wieder neue graue Wolken entdecken. Mit dem Regen war es auch um einiges Kälter geworden. Es schien, als ob die Gewitterfront den Winter begrüßen würde.
"Wir bleiben auf den Wegen", befahl Arien ohne Wiederspruch zu akzeptieren und ging voraus. Ich ging ihr glücklich hinterher. Schon tat mein Fuß auch wieder weniger weh.
Wir schwiegen, während wir nebeneinander gingen und in das tiefe Dunkel des Waldes starrten. Er war viel kränklicher geworden, seit ich das letzte Mal draußen war. Es war wohl doch nicht nur eine kurze Phase, das mit den Spinnen. Es war jedoch trotzdem schön, bis ich wieder spürte, dass etwas hochkam. Ich trat ein paar schnelle Schritte zur Seite und übergab mich in einem Busch. Mir war nicht klar gewesen, dass überhaupt noch etwas in meinem Magen gewesen war.
"Alles in Ordnung?", fragte Arien besorgt und trat näher zu mir. Ich drehte mich schnell wieder um. "Alles gut. Ich habe wohl etwas Schlechtes gegessen", redete ich mich schnell raus und hörte plötzlich ein leises und schnelles Tappen hinter mir. "Du bewegst dich nicht", hauchte die Elbin und sah mir fest in die Augen. Ich nickte nur leicht. Sie hatte eine Hand an ihrem Schwert liegen und beobachtete etwas hinter mir. Sie nickte leicht Richtung Schloss zurück und langsam setzte ich mich in Bewegung. Arien folgte mir mit ihrem Blick weiter nach hinten gerichtet.
"Warum greifen sie nicht an?", flüsterte ich leise. "Sie sind zu wenige. Sie sind nicht dumm", antwortete meine Freundin genauso leise. Ich blieb nun still und setzte meine Schritte weiter mit Bedacht fort, bis hinter mir plötzlich der hohe Schrei einer Spinne ertönte. Etwas überrascht drehte ich mich um. Hatte Arien sie wirklich angegriffen?
Doch diese stand immer noch nah hinter mir und ließ gerade ihre Hand von dem Griff gleiten. Ich seufzte als mir klar wurde wer gerade diese Ungeheuer abgeschlachtet hatte und drehte mich weiter zu der Patrouille an wessen Spitze selbstverständlich der Prinz höchstpersönlich stand. Er hatte die letzten Tage Tauriels Aufgaben übernommen. Sie erholte sich immer noch, was auch für die nächste Zeit so bleiben würde.
"Was tust du hier?", fragte er wütend und trat ohne Arien eines Blickes zu würdigen auf mich zu. "Wir sind nur spazieren gegangen, ich musste mal raus und Arien passt auf mich auf", erklärte ich, ohne zurückzuweichen. "Du willst mir also sagen, dass du keine Waffen mithast?" Nun starrte ich genauso wütend zurück. Er schüttelte bloß enttäuscht den Kopf. "Bring sie zum Schloss zurück, das ist ein Befehl", befahl er harsch an Arien gerichtet und drehte sich dann um. Das würde später noch Ärger geben.
Meine Freundin verbeugte sich noch, auch wenn er es vermutlich nicht mehr sah und zog mich dann mit sich weiter Richtung Schloss. "Keine Sorge, er ist nicht wütend auf dich", murmelte ich ihr leise zu, doch sie verzog keine Miene. Ich konnte mir vorstellen, wie wütend auch sie gerade sein musste. Natürlich tat es mir leid sie da mit rein gezogen zu haben, doch ich musste einfach wieder raus.
Im Schloss zurück verabschiedete sie sich mit keinem Wort und ging einfach so schnell davon, dass ich ihr mit meinem Fuß nicht folgen konnte. Ich seufzte kurz und machte mich dann auf den Weg zu meinem Zimmer. Meine Mutter stand mal wieder davor und schien auf mich zu warten. "Ich wusste gar nicht, dass du wieder hinausdarfst?", fragte sie überrascht. "Wir waren nur spazieren und ich hatte eine Freundin dabei", antwortete ich, auch wenn damit nicht wirklich ihre Frage beantwortet war. Ich trat in mein Zimmer ein.
"Ich wollte nur sagen, dass ich noch heute abreisen werde und fragen, wann du nachkommen wirst?" Ich sah sie etwas überrascht an, während sie die Tür hinter sich schloss. Ich wollte zur Antwort ansetzen, doch blieb dann doch still und starrte sie einfach nur kurz an. In dem Moment wurde mir etwas klar und ich wollte nicht, dass sie ging. Doch ich konnte ihr nicht ohne Grund sagen, warum sie hierbleiben sollte.
"Ich denke in den nächsten Wochen. Ich habe noch keinen festen Entschluss getroffen, ob ich nun hier leben will", sage ich schließlich. Es tat mir im Herzen weh es ihr nicht zu erzählen, doch ich hatte keine Wahl.
"Willst du mir noch etwas sagen?", fragte sie etwas verwirrt. Ich zögerte kurz und umarmte sie einfach. Als sie auch ihre Arme um mich legte kamen mir kurz die Tränen hoch, doch ich blinzelte sie schnell weg. Als wir uns wieder trennten lächelte ich ihr noch mal kurz zu, dann drehte sie sich, immer noch etwas verwirrt, um und ging. Ich setzte mich hinter mir auf mein Bett und fing einfach an zu weinen. Was sollte ich nun tun? Was konnte ich tun?
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Ein Leben als Waldlandelbin? // Legolas Fanfiction
FanfictionIch denke jedes Mädchen, das schon mal Hobbit gesehen hat und hier gerade auf der Suche nach einer FF ist, hofft irgendetwas mit Legolas zu finden. Also schon mal ja, die FF ist über Legolas, aber in meinen letzten HDR oder Hobbit FFs habe ich immer...