Zwerge im Waldlandreich? // 19

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Ich hatte die paar Elben recht schnell gefunden, welche zwischen ein paar Bäumen standen. Um sie herum lagen wenige Spinnen. Ich wusste nicht, ob sie vielleicht noch vom Kampf über waren, doch die Elben sahen nicht aus, als hätten sie gerade gegen sie gekämpft.

"Naira?", fragte Legolas etwas verwirrt, als er mich kommen sah und ging mir ein paar Schritte entgegen. Nun brach die Freude doch in mir durch und ich rannte ihm einfach in die Arme und küsste ihn vor allen anderen Elben. Er erwiderte ihn zwar, doch löste sich recht schnell ohne mich loszulassen. "Was ist los?", fragte etwas lachend, dass ich ihm so aufgeregt in die Augen sah.

"Er hat es erlaubt", hauchte ich selbst immer noch etwas ungläubig. "Was?", fragte der Prinz, doch lächelte dabei ebenfalls glücklich. "Er hat gesagt wir sollen noch ein paar Tage darüber nachdenken, doch er will, dass du glücklich bist", lachte ich und beachtete die Elben vor uns immer noch nicht. Legolas schien genau wie ich ein paar Sekunden zu benötigen, um diese Nachricht zu verarbeiten, doch umarmte mich dabei.

Als wir uns wieder lösten sah er mir kurz einfach nur in die Augen. "Aber da fehlt noch etwas", flüsterte er leise und kniete sich vor mich hin. Ich lachte und verdrehte ein wenig meine Augen. Ein wenig peinlich vor den anderen war das gerade schon.

"Naira, Flammenherz (ja, das ist die Übersetzung) willst du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden, falls Thranduil nicht doch noch seinen Entschluss ändert?", fragte er und lachte dabei ein wenig. "Ja, ich will", antwortete ich und küsste ihn, als er sich wieder erhoben hatte. Die Elben neben uns fingen bloß ein wenig schüchtern an zu klatschen.

"Gut, passt schon, danke. Ich wollte nur die Nachricht überbringen. Ich werde euch dann Mal nicht weiter stören", lächelte ich ein wenig peinlich berührt und sah zur Seite zu den anderen. "Du musst nicht gehen", erwiderte Legolas leise. "Doch, ich werde im Schloss warten", antwortete ich genauso leise und trat ein paar Schritt zurück. Der Prinz behielt mich so lange in seinem Sichtfeld, bis ich zwischen den dichten Bäumen verschwand.

Ich ging nur langsam zurück und musste die ganze Zeit lächeln. Wir hatten es wirklich geschafft. Doch Thranduils letzte Worte wollten mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Irgendwann würde vermutlich Legolas seinen Platz einnehmen, auch wenn das sicherlich noch auf sich warten lassen würde, doch in dem Moment würde auch ich Königin sein. War ich bereit dazu?

Ich wurde plötzlich aus meinen Gedanken und gleichzeitig zu Boden gerissen. Etwas verwirrt versuchte ich mich zur Seite zu rollen, doch wurde festgehalten. Ich konnte schon fast die brennend heißen Wunden spüren, als ich zwei spitze weiß-graue Zähne über mir sah, doch konnte einen von ihnen gerade noch so mit meiner linken Hand packen und wegziehen, sodass der ganze Kopf mitgezogen wurde. Doch ich war nicht vorbereitet und die Spinne größer und damit fast stärker als ich. Kurz entschlossen schlug ich ihr einfach mit meiner Faust in ihr Gesicht, was sie kurz verwirrte und ich meine Beine anziehen und sie wegdrücken konnte.

Ich vollführte eine Rolle rückwärts und sprang mit ihr zusammen wieder auf. Doch als ich ein paar schnelle Schritte zurückmachen wollte, knickte mein verletzter Fuß wieder unter mir weg und ich fiel zu Boden. Die Spinne hatte sich längst wieder erholt und kam abermals auf mich zu. Ich sah mich kurz um und drehte mich dann zur Seite. In der Bewegung zog ich meine Dolche und stach ihn mit einer einfachen Bewegung in den Kopf des Gegners. Ich atmete etwas erlöst aus und blieb kurz so stehen. Es beunruhigte mich ein wenig, dass eine einzelne Spinne mich so schnell überwältigen konnte.

Im selben Moment hörte ich einen Kampfschrei neben mir. Ich drehte meinen Kopf ein wenig zur Seite und konnte durch die Bäume zwei Gestalten erkennen, welche gerade gegen einige Spinnen kämpften. Aus der Weite konnte ich erkennen, dass sie zu klein für Elben waren, doch machte mich trotzdem leise auf den Weg zu ihnen. Ich hatte zwar, da ich von der Gefahr wusste, ein Schwert und meine Dolche mitgenommen, doch meinen Bogen und die Pfeile zu tragen, war mir dann doch zu dumm gewesen, da ich nicht wirklich damit gerechnet hatte angegriffen zu werden. Doch das würde schon reichen.

Ich tötete im Vorbeigehen eine der noch vier lebenden Untieren und schwang mich dann in den Baum neben mir hinauf, um dort einen Faden zu nehmen und an ihm mit meinem Schwert voran nach unten in eine Spinne hineinrutschte, welche laut aufschrie. In der Luft sprang ich von ihr ab und auf die letzte vor einem der Zwerge, die andere wurde bereits besiegt.

Ich rammte ihr mein Schwert in den Kopf und zog es dann raus, um es auf die beiden Eindringlinge zu richten. "Was tun Zwerge im Reich der Elben?", fragte ich etwas knurrend. Wie alle anderen Elben verabscheute ich sie. Ich konnte ihre Art einfach nicht leiden, das war nichts Persönliches.

"Wir sind bloß auf dem Weg in die Eisenberge", erklärte einer von ihnen und ließ mit erhobenen Händen sein Schwer fallen. Der andere sah sich gerade etwas verwirrt nach anderen Elben um, welche er natürlich nicht fand. "Warum seid ihr dann vom Weg abgekommen?", fragte ich und kniff meine Augen ein wenig zusammen. Der Zwerg, der sich gerade umgesehen hatte, rief gerade einen Namen in den Wald, worauf ein weitere über die Wurzeln springend dazu kam. Ich wartete weiterhin auf meine Antwort.

"Lasst uns einfach gehen. Wir sind offensichtlich in der Überzahl", stellte er fest und zuckte ein wenig mit seinen Schultern. Der Erste, der sein Schwert fallen gelassen hatte, nahm es wieder auf und sah mich mit einem genauso verhassten Blick, wie ich ihn hatte, zurück an.

Ein Leben als Waldlandelbin? // Legolas FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt