Ein Leben als Waldlandelbin? // Legolas Fanfiction

Ich kann kämpfen! // 6

"Sprecht", befahl sein König und er trat etwas erleichtert einen Schritt vor. "Mein Herr Thranduil", er verbeugte sich tief, "es gab einen weiteren Angriff der großen Spinnen aus dem Süden. Es gibt Verletzte und die Kämpfer haben sich zurückgezogen." Ich hob etwas überrascht meine Augenbraun. Ich wusste gar nicht, dass Waldlandelben so etwas wie "Rückzug" überhaupt kannten. Es mussten sehr viele und vor allem listige sein, wenn sie die Elben besiegen konnten.

"Wer hat die Patrouille angeführt?", fragte der König, erhob sich sofort und ging zu dem Botschafter. "Tauriel hat sie angeführt, mein Herr", antwortete der Elb und neigte seinen Kopf. Tauriel... den Namen hatte ich lange nicht mehr gehört. Soweit ich wusste war sie das letzte Mal, als ich hier war die zweite Anführerin der Grenzwachen gewesen, vielleicht war sie inzwischen sogar aufgestiegen.

"Also, willst du mir vielleicht etwas erzählen?", fragte meine Mutter nachdem Thranduil gegangen war und schaute mich nur kurz an. Wir hatten in der Hinsicht eigentlich ein ziemlich gutes Verhältnis, doch konnte ich ihr das mit Legolas niemals erzählen. Es war auch unnötig sie damit zu belasten.

"Ich würde gerne schnell nachschauen, ob jemand, den ich kenne unter den Verwundeten ist", wehrte ich also ab und erhob mich. Meine Mutter starrte still vor sich hin auf den Tisch. Es tat mir leid sie so zurückzulassen, doch ich konnte sie einfach nicht anlügen.

Auch, wenn ich nicht wirklich um Legolas besorgt war, kannte ich schließlich noch mehr Elben in diesem Reich, die durchaus auch mal verletzt werden konnten.

"Legolas?", fragte ich überrascht, als er mir kurz vor meinem Zimmer entgegenkam. Er war von ein paar weißen klebrigen Spinnennetzen überzogen. "Ich brauche nur schnell meine Messer, dann muss ich wieder los", antwortete er mir bloß und ich öffnete die Tür. Während er seine Waffen von dem Tisch nahm holte ich aus meinem Schrank die meinen heraus. Er blieb sofort stehen, als er das sah.

"Deine Mutter würde mich umbringen", sagte er und wollte mir schon das Schwert abnehmen, doch ich hielt es entschlossen fest. "Ich kann kämpfen und meine Mutter wird es nicht erfahren." Er schaute mich zweifelnd an. "Naira, ich habe keine Zeit jetzt mit dir darüber zu diskutieren, die Truppen sammeln sich bereits." "Gut, dann passt das ja", antwortete ich bloß und drehte mich schon Richtung Tür. "Naira", sagte er nochmal, hielt mich an meinem Arm fest und sah mich warnend an.

"Ich werde ihr sagen, dass es nur meine Schuld war, falls sie es erfährt und wir beide wissen, dass ich dir einfach zwei Minuten später sowieso folgen werde", erklärte ich, worauf er resigniert seufzte und mir den Vortritt ließ. Ein wenig stolz verließ ich mit den Waffen und einem Gürtel das Zimmer.

Ich war es nicht wirklich gewohnt mit "Alltagskleidung" zu kämpfen, doch ich hatte keine Zeit mich umzuziehen, wenn ich ein paar Spinnen den Schädel zertrümmern wollte. Legolas hatte schließlich auch nicht seine Rüstung an.

"Ich dachte Tauriel hat die Elben angeführt?", fragte ich auf dem Gang. "Ich habe den Kampf gehört und bin mit ein paar anderen zusammen dazu gekommen", erklärte der Prinz schnell. "Ich habe Tauriel lange nicht mehr gesehen." "Sie ist inzwischen Anführerin der Grenzwachen, doch du wirst sie kaum im Kampf sehen. Sie hat sich vorhin verletzt und ich habe sie zu den Heilern geschickt", erklärte er. Ich nickte, doch konnte mir kaum vorstellen, dass die Elbin sich so stark verletzt hatte, dass sie zu den Heilern musste.

Wir waren inzwischen bei den anderen Kämpfern angekommen, welche nur auf ein Kommando warteten, um auszurücken. Auch nach so vielen hundert Jahren war ich noch fasziniert davon, wie Könige und in dem Fall Prinzen ein Heer befehligten, auch wenn es hier sich kaum um ein Heer handelte, trotzdem lächelte ich bei den lauten Befehlen meines Freundes, die er in die Runde schrie, während wir uns ganz nach vorne stellten.

Wenige Sekunden später, das große Tor stand bereits offen, rückten wir auch schon aus. Im Schnellschritt liefen wir Richtung Süden. Ich konnte mir immer noch nicht vorstellen, wie so viele Spinnen auf einmal so plötzlich aufgetaucht waren.

Bald sah ich vor uns schon diese Wand von Spinnennetzen, in welchen ich sogar ein paar eingewickelte Körper entdecken konnte. Ich konnte nicht sicher sagen, ob alle davon Elben waren. Legolas tat, ohne zu zögern den ersten Schnitt in das riesige Netz und gleich darauf folgte ich und viele andere Elben neben mir.

Sobald ein Schlitz groß genug war, dass jemand hindurchpasste, welcher voran der Prinz war, sprang schon ein Ungetüm vor und warf ihn nach hinten. Ich wusste, dass er sich verteidigen können würde und schnitt mit meinem Schwert das Netz weiter zur Seite auf, sodass ich schließlich neben den ganzen Elben stand, welche sich sofort hineinstürzten. Ich folgte ihnen sogleich und erkannte, dass innen im Umkreis von etwa 100 Metern alles von dieser Spinnennetzwand eingedeckt war wie eine Kuppel. Davor sah ich die riesigen Untiere, welche sich teilweise langsam von ihren Fäden hinuntergleiten ließen, auf uns zu steuerten, oder einfach wütend zischten.

Ich zögerte nicht und warf mich schon auf den ersten Gegner. Während ich mit meinem Fuß den Kopf der Spinne auf den Boden drückte und dann mein Schwert in ihren Kopf rammte riskierte ich einen Blick hinter mich, wo wie erwartet Legolas längst wieder dabei war eine nach der anderen abzumurksen. Ich lächelte ein wenig und fing an es ihm gleich zu tun.

Endlich hatte ich auch mal wieder einen Bogen auf meinem Rücken, welchen ich sofort hervorholte und ein paar Spinnen in der Ferne von den Bäumen hinunterschoss. Jeder Schuss traf perfekt. Ich hatte es wohl noch nicht verlernt. Schnell entschloss ich mich nicht mehr so viele Pfeile zu benutzen und rannte neben dem Wall entlang.

(Ich habe überall gelesen, dass neben Kankra auch die Spinnen im Düsterwald hochgiftig sind, aber nicht, ob sie wie Kankra einen Stachel haben, oder ob einfach ihr Biss bzw. Zähne giftig sind... also entscheide ich mich mal für die Zähne, weil die eh so dicke haben, falls das jemand weiß, kann er das jetzt gerne schreiben)