Lächelnd stützte ich mich mit meinen Unterarmen an dem Geländer ab und beobachtete das Treiben unter mir. Wir waren endlich wieder angekommen: im Waldlandreich. Hier war ich geboren und aufgewachsen. Meine Mutter war damals sehr gut mit der Königin befreundet gewesen, welche miteinander ihre Ausbildung abgeschlossen hatten. Gerade deswegen hatte es ihnen zu Anfangs so viel Freude bereitet Legolas und mich zusammen zu sehen. Genau wie er konnte ich mich nur noch schemenhaft an sie erinnern. Meine Mutter mochte es auch nicht wirklich über sie zu reden. Mein Vater war schon vor vielen hundert Jahren in die ewigen Lande gesegelt. Er war schon alt gewesen und hatte sehr viel durchgemacht, an ihn konnte ich mich noch relativ gut erinnern.
Nachdem Legolas' Mutter gestorben war, waren wir nur noch ein paar hundert Jahre geblieben, bis meine Mutter es nicht mehr ausgehalten hatte und wir zunächst durch Mittelerde reisten, bis wir in Bruchtal sesshaft geworden waren. Doch meine Freundschaft zu Legolas war so stark, dass wir immer öfter Reisen in Thranduils Reich unternommen hatten.
Nun stand ich also mal wieder hier und konnte meinen alten Freund von oben aus beobachten, wie er mit mehreren anderen Elben trainierte. Zu Anfangs hatten wir immer einen Wettbewerb daraus gemacht wer besser im Kämpfen war, doch als ich dann in Bruchtal sesshaft geworden war, wurde ziemlich schnell klar, dass er um einiges besser war. Dafür waren die Waldlandelben schließlich auch bekannt. Natürlich konnte ich immer noch besser als viele anderen Elben kämpfen, was nicht zuletzt auch an meinem Alter lag, jedoch nahm ich das alles nicht so ernst.
Ich musste noch breiter lächeln, als der Prinz endlich einen Blick nach oben warf und mich überrascht ansah. Wir waren gerade eben angekommen und hatten uns noch nicht begrüßt.
Ich konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken, als Legolas so von mir abgelenkt wurde, dass sein Gegner ihn leichtfertig schlagen und auf den Boden befördern konnte. Offiziell war ich eigentlich nur eine normale Besucherin hier, auch wenn meine Mutter vielleicht zum König gehörte würde ich das von mir nicht behaupten und das wussten die Elben hier auch, doch kam es schon mal vor, dass sich der ein oder andere mal bei mir einschmeichelte, um einen besseren Eindruck beim Prinzen zu machen.
Legolas richtete sich sofort wieder auf und verabschiedete sich halbherzig von seinen Mitstreitern, um mit ein paar schnellen Schritten ins Schloss zurückzukehren.
Freude machte sich sofort in mir breit. Auch wenn eigentlich jeder wusste, dass wir bloß Freunde waren, hatten wir auch schon mehr gehabt, doch es stand außer Frage, dass es jemals etwas Festes werden konnte, schon alleine seines Standes wegen.Keine Minute später hörte ich auch schon das Klopfen an meiner Tür. Ich rannte schnell in mein Zimmer zurück und öffnete sie. "Naira", lächelte der Prinz erfreut und wir umarmten uns schnell, solange keine Wachen vorbeiliefen. "Ich wollte dich nicht von deinem Training abhalten. Ich weiß ja wie viel es dir bedeutet", sagte ich und legte einen leicht schnippischen Unterton in meine Stimme.
"Ich will nur in der Übung bleiben. Es gab lange keine Orks mehr in der Umgebung", antwortete der Elb bloß und schloss die Tür hinter sich. "Anstatt, dass man froh darüber wäre", grinste ich und drehte mich um, um einen Mantel aus dem Schrank zu nehmen. "Also, was gibt es Neues?", fragte ich noch, während ich ihn mir überwarf und dann zu meinem Freund ging.
"Mein Vater denkt, dass sich etwas Böses nähert." Ich lachte kurz. Wir beide wussten, wie oft der König sich etwas einbildete. "Vielleicht gibt es doch noch etwas zu kämpfen demnächst", antwortete ich und machte die Tür wieder auf. Der Prinz lächelte bloß und folgte mir hinaus.
Auf dem Gang verbeugten sich zwei vorübergehende Wachen kurz und gingen dann weiter. Mir war nicht entgangen, dass sie dabei auch mich gemeint hatten.
"Inzwischen behandelt man mich ja wie eine Prinzessin hier", murmelte ich ihm leise zu, worauf er bloß ein leises Lachen unterdrückte. Er wusste, wie wenig ich das eigentlich mochte. Natürlich hatte es auch seine Vorteile, aber ich hatte nicht wirklich den Drang Leute herumzukommandieren.
"Weißt du noch, wie sie früher immer vergessen haben wer du bist?", erwiderte Legolas genauso leise. Ich verdrehte lächelnd die Augen. "Wie könnte ich, wenn du mich andauernd daran erinnerst." An meinen ersten Besuchen hatten wir immer komische Blicke geerntet, was sich dann recht schnell gelegt hatte.
"Wo ist eigentlich deine Mutter?", fragte der Prinz schließlich. "Bei Thranduil nehme ich an", antwortete ich bedrückt und sah kurz zu Boden. Er wusste, woran ich dachte. Jedes Mal, wenn meine Mutter und ich hier ankamen konnte ich förmlich die Erinnerungen spüren, die mit Wucht auf sie hereinprasselten. Ich wollte schon oft einfach alleine hierherkommen, was sie mir allerdings nie erlaubt hatte und immer versicherte, dass sie sich auch auf den Besuch freute.
"Morgen ist sie wieder ganz die Alte, du wirst schon sehen", sagte Legolas und legte seine Hand auf meine Schulter. Ich sah ihn kurz an und lächelte dankbar. "Hey, deine Freunde sind noch draußen, wir können noch kurz mit ihnen trainieren", wechselte ich schnell das Thema und beschleunigte meine Schritte.
(Damit herzlich willkommen zu meinem neuen Buch. Es wird vermutlich nicht recht lang werden, doch ich behaupte einfach mal, dass es sich trotzdem lohnt es zu lesen. Keine Sorge, das wird die erste und letzte Meldung von mir für die nächsten Kapitel sein, ich weiß ja wie nervig so etwas ist. Ansonsten bleibt eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Ich bin immer für konstruktive Kritik offen und damit viel Spaß beim Weiterlesen <3)
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Ein Leben als Waldlandelbin? // Legolas Fanfiction
Hayran KurguIch denke jedes Mädchen, das schon mal Hobbit gesehen hat und hier gerade auf der Suche nach einer FF ist, hofft irgendetwas mit Legolas zu finden. Also schon mal ja, die FF ist über Legolas, aber in meinen letzten HDR oder Hobbit FFs habe ich immer...