Der Morgen danach

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Lena POV:
Ich wachte auf und als ich mich rumdrehen wollte, um aufzustehen merkte ich, dass ich auf jemanden halb drauf lag. Es war Mark. Sofort erinnerte ich mich an all das, was gestern geschehen war. Ich musste zufrieden Lächeln und schmieg meine Kopf wieder an seine Brust. Er sah sehr friedlich und glücklich aus, wie er da schlief. In dem Moment wachte er auf und weil ich ihn gerade beobachtet hatte schaute er mir direkt nachdem er blinzelte in meine Augen. Sofort waren alle Gefühle von gestern Abend wieder da. Ich liebte ihn einfach und zwar so richtig. Bis ich das realisiert hatte, hatte es bis gestern Abend gedauert, doch jetzt war ich mir sehr sicher. Mark schob behutsam meinen Kopf von seiner Brust, damit er sich aufrichten konnte. "So könnte ich jeden Morgen aufwachen" sagte er und ich gab ihm darauf hin einen sanften Kuss. "Ich auch Forsti. Können wir beim Frühstück über gestern reden?" Ich wurde bei meinen letzten Worte leiser und traute mich nicht ihn anzuschauen. Das merkte er. Er nahm meine Hand und ich blickte zu ihm auf. "Klar können wir reden Leni, aber für mich klangst du gestern Abend sehr eindeutig" er lachte frech. "Mensch Mark ich will doch mit dir nicht über den Sex von gestern reden. Wir müssen überlegen wie es weitergeht. Mit dir und mit mir." "Da seh ich nur eine Möglichkeit. Zusammen geht es für uns weiter. Ich weiß es gibt viele Risiken, wenn wir das tun, aber falls wir alles vor die Wand fahren wird es wenigstens jeder mitkriegen, weil wir es waren." Ich lächelte ihn an. "Am liebsten würde ich auch einfach für immer jetzt sofort mit dir zusammen bleiben, aber das geht nicht. Ich muss Max erst sagen, dass ich ihm nicht mehr die Liebe schenken kann, die er verdient. Vorher kann und will ich nicht mit dir zusammen sein." Mark nickte verständnisvoll, aber ich konnte die Enttäuschung in seinen Augen sehen. "Ich kläre das direkt, wenn er wieder hier ist. Aber ich denke solange ist es sinnvoll, dass wir uns nichtmehr sehen, sonst kann ich mich nicht beherrschen. Ich bin ihm ja quasi fremdgegangen. Nicht nur quasi, omg Mark, ich bin meinem Freund fremdgegangen." Als ich dies erneut realisierte schossen mir die Tränen in die Augen und ich zuckte immer wieder zusammen. Ich fühlte mich so schuldig, wie noch nie in meinem ganzen Leben. Mark kam vorsichtig auf mich zu und nahm mich ganz fest in den Arm. Dabei strich er mir behutsam, über meinen Rücken. Niemand sagte etwas. Dafür war ich in dem Moment extrem dankbar. Zum Glück verurteilte Mark mich nicht dafür. Ich schniefte nocheinmal heftig und löste mich langsam aus seinen Armen. Er schaute mir tief in die Augen. "Lena, es ist nicht nur deine Schuld. Ich weiß auch, dass du einen Freund hast. Ich hätte es genauso wenig zulassen dürfen wie du. Wir wurden einfach von unseren Gefühlen überrannt und konnten uns nicht wehren. Unsere Gefühle und unser Herz war stärker in dem Moment. Bitte sei jetzt nicht so streng zu dir selber. Ja du bist Max fremdgegangen." Ich musste schlucken. "Aber du hast es direkt danach bereut. Du hast auch gesagt, dass Max dich nicht mehr glücklich machen kann. Das ist keine Entschuldigung, aber bitte Hass dich nicht dafür. Ich bin genauso schuld wie du." Ich konnte nicht begreifen was Mark da gerade sagte, er schob das ganze ja fast auf sich, obwohl ich die jenige war, die damit angefangen hatte. "Mark du musst das nicht sagen..." "ich meine es genau so Leni. Du darfst dir nicht alleine die Schuld geben." "Forsti du bist zu lieb zu mir", sagte ich und fiel ihm dankbar in die Arme.

Mark POV:
Lena lag in meinen Armen und ich hörte an ihrem atmen, dass sie sich immer noch extrem schlecht fühlte. Ich hatte keine Idee mehr was ich tun sollte. Nochmal zu sagen, dass ich ja wohl genauso schuld war wie sie brachte wohl nichts. Also streichelte ich ihr wieder sanft ihren Rücken, weil ich wusste wie sehr sie das mochte. Ihr Atem entspannte sich langsam. Nach einiger Zeit blickte sie zu mir auf und sagte: "danke Forsti, du schaffst es immer, dass ich mich besser fühle, auch wenn ich das schlimmste getan habe was ich jemals tun hätte können." Sofort kamen ihr wieder die Tränen. "Shhh, Leni. Es wird alles gut. Das versprech ich dir. Ich bin doch für dich da. Immer!" Ich war echt ratlos was ich noch machen sollte. Da kam mir eine Idee. "Oder glaubst du, dass du dich besser erholen kannst, wenn ich jetzt gehe? Schließlich bin ich ja der Grund warum du so am Boden zerstört bist?"
"Nein bitte geh nicht. Ich brauch dich als meinen besten Freund. Ich brauch deine Nähe und vorallem deine Umarmungen. Dann fühl ich mich immer gleich ein bisschen besser." Nach einer kurzen Pause sagte sie. "Wehe du versuchst mich zu küssen bevor ich Schluss gemacht habe, dann musst du doch direkt gehen." Dies sagte sie mit einem gequälten Lächeln. An ihrem Blick erkannte ich, dass sie mich zu gerne geküsst hätte, aber sie wusste das es falsch war und alles für sie noch schlimmer machen würde. Deswegen sagte ich nur: "keine Sorge Lensche. Ich bin für dich da und wenn du nicht möchtest, dass ich dich küsse, dann respektiere ich das natürlich, auch wenn es mir unglaublich schwer fällt, weil ich spätestens seit gestern weiß, dass deine Lippen unglaublich zart sind und total gut schmecken." Erst wollte sie etwas erwiedern doch dann lächelte sie mich nur voller Liebe an. Ich merkte wie sehr sie mein Kompliment geschmeichelt hatte. "Forsti du hast auch tolle Lippen und wunderschöne Augen." Ich errötete leicht und antworte bevor ich nachdachte: "und du bist die wunderschönste Frau die ich je gesehen habe. Ich liebe dich." Erst als ich es ausgesprochen hatte, realisierte ich was ich gerade gesagt hatte.

Ich lieb dich so eiskalt♥️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt