Wenn es um uns brennt

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Flashback 2018
Lena POV:
Es war ein weiterer ziemlich trister Tag, doch immerhin schaffte ich es langsam aber sicher wieder etwas hinzukriegen.
Alles abzusagen und mein fertiges Album in den Müll zu schmeißen war schwer, aber zwingend notwendig. Jetzt schaff ich es wieder produktiv zu sein und die Gedanken zu den Songs kommen aus meinem Herzen. Es ist einfach echt. Das bin einfach ich. Mir fällt es immernoch schwer und angekommen bin ich noch lange nicht, aber ich fühl mich unglaublich befreit und mit neuer Energie, da ich jetzt an einem Album arbeite, was mir wirklich was bedeutet und was meine Gefühle wiederspiegelt.

Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Es war Mark. Wir hatten schon viel zu lange nicht mehr gesprochen.
"Hallo Forsti. Schön, dass du mal wieder anrufst. Wir haben viel zu lange nichts mehr voneinander gehört."
"Hey Leni. Ja find ich auch."
Er wirkte irgendwie nervös.
"Alles klar bei dir? Du klingst so nervös.", fragte ich ehrlich.
"Alles gut. Ich rufe nur aus einem bestimmten Grund an. Heute Abend kommt Sing meinen Song und ich ähm...würde mich freuen, wenn du dir das vielleicht anschauen würdest. Wenn du willst können wir das gerne auch zusammen anschauen. Das Lied was ich gesungen habe...ich hoffe es gefällt dir."
"Du machst mich ganz schön neugierig. Wir können das gerne zusammen anschauen. Willst du dann zu mir kommen?"
"Ja, gerne. Ich bin gegen halb acht bei dir."
Ich wollte noch was erwiedern, aber da hatte er schon aufgelegt. Ich starrte perplex mein Handy an.
Was war das denn grade?!
Doch ich freute mich einfach auf heute Abend und war auch unglaublich gespannt, was für ein Lied Mark singen würde, dass es ihm so wichtig war, dass ich es mir anhöre und angucke.

...

Es war Punkt halb 8 und ich hörte meine Klingel. Ich betätigte den Summer und hörte Mark die Stufen heraufkommen. Als er vor mir stand, guckte er mich kurz an und legte dann seine Arme um mich.
Ich genoss unsere Umarmung sehr und fühlte mich wieder so wohl und so geborgen, wie an dem einem Abend in Südafrika. Diese Gedanken verdrängte ich schnell und löste mich aus der Umarmung.
"Schön, dass du hier bist. Ich bin schon ganz gespannt." Er lächelte mich nur wissend an und trat dann in meine Wohnung ein.
Ich ging vor ins Wohnzimmer, wo ich schon einige Snacks und einen Wein hingestellt hatte.
"Hast du Hunger oder möchtest du ein Glas Wein?"
"Ich nehm beides.", antwortete er und ich schenkte ihm ein und zeigte ihm mit einer Handbewegung, dass er sich an den Schüsseln einfach bedienen konnte.
...
Es waren schon einige Lieder gesungen und gerade wurde Mark angekündigt. Ich schaute ihn an und er guckte nur nervös auf seine Hände.
"Hey Mark, was ist denn los? Mir gefällt der Song bestimmt. So wie alles was du singst." Ich legte beruhigend meine Hand auf seinen Oberschenkel und er schaute mir kurz in die Augen.
Dann widmete ich meine volle Aufmerksamkeit dem TV, da Mark zu singen begann:

Ich mag deine Geschichten
Ich hör dir zu
Sitz gern bei dir
Mädchen du beruhigst mich
Ich kenn' dich gut
Jeden Tag 'n Millimeter mehr
Wir treffen uns in der Mitte
Ich laufe vor, vor, vor
Die Augen zu
Ich steh an deiner Seite
Mitten im Wind
Hier komme ich zur Ruh

Ich schaute zu Mark rüber. Er blickte mich unsicher an. Ich lächelte ihn an. Ich verstand nicht, warum er so unsicher war. Es war doch total toll wie er sang.

Ich pass auf dich auf wenn es um uns brennt
Ich halt deine Hand und fall mit dir hin
Denk ruhig drüber nach
Wir können nur gewinnen
Ich pass auf dich auf wenn es um uns brennt
Ich halt deine Hand und fall mit dir hin
Und jedem Moment
Gibt's du den Sinn
Gibt's du den Sinn

Waren diese Zeilen etwa für mich?! Das würde irgendwie Sinn ergeben. Wollte er deswegen, dass ich mir das anguckte? Das würde auch erklären, warum er die ganze Zeit so nervös ist.

Ich mal deinen Namen in den Sand
Würde immer hier warten
Auf dich
Unsere Stadt unsere Plätze
Du bist ich, ich bin, du bist ich, ich bin, du bist ich
Wir fahren S-Bahn durch die Nacht
Die Scheiben beschlagen
Im Neonlicht
Du schläfst auf meiner Schulter
Der Nebel kommt raus
Ich bring dich nachhaus

Es gab diesen Moment zwischen uns. Nach der einen Aftershow Party. Mark und ich waren einer der letzten gewesen und wollten uns dann eigentlich jeder ein Taxi rufen, doch ich war so im Rausch des Alkohols, dass ich die Idee unglaublich und viel besser fand mit der S-Bahn zu fahren. Er wollte mich daraufhin unbedingt begleiten. Ich schlief letztendlich ein und lehnte dabei wahrscheinlich an seiner Schulter. So genau weiß ich das gar nicht mehr. Was ich aber noch weiß ist, dass er mich bis nach Hause begleitet hat und sicher gehen wollte, dass mir nichts zustößt.

Ich pass auf dich auf, wenn es um uns brennt
Ich halt deine Hand und fall mit dir hin
Denk ruhig drüber nach
Wir können nur gewinnen
Ich pass auf dich auf, wenn es um uns brennt
Ich halt deine Hand und fall mit dir hin
Denk ruhig drüber nach
Wir können nur gewinnen
Ich pass auf dich auf, wenn es um uns brennt
Ich halt deine Hand und fall mit dir hin
Und jedem Moment
Gibt's du den Sinn
Gibt's du den Sinn

Der Mark im TV verstummte und es wurde applaudiert und alle jubelten, wie schön diese Version war, doch das nahm ich nur wie in weiter Ferne wahr. Ich schaute den Mark, der neben mir saß an und er hatte seinen Blick wieder auf seine Hände gerichtet.
Dann schaute er mir kurz scheu in die Augen und dann wieder auf seine Hände.
"Ich wollte, dass du diesen Song hörst. Ich möchte, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin und sein werde und dass du mir echt wichtig bist und dass es mir echt schwer fällt dich so traurig zu sehen. Ich...ich hatte einfach das Gefühl, dir das mal sagen zu müssen."
Während er sprach stiegen mir Tränen in die Augen.
Wie süß war das denn bitte?!
"Forsti...ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Das Lied und deine Worte...ähm das bedeutet mir echt viel. Ich will auch für dich da sein, wenn du mich brauchst."
Er lächelte mich an und ich rutschte näher zu ihm. Dann legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und er seinen Arm um mich.
Nach einer Weile löste ich mich, um ihn anzuschauen. "Du bist echt der Hammer. Und du berührst mich so sehr. Ich bin dir so dankbar. So etwas gesagt und gesungen zu bekommen ist überhaupt nicht selbstverständlich."
Er lächelte glücklich und war endlich nicht mehr so nervös.

Ich legte meinen Kopf in seinen Schoß und er legte seine Hand auf meine Schulter und malte mit seinem Daumen immer wieder kleine Kreise auf dieser.
Das war eine Liebeserklärung oder? Der Gedanken kam mir jetzt erst. Ruckartig erhob ich meinen Kopf, weswegen mich Mark erschrocken ansah.
Sollte ich ihn drauf ansprechen? Doch dann tat ich es einfach.
"Du ähm, irgendwie ist es ja schon eine ziemlich eindeutige Liebeserklärung und ich...also meinst du das rein freundschaftlich?"
Er guckte mich mit einem Blick an, den ich nicht richtig deuten konnte. Was hatte ich da grade gesagt? Direkter geht es auch nicht mehr. Manchmal könnte ich mich selbst für meine Art ohrfeigen, besonders weil ich doch wusste, wie schwer es Mark fällt über Gefühle zu reden.
"Also ja es ist rein freundschaftlich gemeint. Du bist schließlich in einer Beziehung. Wir hatten das doch nach Südafrika geklärt ich..."
Mark verstummte. Ich hörte ihm an, wie schwierig ihm das fiel und wie traurig er klang.
Ich bin so ein Idiot.

Er stand auf und machte Anstalten zu gehen.
Ich erhob mich schnell und griff nach seiner Hand. Als er sich daraufhin zu mir umdrehte, sah ich Tränen in seinen Augen. Ich bewunderte ihn in dem Moment dafür nicht vor mir wegzulaufen und nahm ihn in den Arm. Ich hab es echt ordentlich verkackt.
"Marki, ich mag es nicht wenn du weinst. Ehrlicher Weise hab ich dich auch noch nie aus Enttäuschung weinen gesehen. Ich...es tut mir leid."
Ich schaute ihn an und er setzte sich langsam wieder auf die Couch. Ich war froh darüber und setzte mich neben ihn.

Wie findet ihr solche Flashbacks? Soll ich diesen hier noch weiter schreiben oder lieber wieder die eigentliche Story?☺️

Ich lieb dich so eiskalt♥️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt