Drei Tage danach

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Lena POV:
Heute werden Mark und ich über den Kuss reden. Ich konnte seit dem Abend nicht mehr richtig schlafen. Ich fühl mich so schuldig und gleichzeitig hat sich das alles so richtig angefühlt. Ich hörte das Klingeln meiner Haustür. Ich machte auf und Mark kam die Treppe hoch. Er sah sehr unsicher aus, als wüsste er nicht, wie er mich begrüßen sollte. Ich nahm ihm die Entscheidung ab und umarmte ihn. Am liebsten wäre ich einfach für immer so stehen geblieben. Einfach in seinen Armen ohne darüber jetzt gleich ein unangenehmes Gespräch zu führen. "Hey Leni, wie geht es dir?" "Soweit ganz gut" , sagte ich. Doch das war nicht so gemeint. Mir ging es schlecht ich war einfach nur verwirrt. Umso mehr ich darüber nachdachte, wie es mir wirklich ging, umso trauriger wurde ich. Mark merkte dies. Also beschloss ich ihn die Wahrheit zu sagen. "Mir geht es nicht gut. Ich bin verwirrt, fühle mich unglaublich schuldig, aber gleichzeitig bin ich grade auch glücklich weil du hier bist...ach ich weiß auch nicht". Als ich fertig war weinte ich fast schon wieder. Es belastete mich einfach so doll. Mark merkte auch das und nahm mich wieder in den Arm. "Leni es ist oke, ich muss das auch alles erst verstehen. Du bist nicht schuld. Ich wollte es ja auch." Jetzt musste ich richtig anfangen zu weinen. Ich hatte ja gespürt, dass er den Kuss auch genossen hatte und das wusste ich auch, aber das nochmal von ihm zu hören brachte meine Gefühle eindeutig zum überlaufen. Ich wollte aber nicht länger an der Tür setze bleiben und zog Mark deswegen mit mir zu meiner Couch. Dort setzte ich mich hin und musste immer noch weinen. Ich konnte einfach nicht aufhören. Es war einfach viel zu viel. Mark setzte sich direkt neben mich legte seine Hand um meinen Rücken und streichelte darüber. Er wusste immer genau was er zu tun hatte um mich zu beruhigen und mir Trost zu spenden. Als ich mich wieder beruhigt hatte fing ich an zu erzählen , wie ich mich fühlte. Eigentlich find ich sowas nicht unbedingt leicht, aber Mark vertraue ich bin und ich möchte, dass er es genauso zu hören bekommt, wie es sich wirklich anfühlt. "Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Mensch Mark, der Kuss hat mich einfacher verwirrt. Ich hab das alles so sehr genossen mit dir an dem Abend und es hat sich alles so unglaublich gut angefühlt, aber ich weiß einfach das es falsch ist. Ich darf das nicht. Ich kann nicht einfach meinen Forsti küssen. Ich hab doch einen Freund." Ich musste schon wieder weinen. "Es tut mir leid, dass ich die ganze Zeit heule. Du weißt ja wie emotional ich bin." "Leni, du brauchst dich dafür nicht zu entschuldigen. Ich weiß, dass es dir unglaublich schwer fällt und wenn man dann weinen muss ist das in Ordnung."
"Danke Forsti" sagte ich und schmiegte mich an ihn. Er veränderte seine Sitzposition so, dass ich jetzt richtig in seinem Arm lag und seinen Geruch und seine Nähe umso intensiver spüren konnte. "Ich fühl mich so sicher bei dir, du verurteilst mich nie und sagt auch nie, dass ich nh Heulsuse bin." Ich lachte kurz. Er lächelte mich liebevoll an. "Du Mark, eigentlich wollten wir das ja heute klären mit dem Kuss und alles, aber irgendwie fühl ich mich so schwach heute und kann meine Gefühle einfach nicht richtig ordnen."

Mark POV:
Wow was Lena zu mir sagte und wie zerbrechlich sie heute war, brach mir fast auch mein Herz. Sie so zu sehen und das wegen mir konnte ich echt schwer aushalten. "Leni, es ist okay wenn du heute nicht..." "Doch will ich! Wie hast du dich eigentlich gefühlt beim Kuss und vorallem jetzt in den drei Tagen danach?"
Ob ich ihr jetzt die Wahrheit sagen sollte? Würde sie das nicht noch mehr verunsichern? Sollte ich sie besser anlügen, damit sie mich möglichst schnell aus den Kopf hat? Aber würde ich ihr damit nicht auch das Herz brechen? Lena unterbrach meine Gedanken: "Mark wie geht es DIR?" "Mir ähhh..." ich beschloss einfach ehrlich zu sein. Das hatte sie verdient nach all dem und vorallem weil sie auch so offen zu mir war. "Mir geht es auch nicht so gut. Der Abend war wunderschön und die Zeit mit dir alleine draußen auf der Bank, war eine der schönsten die ich lange hatte. Aber zu sehen, wie du darunter leidest macht mich auch fertig. Ich will nicht, dass du dich wegen mir so schlecht fühlst, weil ich dich geküsst habe." Ich guckte traurig nach unten ich konnte sie gerade nicht anschauen. Lena schien dies zu bemerken und legt ihre Hand unter mein Kinn, damit ich sie anschaute. "Mark du bist an NICHTS schuld. Das war alles meine Entscheidung! Ich hätte jederzeit sagen können lass es, aber das wollte ich nicht." Diese Worte beruhigten mich ein wenig. "Ich hab dich geküsst, weil ich das in dem Moment zu 100% wollte und ich bereue es auch nicht, weil es war wunderschön, aber jetzt hab ich das Problem, dass es Max gibt. Ich kann und will nicht einfach so mit ihm Schluss machen. Mark ich liebe deine Lippen und ich liebe es vorallem wie liebevoll du zu mir bist, aber ich bring es einfach nicht übers Herz mit Max Schluss zu machen. Er liebt mich doch auch." Dies zu hören enttäuschte mich sehr. Ich wusste nicht genau, was ich jetzt darauf antworten sollte. Doch dann wusste ich, was ich sagen wollte. "Ich kann dich verstehen, Leni, aber was will denn dein Herz? Will es weiterhin mit Max zusammen sein oder will es mich nochmal küssen?" Sie guckte auf ihre Hände und dann wieder zu mir. Dann tat sie etwas ganz unerwartetes. Sie kam mir immer näher und küsste mich. Damit hätte ich jetzt am wenigsten gerechnet. Ich wollte den Kuss erwiedern, doch sie entfernte sich schon wieder von mir. "Mark, ich will dich küssen und zwar immer, immer wieder, aber ich kann Max einfach nicht verlassen. Das würde ihn so verletzten." Das schockierte mich fast noch mehr. "Lena, du musst aber auch ein bisschen an dich denken. Liebst du denn Max noch genauso wie vor unserem Kuss?" Lena musste schwer schlucken. "Weißt du klar liebe ich ihn, aber seit ich dich geküsst hab merke ich auch wie wichtig du mir bist. Und irgendwie fühl ich seitdem für Max nichtmehr dasselbe wie davor." Sie war schon wieder den Tränen nahe. Ich zog sie näher zu mir und umarmte sie ganz fest. Dann überlegte ich was ich ihr am besten darauf antworten sollte. "Leni, wenn das wirklich so ist, dann musst du ernsthaft überlegen ob Max dich noch glücklich machen kann. Ich will dich zu nichts zwingen oder ermuntern, aber wenn du ihn nicht mehr liebst, dann führe die Beziehung nicht aus Mitleid zu ihm weiter." Während sie in meinen Armen lag nickte sie kaum merklich. "Forsti, du überraschst mich jedes Mal aufs neue. Du bist so ein wertvoller Freund für mich. Dir ist so daran gelegen, dass ich glücklich bin. Die Welt braucht mehr Forstis." Ihr Worte rührten mich zu Tränen. Sie merkte dies und strich mir mit ihrem Finger vorsichtig eine Träne von der Wange. "Und du Leni bist eine der mitfühlendsten Personen die ich kenne, die immer für einen da ist, egal wie es ihr selber geht." Jetzt hatte sie vor Rührung Tränen in den Augen. Sie kuschelte sich ganz dicht an mich schaute mir in die Augen und in ihrem Blick konnte ich sehen, wie dankbar sie darüber war gerade in meinem Arm zu legen.

To be continued...

Ich lieb dich so eiskalt♥️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt