Kapitel 5

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Ich bin im Himmel.

„Ich dachte du-“, „du dachtest das du mir nicht gefallen würdest? Ich finde dich seit der ersten Sekunde toll.“
Er hatte getrunken, er redete nur Unsinn, aber sagten betrunkene nicht immer die Wahrheit?

„Und du? Magst du mich auch so wie ich dich?“ Wieso kommt diese Frage jetzt? Natürlich mag ich ihn, vielleicht sogar ein bisschen zu sehr.
Aber ist es wirklich … Liebe?
Ich habe noch nie richtig geliebt, beziehungsweise wurde ich es nie.
Als ich das letzte Mal einen Freund hatte, war das ein kompletter Reinfall und das nicht in dem 'es lief einfach nicht zwischen uns' Sinne.
Es sind Dinge passiert, die sich einfach nicht wiederholen sollten. Dinge vor denen ich Panik hatte und dinge von denen niemand außer Rumi und mein Ex selbst wissen.

Komm schon Keigo er ist nicht dein Ex, er ist nicht so wie dein Gottverdammter Ex.
Kurz sah ich in seine türkisen Augen, sie waren so schön, man konnte sich nur darin verlieren.
„Ich-“
Die Terrassentür wurde wieder geöffnet, aber nicht von Rumi, sondern von Ryuko.
„Rumi ist eingepennt, also entweder ihr flieht jetzt oder ihr kommt hier niemals lebend raus.“
Die beiden hatten ein großes Talent darin, den Moment zu zerstören.

Wir beide gingen rein und bedankten uns bei Ryuko, dafür, dass sie ihre Freundin gebändigt hatte.
Ziemlich schnell hatten wir unsere Jacken angezogen und standen nun in der eisigen Kälte.

„Soll ich dich fahren?“ Kurz dachte ich darüber nach.
„Nicht nötig, ich wohne nur 20 Minuten von hier.“
Bevor ich gehen konnte, hatte Touya einen Arm um mich gelegt.

„Komm schon, es ist mitten in der Nacht und kalt.“ „Du hast getrunken, Touya.“ Lächelnd schüttelte er seinen Kopf.
„Alles, was Rumi mir angedreht hat, habe ich irgendwo hingestellt und so getan als wäre es nicht meins.“
Wow, ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der Rumi nicht gehorcht hatte.

„Na gut, aber es wäre wirklich nicht nötig gewesen.“
Schnell führte er mich zu seinem Auto und öffnete mir die Tür, schmunzelnd setzte ich mich auf den Beifahrersitz.
Touya ging um das Auto herum und setzte sich ans Steuer.

Keiner von uns sagte etwas, es war unangenehm, allein wegen der Frage, die ich noch immer nicht beantwortet hatte.
Aber selbst wenn er mich nochmal fragen würde, wüsste ich die Antwort noch immer nicht.
Ich hatte einfach zu große Angst, nach so einer langen Zeit wieder eine Beziehung einzugehen.

„Keigo?“ Abrupt sah ich zu Touya.
„Ist alles okay? Du bist total abwesend.“ Ach wirklich? Davon hatte ich nichts mitbekommen
„Entschuldige, ich habe nur nachgedacht.“
„Worüber?“ Ich seufzte.
„Nicht so wichtig … oh, da vorne wohne ich.“

Touya parkte vor der Tür und stieg aus.
Auch ich stieg aus und kramte meinen Schlüssel aus meiner Jackentasche.

„Und?“ Fragend sah ich hinter mich.
„Was?“ Er schmunzelte über die Frage.
„Meine Frage von vorhin.“ Ich seufzte.
„Touya … ich mag dich wirklich, vielleicht sogar etwas zu sehr, aber ich weiß nicht, ob es richtig ist.“
Schnell steckte ich den Schlüssel ins Schlüsselloch und schloss die Tür zum Mehrfamilienhaus auf.

„Was soll daran falsch sein?“
Erneut drehte ich mich zu ihm.
„Können wir morgen darüber reden? Ich bin wirklich müde.“
Touya seufzte, nickte dann aber.

Bevor er ging, kam er auf mich zu,
er kam mir ziemlich nah und griff mein Kinn, sodass ich ihn ansehen musste.
„Ich komme morgen nach der Schule zu dir.“ Er lächelte und bevor ich etwas erwidern konnte, küsste er meine Wange.

Knallrot ließ er mich hier stehen und stieg in sein Auto.
Hatte er gerade wirklich?
Bitte Gott lass das kein Traum sein.
Ich sah seinem Auto hinterher, bis er verschwunden war.
Lächelnd ging ich ins Haus und schloss die Tür hinter mir.
Vielleicht versuche ich es nochmal, eine Beziehung nach all der Zeit.
Was sollte schon schiefgehen?

•Next day•

Endlich kam ich mal nicht zu spät, im Gegenteil, ich war sogar zu früh und da ich gestern kaum Alkohol hatte, war ich nicht mal mit einem Kater aufgewacht.

Ich saß in meinem Büro und korrigierte einige Arbeiten als jemand an meine Tür klopfte.
„Komm rein!“ Die Tür öffnete sich und ein lächelnder Touya kam zu mir.

„Morgen Schönheit“ leicht rot schmunzelte ich, er konnte wirklich jeden Tag versüßen.
„Na, was machst du?“ „Arbeiten korrigieren.“
Das kam trockener raus als es sollte.

„Steht das Treffen heute noch?“ Lächelnd nickte ich „natürlich“ wir beide lächelten und ich verlor mich erneut in seinen Augen.
„IHR BEIDEN SEID DRAN!“
Und Rumi hat es wieder geschafft.
„Ich hoffe, meine Terrasse musste nichts Schlimmes sehen?“
Manchmal wollte ich sie gegen die Wand hauen.

„Ich gehe dann mal“ seufzend sah ich Touya hinterher und als dieser weg war, sah ich böse zu Rumi, die nur blöd grinste.
„Erzähl, was war gestern Abend?“
Tief einatmen, Keigo, du musst nicht laut werden.

„Erstmal. Das nächste Mal, wenn du jemanden aussperrst, solltest du nicht einpennen! Und zwischen mir und Touya ist nichts.“
Sofort verschwand ihr grinsen.
„Wie?“ „Was wie? Es ist nun mal nichts zwischen uns“ sie ließ sich auf einen der Stühle fallen.
„Erzähl mir alles, von vorne bis hinten!“ Seufzend legte ich meine Brille ab.
„Er ist Bi, und er hat mich auch gefragt, was ich für ihn empfinde, aber … als er das gefragt hat, kamen diese Erinnerungen wieder hoch und I-ich wusste einfach nicht mehr, ob ich das wirklich will.“ Sie seufzte.
„Keigo, es ist vier Jahre her, seit du deinem Ex, das letzte Mal begegnet bist, Touya ist anders, er wird dir nicht wehtun.“
So gut wie es ging, hielt ich meine Tränen zurück.

„Das kannst du nie wissen, bei Yoru haben wir das damals auch gesagt und jetzt sieh mich an und sag mir das alles wieder gut geworden ist, zwischen mir und Touya läuft nichts, sieh es ein.“
Ich hatte seinen Namen ewig nicht mehr erwähnt.
„Ich wollte damit nur sagen, dass du das brauchst, ich sehe wie glücklich du in Touyas Nähe bist, das warst du so lange nicht mehr.
Ich will doch nur, dass du wieder so glücklich wie damals bist.“

Ich hasste sie dafür, dass sie recht hatte, aber ohne sie wäre ich einfach nur noch verloren.

„Ich habe Angst, Rumi“ „und das darfst du, du darfst Angst haben, aber diesmal bin ich bei dir und passe auf, versprich mir, dass du es versuchst.“ Ich zögerte.

„Na gut.“

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Meine Kapitel werden auch immer länger, übrigens das ist das erste mal das Charaktere die nicht zu Bnha gehören einen namen von mir kriegen.
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Teach Love [Dabihawks]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt