Der Tag geht über mein Gesicht.
Die Nacht sie tastet leis vorbei.
Und Tag und Nacht ein gleich Gewicht
und Nacht und Tag ein Einerlei.Es schreibt die dunkle Schrift der Tag
und dunkler noch schreibt sie die Nacht.
Und keiner lebt der deuten mag
was beider Schatten ihm gebracht.Und ewig kreist die Schattenschrift.
Leblang stehst du im dunklen Spiel.
Bis einmal dich die Deutung trifft:
Die Zeit ist um. Du bist am Ziel.**Rudolf G. Binding, 1927
————————————————————————
Mit einem wütenden Ausdruck auf ihrem hübschen Gesicht, zerknüllte sie das Testpapier zu einem zackigen Ball und warf den unrühmlichen Beweis, schlichtweg zu faul gewesen zu sein, um zu lernen, mit der rechten Hand völligst achtlos über ihre Schulter.
Eigentlich sollte er auf den Boden fallen und am besten für immer dort liegen bleiben, doch der Papierball flog in einem hohen Bogen mehrere Meter weit und landete direkt auf einem ziemlich hübschen Kopf.
"Autsch!"
Das war ganz und gar nicht die Antwort, die sie von ihrer spontanen Aktion erwartet hatte. Sie drehte sich um, bereit, dem Besitzer des Autsch-Lauts eine ehrliche Entschuldigung auszusprechen, wurde aber jäh in ihrer Absicht unterbrochen, als ein grosser, junger, schlanker Typ mit dunkler Sonnenbrille im Gesicht den Ball von seinem schwarzen, dichten Haupthaar nahm und das Papier flink auseinander faltete. Während er das katastrophale, leicht noch verkrumpelte Ergebnis in seinen Händen hielt, verspottete er sie
"Du bist wohl ein bisschen weich in der Birne. Weißt Du nicht dass das weh tut? Ne Fünf Minus! Du musst fleißiger lernen, sonst bleibt Deine Birne so weich!"
Sie war völlig fassungslos. "Pah ... äh ... mmmpf" Eine Mischung aus Scham, Empörung und Wut kam sofort in ihr auf. Schnell und wild entschloss, sich ihre schlechte Schulnote zurückzuholen, stürmte sie auf ihn zu, entriss ihm das malträtierte Papier und streckte ihm frech die Zunge heraus.
„Was geht Sie das denn an?!"
Sie wusste nicht, was sie in einer solch seltsamen Situation sonst noch tun sollte.
Bestimmt wirbelte sie herum und war immer noch ziemlich beleidigt, genervt...aber auch irgendwie verwirrt und verwundert ob dieser höchst seltsamen, kurzen Begegnung mit diesem unwirschen, arroganten, hochnäsigen, aber dennoch recht gut aussehenden Kerl.
Dieser nahm nun seine Sonnenbrille ab und sah dem merkwürdigen Mädchen mit den zwei blonden wippenden Zöpfen intensiv nach. Es war nur zu sich selbst, als er seinen Kopf zur Seite legte und nachdenklich sprach
"Was für ein seltsames Mädchen...hah!"
Mamoru Chiba hatte gerade in seinem ersten Semester angefangen, an der Universität zu studieren und war nicht wirklich darauf vorbereitet, seinen ersten Tag in diesem neuen Lebensabschnitt so zu erleben...oder besser gesagt, diese Nacht. Ehrlich gesagt, hatte er überhaupt nicht damit gerechnet, auf eben dieses höchst ungewöhnliche Mädchen zu treffen, das wie ein Wirbelsturm heute in sein Leben getreten war und es von nun an Schritt für Schritt komplett und gehörig auf den Kopf stellen würde.
Doch zurück zum Anfang dieser mindestens so ungewöhnlichen Geschichte, die von...Träumen handelt. Träumen, in jeglicher Farbe und Gestalt, denn: in Träumen ist alles erlaubt, kann alles geschehen...man muss es nur zulassen und sich vielleicht auch ein Stück darauf einlassen, dass die verrücktesten Dinge in diesem geheimnisvollen Land passen können. Oh, habe ich da etwas doppelt geschrieben? Vielleicht war es Absicht, vielleicht auch nicht...
DU LIEST GERADE
Bist Du es schon wieder?
FanfictionNach seiner ersten Begegnung mit Usagi, bekommt Mamoru sehr seltsame Träume. Wohin wird das Ganze führen? Erwachseneninhalt wegen späterer Kapitel.