Usagi.
Sie war hier...aber...
Alles, was jetzt in den letzten Monaten geschehen war zwischen ihnen, jede Interaktion mit ihr, jede Berührung, jedes Gefühl, jeder Kuss.. es war irgendwie... alles weg!
All die unendliche Liebe, die sie für ihn in ihrer gemeinsamen Nacht empfunden hatte, als er sie zum letzten Mal in seinen Träumen sehen und spüren durfte, bevor sie... Von all dem schien gerade nichts mehr da zu sein, als Mamoru in Usagi's Augen schaute.
Da war nur ein mattes, leeres Himmelblau... so völlig ausdruckslos.
"Das letzte Mal, als ich von Dir geträumt habe, warst du tot."
begrüßte er sie mit einer Eiseskälte in seiner Stimme. Statt einer direkten Antwort, zuckte sie nur mit ihren kleinen, zarten Schultern und erwiderte völlig unberührt von seiner Feststellung
"Da das nichts weiter als ein Traum von Dir war, kann ich jetzt doch recht lebendig hier auftreten."
Bei ihren Worten zuckte Mamoru kurz zusammen.
Er war zwar einerseits erleichtert, dass sie wieder da war, aber irgendetwas war hier mehr als falsch. Das war nicht die Traum-Usagi, mit der er so viele verrückte Dinge erlebt hatte, die zuerst seine Freundin war, deren Eltern er kennen gelernt hatte, mit der er verheiratet gewesen war... das hier vor ihm war auch definitiv nicht die Usagi, mit der er seine Hochzeitsnacht verbracht hatte... Ganz und gar nicht.
Hier war eindeutig etwas oberfaul!
Mutig beschloss er schließlich, ein paar Schritte auf sie zu zu gehen, bis er nahe genug war, um nach dieser höchst verdächtigen Usagi Traumversion greifen zu können.
"Ich weiss es nicht." erwiderte er mit einem sehr nachdenklichen Unterton. Er musste sie hier und jetzt einfach mit seinen Gedanken konfrontieren. "Du scheinst jetzt anders zu sein als zuvor in meinen ganzen Träumen."
Kurz zögerte Mamoru ob seiner eigenen Worte; War das wirklich alles nur sein verrücktes Unterbewusstsein gewesen, das ihm all diese Träume mit Usagi gegeben hatte? Oder hatte Kenji recht und er sollte wirklich auf die Macht seines kostbaren Kleinods vertrauen und dem mysteriösen Rat folgen, den er zu Beginn seiner Traumreise aus diesem geheimnisvollen Brief erhalten hatte? Mamoru musste die Wahrheit hinter all diesem Konstrukt herausfinden.
Äußerlich betrachtet, stand Usagi da vor ihm in ihrer ganzen, ungeschickten 14-jährigen blonden Schulmädchen Pracht. Aber war das nur eine Blende? Eine Hülle da vor ihm?
Er musste der Sache ein für allemal auf den Grund gehen. Jetzt gab es kein Zurück mehr!
Pure Entschlossenheit spiegelte sich in Mamoru's Blick, den er nun auf das Medallion in seiner Hand richtete. Was Träume alles so hervorzaubern können...Der Deckel klemmte nicht mehr und so öffnete er das magische Juwel und ließ die kleine, traurige Melodie erklingen, während er Usagi wieder fest in die Augen schaute.
Usagi sah ihn ebenfalls intensiv an, ohne zu blinzeln. Während beide so dastanden und überhaupt nichts sagten, hob das blonde Mädchen langsam ihre Hand, und mit einem Fingerschnipsen ihrerseits wurde plötzlich alles dunkel.
Es fühlte sich an, als ob er in seinem eigenen Traum aufwachen würde, als Mamoru sanft die Augen öffnete. Ein einziger Sonnenstrahl berührte sanft sein Gesicht und kribbelte leicht in seiner Nase. Aus einem Strahl wurden viele Strahlen. Eine angenehme Wärme umspielte ihn nun.
Er war nicht mehr in seiner Wohnung, sondern befand sich jetzt in mitten einer bunten Blumenwiese auf einer Waldlichtung. Umgeben von einem wunderschönen, verwunschenen Nadelwald. Eine Tanne, eine Fichte höher als die andere. Sie umschlossen ihn förmlich und sein grünes Bett. Vor ihm lag ein silbrig schimmernder See, auf dem Wasserfliegen tanzten, Libellen kurz davor waren, das seichte Wasser zu berühren. Er hörte Vögel zwitschern, es war so eine wunderbare Atmosphäre und sehr, sehr friedlich.
DU LIEST GERADE
Bist Du es schon wieder?
FanfictionNach seiner ersten Begegnung mit Usagi, bekommt Mamoru sehr seltsame Träume. Wohin wird das Ganze führen? Erwachseneninhalt wegen späterer Kapitel.