Kapitel 10

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Einige Tage waren vergangen. Ohne jegliche Begegnung mit Usagi. Ohne einen Traum von ihr. Nur einmal kehrten die schlimmen Kopfschmerzen eines Abends für Mamoru zurück. Glücklicherweise war er zu diesem Zeitpunkt in seinem Appartement, und bereits einige Momente später - so kam es Mamoru zumindest vor - fühlte er sich schon wieder ganz wie der Alte.

Er hatte noch nie zuvor solche Migräneanfälle gehabt, aber er schob dieses neue Problem auf die Tatsache zurück, dass sein Kopf mehr als überfüllt war mit Uni-Kram, mit seiner Traumbeziehung, mit dem Trauma, das er noch immer von dem Autounfall hatte, und infolgedessen mit all dem totalen Chaos in seinem ganzen Leben.

Die Hauptschuld an seiner misslichen Gesamtverfassung gab er jedoch dem Wirbelwind Usagi. Ein höchst seltsames Wetterphänomen war sie in der Tat; Weinen konnte sie wie ein Monsunregen, lauthals krakeelen wie ein riesiges, blitzendes Donnerwetter und lächeln...ja ein Lächeln besaß sie wie ein wundervoller, warmer Sonnentag. Allerdings hatte sie Mamoru ihr 1 Millionen Watt Usagi-Lächeln bisher leider nur in seinen Träumen geschenkt.

Eines schönen Tages beschloss Mamoru entgegen seiner üblichen Routine nicht morgens, sondern am frühen Abend durch seinen Bezirk zu joggen. Motoki hatte ihn angerufen und gesagt, er habe ein neues Rezept für einen grünen Smoothie kreiert, mit dem er wahrscheinlich weitere mentale Knockouts, wie er sie im Vergnügungspark erlebt hatte, vermeiden könne. Motoki war immer noch sehr besorgt und Mamoru nahm die Einladung gerne an, wollte ihn aber erst nach seiner Schicht im Crown zuhause aufsuchen.

Während er durch sein Viertel trappte, bemerkte er auf einmal eine schwarze Katze, die im Begriff war, die Straße zu überqueren. Aus der Entfernung konnte er es zwar nur vage erahnen, aber sie schien doch tatsächlich ein ihm bekanntes Mal auf ihrer Stirn zu haben.

„Ist das etwas die Traumkatze Luna, die in Wirklichkeit sprechen kann?!"

Langsam näherte sich Mamoru dem verdächtigen Samtpfötchen. Sie schien nicht auf den Verkehr zu achten, fast wirkte es, als sei sie tief in Gedanken versunken, als sie mit dem Blick nach unten gerichtet mitten auf der Straße stand. So sah sie es nicht kommen, als sich ein Lastwagen ihr mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit näherte.

Aber Mamoru hatte ihn bemerkt.

Bevor der LKW sie erfassen konnte, war er mit einem beherzten Satz zu ihr auf die Fahrbahn gesprungen, hatte sie im Bruchteil einer Sekunde aufgehoben und war mit ihr im Arm auf den sicheren Bürgersteig gehechtet. Während er auf dem Boden kniete, streichelte er ihr samtweiches Fell und sprach sie schließlich freundlich an.

"Ist Dir was passiert?"

Ob Luna ihm jetzt wirklich in seiner Sprache antworten würde? Er war sich so sicher dass sie es konnte.

„Miau" bekam er lediglich als Antwort auf seine Frage , gefolgt von einem verblüfften Blick von ihr. Na gut, er konnte auch warten und diese Katze weiterhin im Auge behalten.

„Nein, ich glaube Du bist nicht verletzt."

sagte er ganz sanft zu ihr, da hörte er plötzlich eine allzu vertraute Stimme, die ihn anschrie. Natürlich konnte er sie sofort als die Besitzerin dieser kleinen süßen Katze ausmachen. In seiner Realität und in seinen Träumen.

"Aaaaaahhhhhhhhhhhhh !!!!!!!!!!!"

Mamoru blickte auf und sah sie. Usagi Tsukino. Seine Freundin.

Mit einem sehr verärgerten Gesichtsausdruck keifte sie ihn an

"Was machst Du da mit meiner Luna?!"

Schnell stand er mit Luna im Arm auf, um Usagi absichtlich mit seiner Größe zu überragen. Das machte allerdings keinerlei Eindruck auf sie, also polterte er zurück. Die Sprache verstanden ja schließlich beide nur zu gut.

Bist Du es schon wieder?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt