Kapitel 4

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Es war zunächst ein recht kühler, dafür aber sonniger Frühlingstag, nur wenige Minuten nach zwölf stand der große Zeiger auf der analogen Uhr des großen Gebäudes gegenüber des OsaP-Ladens...und Mamoru war mehr als nervös, sie endlich wiederzusehen.

Offensichtlich war Usagi spät dran, denn als er pünktlich vor dem Geschäft ankam, waren weit und breit keine blonden Haarknoten in Sicht. Er atmete immer noch recht schwer von seinem hastigen Lauf hierher. Ein paar Augenblicke später, war Mamoru jedoch wieder in bester Verfassung und wandte nun seine Aufmerksamkeit dem Schmuckangebot zu, das im Schaufenster des Juweliers ausgestellt wurde.

Der goldene Kristall, den er das letzte Mal bereits gesehen hatte, war immer noch da. Diesem kleinen Juwel war seltsamerweise jedoch keinerlei Preisschild beigefügt. Mamoru runzelte leicht verwirrt die Stirn.

„Es sieht fast so aus, als würde er überhaupt nicht verkauft werden. Warum? Soll er als eine Art Dekoration dienen? Ziemlich seltsam für ein Juweliergeschäft."

Er war immer noch so tief in seinen Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie Usagi mittlerweile vor ihm stand und ihn schlagartig aus seinen Träumereien herausholte, indem sie sagte

„Du suchst nicht zufälligerweise nach einem bestimmten Kristall, oder?"

Er drehte sich überrascht zu ihr um und sah sie verdutzt an, seine Augen waren dabei von seiner dunklen Sonnenbrille verdeckt.

"Nein, Prinzessin, heute suche ich eher etwas Passendes zum Daten...so ein hübsches Mädchen wie Dich." Erwiderte er leichthin.

Usagi zuckte bei seinem Kommentar zusammen und ging langsam einen Schritt weiter auf ihn zu. Er nahm seine Sonnenbrille ab und lächelte leicht, nachdem er ihr äußeres Erscheinungsbild eingehend inspiziert hatte. Anscheinend hatte sie es nach der Schule noch kurz nach Hause geschafft und ihre Schuluniform gegen ein rosa-grünes, kurzes Sommerkleid ausgetauscht. Damit wirkte sie tatsächlich etwas reifer und gar nicht mehr wie ein freches, dreistes Schulmädchen. Mamoru war schlichtweg begeistert von ihrem Liebreiz und so ließ er sich von ihrem bezaubernden Anblick zu einem sehr ehrlichen Kommentar hinreißen.

"Du siehst sehr schön aus."

Usagi errötete tief und begann sich etwas verlegen am Hinterkopf zu kratzen ob seiner freundlichen Bemerkung.

"Nun ... ähm ... Du ... ähm ... ähm ... auch."

Wie aus dem Nichts stolperte Usagi über einen kleinen Stein vor ihr und fiel direkt in Mamorus starke Arme.

"Du ... arrrgghh, sag einfach nichts, bitte okay?!" Murmelte sie in seine nun bebende Brust.

Er war einfach sprachlos, wie man gleichzeitig so eintollpatschiges und süßes und lustiges und hübsches Mädchen sein konnte wie es Usagi ganz offensichtlich war. Einfach absolut einzigartig! Sie war so sehr das Gegenteil von ihm, aber irgendwie wurde es immer aufregender...spannender für Mamoru, mehr darüber zu erfahren, was zwischen diesen beiden süßen blonden Haarknoten vor sich ging.

Vielleicht verbrachte sie eine Klitzekleinigkeit zu lange in seinen beschützenden Armen, aber so konnte Mamoru ihren wunderbaren, betörenden Duft von Vanille und Rosen einatmen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl für ihn, dieses besondere Mädchen zu fühlen. Am liebsten hätte er sie ewig so weiter gehalten.

Doch einen winzigen Moment später, hatte Usagi sich aus seinem sicheren Griff gelöst und schaute ihn nun mit ihren himmelblauen neugierig an.

„Und? Wohin geht es für uns heute?"

Mamoru hatte eigentlich keine Ahnung, wo er dieses schöne Mädchen zum Essen hin ausführen sollte, also antwortete er ihr mit einem kleinen Lächeln, um etwas Zeit zu gewinnen.

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