Kapitel 15

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Die Türen der Spielhalle schlossen sich wieder und Usagi behielt ihre gegenwärtige Position bei. Mit gesenktem Haupt starrte sie wie drei Tage Regenwetter auf den Boden des Game Crown Centers.

"Hallo Usagi, wie gehts?" begrüsste Motoki sie in seiner gewohnt fröhlichen Art. Dabei ignorierte er im ersten Moment völlig ihren desaströsen Gemütszustand.

Mit diesem nach wie vor absolut deprimierten Gesichtsausdruck stand sie weiter nur da, antwortete nicht, sondern seufzte stattdessen ganz tief ein und aus.

Beide Freunde drehten sich verwundert zu einander um und waren etwas ratlos ob Usagi's äußerst ungewöhnlicher Reaktion.

„Sag mal, warum bist Du denn so traurig?" Erneut versuchte Motoki, ein Gespräch mit ihr aufzubauen, erhielt aber nichts als einen Seufzer, diesmal eine etwas tiefere, noch deprimiertere Version als zuvor.

"Aha, ich kann's mir denken. Alle Mädchen haben einen Liebesbrief von Tuxedo Mask bekommen, nur Sie nicht! Und deswegen ist sie jetzt völlig fertig. Stimmt's oder hab ich recht?"

Mamoru war frech. Er konnte nicht anders. Er gierte nach ihrer Reaktion wie ein kleines Kind, das anfängt, verbotene Dinge zu tun, nur um die Aufmerksamkeit seiner Eltern zu gewinnen. Deswegen nahm er ihr gegenüber solch eine völlig infantile Position ein und wartete auf eine (wahrscheinlich noch kindischere) Antwort von Usagi.

Natürlich zeigte sein verbaler Angriff wie gewohnt die gewünschte Wirkung; Usagi ballte erbost ihre Hand zur Faust, fletschte die Zähne und schrie Mamoru entgegen, während sie ihn bitterböse anfunkelte

"Es stimmt natürlich nicht! Ich hab auch einen bekommen!"

„Aber warum bist Du dann so schlecht drauf?"

Nun war Motoki nur noch verwirrt. In so einer schlechten Stimmung hatte er seine Lieblingskundin offensichtlich noch nie erlebt.

Sämtliche Gesichtszüge glitten Usagi aus ihrem wunderschönen Antlitz . Sie ließ ihre Schultasche kraftlos zu Boden fallen, und während sich in jedem ihrer Augenwinkel Tränen bildeten und ihre Lippen bebten, begann sie zu wimmern

"Es ist so gemein! Wie kommt Tuxedo Mask eigentlich dazu, allen anderen Mädchen auch einen Liebesbrief zu schreiben? Wuuaaahhh!"

Ihrer mehr als merkwürdigen Erklärung bezüglich ihres derzeitigen Missmuts folgte ein langes und sehr hartnäckiges, übertrieben lautes Wehklagen. Sie stand dabei immer noch direkt hinter den automatischen Türen, die unbeeindruckt von dem blonden, weinenden Schulmädchen, ständig wieder auf und zu gingen. Das war zu viel für die beiden Studenten. Es war abermals der gutmütige Motoki, der die Rolle des großen Bruders einnahm und versuchte, Usagi zu beruhigen.

"Ich bin mir sicher, dass das nur eine etwas ungeschickte Marketingkampagne war, um die neue Episode von Sailor Moon zu promoten, die Ende dieser Woche ausgestrahlt wird. Ich würde mir ernsthaft keine allzu großen Gedanken über diesen Brief machen."

Immer noch am Schniefen, hatte Usagi sich Motokis mehr als plausible Erklärung angehört. Immerhin war sie jetzt wieder im Stande, sich zu artikulieren. Halbwegs. Mit tränenerstickter Stimme entgegnete sie ihm

"Aber ich verstehe immer noch nicht, warum er Liebesbriefe an jedes Mädchen schickt. Selbst wenn es dazu gemeint ist, um seinen Anime zu unterstützen. Warum hat er diesen Weg denn bitte gewählt? Ich dachte immer, ich wäre etwas Besonderes für ihn, und dieser Brief sollte an mich geschickt werden und an niemanden sonst."

Mamoru hatte nun das leichte Gefühl, dass Usagi heute einfach viel zu begriffsstutzig war, um zu verstehen, dass Motoki ihr lediglich sagen wollte, dass es kein an sie persönlich gerichteter Brief war, den dieser Tuxedo Mask geschrieben hatte, sondern dass es eine Art Mailing-Aktion war, um die Leute für die Anime Serie Sailor Moon zu begeistern.

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