Kapitel 7 - Twitter

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Wir liefen zurück in unser Hotel und trafen zum Glück niemanden auf dem Weg. Ich wusste, es war paranoid, aber trotzdem wollte ich nicht so gern jemanden, den ich aus YouTube kannte, treffen. Naja, die Begegnung mit Palle und unser Gespräch danach hatte es mir noch mal verdeutlicht, wie sehr ich aufpassen musste. Na klar, ich vertraute den meisten, aber trotzdem. Ich wollte es nicht herausfordern. Am Hotel angekommen, ging ich sofort in mein Zimmer, mit der Begründung Kopfschmerzen zu haben. Caro sah mich kurz besorgt an, meinte dann aber nur, ich solle mich hinlegen und mich ausruhen. Ich versprach es ihr und ging in mein Zimmer, wo ich sofort an meinen Laptop ging. Ich stellte noch ein vorproduziertes Video online, sah dann jedoch, dass mir Zimbel geschrieben hatte.

~~~~~~~
Zimbel 🧐🎩💜

Hey!

Hast du schon das
auf Twitter
mitbekommen?
Nein? Warum?
Dann schau mal!
~~~~~~

Ich öffnete Twitter und sah sofort, was er gemeint hatte.

„@Germanletsplay in Köln?! Heute auf der Domplatte war jemand bei @Paluten, der genauso aussah, wie er sich beschreibt und seine Stimme klang 1:1 genau so!"

Oh Gott nein! Nicht nur Palle hatte es bemerkt. Ich atmete tief durch, um mich zu beruhigen, und schrieb dann eine Antwort.

„Haha! Als ob, dass jeder glaubt! Wurde auch schon von der Schpalette deswegen angeschrieben! Bitte, als ob ich so dumm wäre, während der Gamescom nach Köln zu gehen!"

Schnell bekam mein Kommentar die gewünschten Likes und Antworten wie:

„Haha als ob! XD"

oder

„Na klar war er da! Er will ja unbedingt erkannt werden! XD"

Aber leider, glaubten mir nicht alle. Naja, es gab schon immer Leute, die dachten, mich zu sehen. Es würde nicht weiter auffallen. Hoffte ich zumindest.

Ich schrieb Zombey noch schnell ein Danke bevor ich noch schnell duschte und mich schließlich, sehr müde nach diesem langen Tag, ins Bett lag und erstmal nachdachte. Ich war zwar unglaublich müde, aber ich konnte es einfach nicht dabei belassen. Fast wäre ich aufgeflogen. Meine Gedanken kreisten und mit jedem Szenario, dass ich durchdachte, wurden meine Atemzüge kürzer und hektischer. Ich steuerte direkt auf eine Panikattacke zu, doch ich konnte mich nicht wirklich befreien. Meine Gedanken gielten einzig und allein, was ich nun machen sollte und was passieren würde, wenn man mich erkennen würde und es nicht mehr abstreitbar wäre.

Kurz bevor ich mich komplett in den Gedanken verlieren würde, hörte ich mein Handy, dass mich aus meinem Gedankenwirrwar holte. Ich schloss kurz die Augen und beruhigte mich wieder ein bisschen, bevor ich mein Handy nahm und meine Benachrichtigung las. Maudado hatte mi geschrieben und gefragt, ob es mir gut ginge. Er könne sich vorstellen wie nervenaufreibend das sein musste, egal ob die Schlagzeilen wahr waren oder nicht.

Mein erster Gedanke war, dass ich ihm nicht die Wahrheit sagen konnte. Mein nächster Gedanke war, dass ich ihm die Wahrheit sagen könnte, ohne mich zu verraten. Hin und her gerissen fing ich an ihm zu antworten.

Maudado 🐌💙

Hey Dado,
ich muss ehrlich sein, ich stand gerade kurz vor einer Panikattacke. Diese ganze Scheiße ist echt nervig. Selbst wenn ich es wäre, würde ich nicht erkannt werden wollen und ich würde einfach nur meine Ruhe haben wollen. Warum kann niemand akzeptieren, dass ich mich nicht zeigen möchte? Ich weiß, dass du dasselbe Problem hast und mich verstehst und ich will hier auch gar nicht so viel negatives über meine Fans sagen, aber ich denke, du weißt, wie das ist. Danke aber, dass du gefragt hast.

Ich wartete noch kurz auf die Antwort in Form eines kleinen Textes, der mir versprach, dass er mich verstehen würde und ich ihn einfach anrufen wolle, wenn ich reden wollen würde. Ich bedankte mich nochmal und versicherte ihm, dass ich das machen würde, bevor ich mein Handy weglegte und endlich in das Land der Träume überglitt.


Kürbistumor ~ Glp auf der GamescomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt