Kapitel 25 - Homophob?

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Palette und ich hatten die Fahrt schweigend verbracht. Es war trotz allem eine neue unbekannte Situation für uns beide, auf die wir nicht wirklich vorbereitet waren. Ich hatte vor ein paar Tagen noch geglaubt, niemals mich irgendwem zu zeigen und mich nie mit Paluten treffen zu können und jetzt war einfach alles anders. Gleichzeitig freute ich mich natürlich, aber andererseits war ich unsicher. Was wäre, wenn irgendwer ein Foto von uns machen würde oder gemacht hatte auf der Gamescom und es hochladen würde? Niemand würde mir mehr glauben, dass ich nicht auf der Gamescom gewesen war und dass ich das nicht war. Was würde ich dann tun? Wenn jeder wusste wie ich aussehe? Würde ich YouTube aufgeben? Oder würde ich einfach normal weiter machen? Ich wusste es nicht. Früher war es für mich klar, dass ich dann aufhören würde, aber jetzt? Ich seufzte leise.

„Da wären wir.", holte mich Palle aus meinen dunklen Gedanken. Ich stieg aus und Palle holte meinen Koffer und schloss auf. Er ging vor und lief zum vierten Stock und schloss seine Wohnungstür auf und lief rein.

Durch seine Vlogs hatte ich einen ganz guten Eindruck davon, wie seine Wohnung aussah und das alles jetzt wirklich sehen zu können, war schon ziemlich komisch. Aber irgendwie war es auch wirklich schön. Endlich konnte ich ihm auch mal in die Augen schauen, wenn wir redeten oder ihn auch einfach berühren. Ich lächelte und lief ihm hinterher. Er hatte meinen Koffer im Wohnzimmer abgestellt und fragte mich dann, ob ich schon gefrühstückt hatte, was ich verneinte. Er nickte und zog mich in die Küche. „Also ich hab noch Toast da und Müsli. Was willst du?", fragte er und kramte in einem seiner schränke rum. „Mir eigentlich egal.", meinte ich nur und er zog daraufhin zwei Teller und Toast aus seinen Schränken. Er tat zwei Toasts in den Toaster und holte noch Messer und Butter, sowie Nutella und Marmelade raus, die er auf den Tisch stellte. „Kaffee?", fragte er und stellte noch zwei Gläser auf den Tisch. „Ja bitte.", sagte ich und er nickte und machte seine Kaffeemaschine an.

Als dir Toasts fertig war nahm er noch einen dritten Teller und tat sie darauf und stellte sie auf den Tisch, nahm noch meinen Kaffee und Milch und setzte sich dann zu mir.
Erst war die Stimmung etwas angespannt, doch bald fingen wir einfach ein Gespräch über unsere alten Projekte an und hatten bald schon einen Lachflash nach dem nächsten.

Nach dem Essen beschlossen wir einfach ein bisschen zocken, also setzten wir uns auf Palles Sofa und er machte seine PS4 an und gab mir einen Controller. Wir spielten ganz klassisch GTA und hatten echt Spaß. Während des Spielens rutschte Pat immer näher zu mir, bis sich unsere Knie fast berührten. Ich wusste zwar nicht wie ich das deuten sollte, aber mir gefiel es. Ich wurde auch etwas selbstbewusster und legte meinen Kopf leicht auf Palettes Schulter. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er vor sich hin lächelte. Er freute sich offensichtlich über diese kleine Geste meinerseits und empfand es nicht als unangenehm oder so. Meine kurze Unachtsamkeit nutze er aus um mich in GTA umzubringen und natürlich konnte ich das nicht auf mir sitzen lassen, weshalb ich ihn ebenfalls mit meinem Raketenwerfer abschoss und ihn währenddessen gehässig auslachte.

Wir spielten noch bis mittags und irgendwann lag ich mit dem Kopf auf Patricks Schoß und ab und zu kraulte er mir durch die Haare.
Ich bekam aber langsam Hunger und pausierte das Spiel und setzte mich auf, woraufhin Palle mich fragend ansah. „Ich hab Huuunnngggggeeeerrrr!", sagte ich in meiner Babystimme woraufhin Palle lachte. „Und du sagst immer ich sei verfressen.", warf er mir immer noch lachend vor. Ich schmollte nur, was ihn aber noch stärker lachen ließ und auch ich konnte bald mein Lachen nicht mehr unterdrücken.

Wir bestellten uns Pizzas, die dann auch recht schnell geliefert wurden. Während dem Essen redeten wir über YouTube, aber auch über privatere Themen. Er erzählte gerade davon, wie seine letzte Freundin ihn verlassen und betrogen hatte, als er mich aus dem nichts fragte, wie ich zu anderen Sexualitäten stände. Ich wurde leicht nervös. Hatte er etwas bemerkt? Oder hatte er etwas dagegen? In Videos sagte er ja immer, dass es ihm egal wäre und es normal wäre, aber vielleicht sagte er das nur, um gut dazustehen und er war eigentlich homophob? Nein, beim besten Willen konnte ich mir das bei ihm nicht vorstellen.

Pat deutete mein schweigen wohl falsch, denn er sah mich leicht traurig an. „Du kannst ruhig sagen, wenn du etwas dagegen hast. Ich werde dir schon nicht den Hals umdrehen deswegen.", meinte er und sah mich entschlossen an. „Ich werde es zwar niemals verstehen und du musst mir schon erklären warum du etwas dagegen hast, aber vielleicht kann ich dich umstimmen." „Quatsch! Warum sollte ich etwas dagegen haben? Ich hab nur nachgedacht das ist alles.", sagte ich schnell. Es wäre der perfekte Zeitpunkt, um mich bei ihm zu outen, aber ich konnte nicht. Selbst wenn ich wusste, er hatte nichts dagegen, ich war einfach zu schüchtern und unsicher in dem Thema.

Caro, meine Mutter und mein Bruder Peter waren die einzigen, die von meiner sexuellen Orientierung wussten. In meiner Schule gab es nämlich einen Jungen der ebenfalls schwul war, es aber offen auslebte. Dafür wurde er aber öfters zusammen geschlagen und beleidigt, weshalb ich mich nie getraut hatte es jemandem zu sagen. Ich dachte es sei nicht normal und hatte Angst, dass mir dasselbe passieren würde, wie dem Jungen. Meine Mutter hatte es nur herausgefunden, weil ich eine Schwulen Porno Seite auf ein kleines Blatt geschrieben hatte und unter die Tastatur gelegt hatte und sie es gefunden hatte und mich darauf angesprochen hatte. Ich wusste noch, wie peinlich mir das ganze gewesen war. Meine Mutter hatte mich aber einfach in den Arm genommen und mir gesagt, dass es okay wäre und ich mir keine Gedanken darüber machen solle. Es wäre normal in meinem Alter Pornos zu konsumieren und sich selbst zu befriedigen. Für diese Reaktion war ich ihr bis jetzt unglaublich dankbar und dadurch hatte ich auch das Selbstvertrauen gehabt, es Peter zu sagen. Auch er war Verständnisvoll gewesen und hatte mich unterstützt. Meine anderen Geschwister wussten es nicht, weil ich nie einen guten Zeitpunkt gefunden hatte und nach den zwei outings auch erstmal genug davon hatte. Natürlich war es schön diese Last loszuwerden, aber trotzdem war es immer aufs Neue nervenaufreibend und schwierig die richtigen Worte zu finden. Caro wusste es auch nur, weil ich im betrunkenen Zustand mit dem Typen geknutscht hatte, als wir zusammen feiern waren.

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Das Kapitel ist irgendwie komisch, sorry. Ich hab ewig keine richtige Idee gehabt und hab mega mit der Formulierung gestruggelt, aber ich glaube es ist jetzt ganz okay geworden.

Ich hab übrigens im ersten Kapitel ein bisschen was hinzugefügt, damit da noch eine kleine Anmerkung dabei steht und man nicht einfach reingeschmissen wird und alle Kommentare liest und von uns Idioten ausm Discord verstört wird! Ich habe außerdem versucht ein paar Absätze reinzubringen und das Kapitel ein bisschen überarbeitet, aber naja ob es besser oder schlechter ist kann ich auch nicht sagen XD

Ansonsten hab ich auch nichts zu sagen. Ich denke die Ff wird nicht mehr allzu lang werden, aber mal schauen. Vielleicht kommt doch noch ganz viel Drama, wenn ich Lust drauf hab. Aber naja ich denke selbst wenn ich Kürbistumor zusammen gebracht habe, werd ich weiter schreiben. Ich mag es immer, wenn man dann komplett durchzieht und vllt sogar bis zur Hochzeit schreibt oder so. Deswegen wird sie doch länger wahrscheinlich ^^'
Naja ich denke ihr habt nichts dagegen XD
Ahsoka 💖✌🏻

Kürbistumor ~ Glp auf der GamescomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt