Cameron& Isabelle- Die Macht der Träume

Prolog- Isabelle

Ich sehe aus dem Flugzeugfenster hinaus und betrachte die Wolken, die sich wie eine weiche Decke unter dem Flugzeug erstrecken. „Isabelle, jetzt versuch zumindest dich für deinen Vater zu freuen und jetzt sieh mich bloß nicht so vorwurfsvoll an.“ Der Ausdruck auf meinem Gesicht ändert sich von ‚Das ist alles nur eure Schuld‘ zu ‚Ist das dein Ernst?‘ Ich will sie anschreien, aber ich zwinge mich zur Ruhe, dass herumschreien hat in den letzten Monaten und Wochen auch nichts gebracht. Daher beschließe ich sie mit schweigen zu strafen. Ich konzentriere mich wieder auf die Wolken, die nun immer mehr kleine Lücken zeigen, sodass ich das Meer sehen kann. Wir sitzen jetzt eine Stunde und 11 Minuten in diesem Flugzeug, das weiß ich so genau, weil ich fliegen hasse und jede Minute Angst um mein Leben habe. Am liebsten wäre ich mit unseren ganzen Sachen den 7 Stunden Weg gefahren, aber meine Mutter musste es ja verbieten. Da ertönt plötzlich die Stimme der Stewardess, die mich aus meinen Gedanken reißt. Vom Rauschen des Lautsprechers begleitet erklärt sie uns: „Wir erreichen in kürze den Flughafen Dublin. Wir setzten in wenigen Minuten zur Landung an, also bitte schnallen sie sich an und stellen sie ihre Rückenlehne gerade. Danke.“

Als wir diese Höllentour endlich hinter uns haben,  sitzen meine Mum, mein Dad, mein Bruder Jeremy und ich in einem kleinen Mietwagen der uns in Richtung unseres neuen Zuhauses bringt. Bray. Eine kleine Stadt mit 26.000 Einwohnern. Das ist ein richtiges Nest verglichen mit London und seinen 8,174 Millionen Einwohnern. Ich muss mich zusammenreißen um nicht laut zu stöhnen, allein bei dem Gedanken daran, dass ich in Zukunft hier leben werde verdrehen sich meine Augen fast von allein.

Der Wagen hält und was ich sehe verschlägt mir die Sprache. Jeremy findet als erster seine Worte wieder: „Cool!“ und schon sprintet er auf das riesen Haus zu. Ich war etwas perplexer. Ich habe mein ganzes Leben in einer kleinen Wohnung gewohnt. Auf einmal so viel Platz zu haben macht mir Angst. Aber meine Neugierde siegt.