Nachdem der Krankenwagen Isabelle ins Krankenhaus gebracht hatte, fahre ich kurz nach Hause. Nach einer Stunde möchte ich mich eigentlich auf den Weg zu ihr machen und als ich zur Tür gehe klingelt es auch schon. Ich mache die Tür auf, in der Erwartung, dass die Jungs und Emma da sind, damit wir gemeinsam ins Krankenhaus fahren können, doch zu meiner eigenen Verblüffung steht niemand geringeres als Hannah vor meiner Tür. Sie fällt mir freudestrahlend um den Hals. Verwirrt stehe ich da und bekomme kein Wort heraus. Was macht sie hier? Vor einem Jahr waren wir mal für kurze Zeit ein Paar gewesen, doch es hat einfach nicht funktioniert und ich war nie wirklich in sie verliebt gewesen, das weiß ich seit ich Isabelle kenne. Irgendwann wollte Hannah dann unbedingt einen Liebesbeweis von mir und als ich ihr den nicht geben konnte knutschte sie auf einer Party, wenige Tage später vor meinen Augen mit Liam. Wenige Wochen später zog sie nach Schottland, da ihr Vater dort einen neuen Job bekam. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen und jetzt steht sie plötzlich wieder vor mir und tut so als wäre nie etwas gewesen. „Hey Cami, wie geht’s? Ich habe dich so vermisst!“, beginnt sie und ehe ich mich versehe drückt sie sich erneut an mich und fährt sanft mit ihren Lippen über meine. Ich bin so geschockt, dass ich mich nicht bewegen kann, was Hannah falsch interpretiert und mich intensiver und leidenschaftlicher küsst. Plötzlich tauchen die Erinnerungen an Isabelle vor meinem inneren Auge auf, ihr Lächeln, ihre Augen, die Blicke, die sie mir zuwirft und der Kuss auf die Wange, als ich Ryan für sie geschlagen habe. In meinem Bauch breitet sich ein Kribbeln aus, das mich endlich aus meiner Starre befreit und ich vor Hannah zurückweichen kann. Mit verwirrtem Blick, der sich schnell in einen wütenden verwandelt, sieht sie mich an. „Cami, was ist eigentlich dein Problem?“ „Ja Cami was hast du denn für Probleme, wenn dich ein Mädchen küsst während Isabelle im Krankenhaus liegt?“, ohne dass ich es gemerkt habe steht auf einmal Emma in der Haustür und sieht mich wütend an. Hannah setzt ihr zuckersüßes Lächeln auf erwidert: „Hi ich bin Hannah, Cams Freundin und wer ist diese Isabelle?“ Ich traue meinen Ohren nicht. Hat Hannah gerade Isabelles bester Freundin gesagt ich wäre ihr Freund? Der Tag konnte wirklich nicht mehr schlimmer werden. Gerade möchte ich zu einer Antwort ansetzen, als Logan die Stufen zu meinem Haus hochkommt und sagt: „Emma glaub ihr nicht, sie ist Cams Ex-Freundin, aber interessant, dass du wieder hier bist Hannah, soll ich Liam holen, damit ihr da weitermachen könnt, wo ihr aufgehört habt?“ Hannah stürmt an mir vorbei ins Haus und läuft hinauf in mein Zimmer. „Ich komme ins Krankenhaus nach, zuerst muss ich das hier regeln.“ „Beeil dich!“, sagt Logan und er und Emma gehen zu ihrem Auto, wobei Emma mich noch immer mit einer gewissen Wut ansieht.
Kopfschüttelnd gehe ich in mein Zimmer. Hannah sitzt auf meinem Bett und springt auf als sie mich sieht. „Wer ist Isabelle? Und wer ist diese Tusse, die gerade hier war? Was ist hier los Cam, du hast dich so verändert. Hast du mich denn gar nicht vermisst? Ich weiß, dass mit Liam war blöd von mir und es tut mir leid, aber ich liebe dich immer noch. Verzeihst du mir?“ „Hannah, ich weiß nicht was du hier willst, du hast dich ein Jahr nicht gemeldet und bevor du weggezogen bist haben wir Schluss gemacht und dann hast du was mit einem meiner besten Freunde angefangen, also sag nicht du liebst mich.“ „Du liebst diese Isabelle oder? Früher hättest du dich nie so verhalten, du hast immer die beschützt, die du liebst und mich beschützt du nicht mehr, aber warum küsst du mich dann?“ Verzweifelt werfe ich die Hände in die Luft. „Ja ich habe Gefühle für Isabelle. Und ich habe dich nicht geküsst, du hast mich geküsst, ich habe mich nur aufgrund des Schocks, dass du plötzlich wieder vor meiner Tür stehst, nicht gewehrt. Also was machst du hier?“ „Ich wollte dich sehen, ich habe dich so vermisst und nachdem meine Eltern sich vor 7 Monaten scheiden lassen haben und ich mit meiner Mutter nach London gezogen bin, da…..ich…..Du warst immer für mich da, ich konnte mich auf dich verlassen und jetzt brauche ich dich ganz besonders.“ „Hannah es tut mir leid, dass deine Eltern sich scheiden gelassen haben, aber ich muss dich trotzdem bitten, dass du jetzt gehst. Ich muss jetzt zu meinen Freunden, von denen ich weiß, dass sie auch immer für mich da sind und nicht nur kommen, wenn sie nicht mehr wissen, zu wem sie sonst sollen.“ Hannah geht mit hängendem Kopf aus dem Haus und auch ich verlasse schnell das Haus und mache mich auf den Weg zu Isabelle. Dieses Drama mit Hannah hat mir gezeigt wie wichtig Isa für mich ist und ich habe schon viel zu viel Zeit damit vergeudet, mich mit Hannah zu beschäftigen, während sie fast gestorben wäre. Ich muss Isabelle meine Gefühle gestehen und ich denke sie fühlt auch so.
Doch als ich am Krankenhaus bin und zu Isabelles Zimmer komme sehe ich sie wie Liam sich zur ihr hinunterbeugt und sie küsst und ich merke wie etwas in mir zerbricht. Erneut muss ich mit ansehen, wie ein Mädchen, das mir etwas bedeutet Liam küsst, nur dieses mal ist es um einiges schlimmer. Schnell ziehe ich mich zurück und laufe zurück zu meinem Auto. Ich muss hier weg und zwar sofort, ansonsten stürme ich in dieses Zimmer und muss Liam erwürgen und das kann ich nicht. Er ist ein Arsch, er wird ihr wehtun und ich dachte Isabelle würde ihn nicht einmal mögen, doch jetzt küsste sie ihn und lächelte ihn an.
Zuhause lege ich mich ins Bett und weine mich in den Schlaf. Ich stehe wieder im Krankenhaus vor Isabelles Zimmer. Verwirrt sehe ich in ihr Zimmer. Isabelle schläft, aber warum schläft sie in meinem Traum? Normalerweise würde sie doch auch gerade träumen und ich glaube nicht, dass sie im Moment träumt, dass sie schläft. Dennoch gehe ich leise in ihr Zimmer, ziehe mir einen Stuhl ans Bett und schaue ihr beim Schlafen zu. Sie wirkt so friedlich und entspannt, doch plötzlich zuckt sie zusammen und wehrt sich gegen irgendetwas, das ich nicht sehen kann und schließlich hört sie zu atmen auf.
Schweißgebadet sitze ich in meinem Bett und bete, dass das alles nicht wahr ist. Sollte das bedeuten, dass Isabelle gerade wirklich gestorben ist? Das konnte doch nicht sein. Ihre Verletzungen waren zwar schlimm, aber ihr ging es schon wieder so gut, dass sie Liam küssen konnte. Bei diesem Gedanken bekam ich fast keine Luft mehr und ich fühlte einen Stich im Herzen. Ich habe Isabelle verloren und das tat weh, aber lieber an Liam, als für immer. Sie ist gerade gestorben und dieser Gedanke ist noch viel schlimmer als der davor. Ich muss zu ihr, sofort, auch wenn es 5 Uhr morgens war. Ich muss ins Krankenhaus und sehen, ob dieser Traum wirklich nur ein Traum war.
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Cameron& Isabelle- Die Macht der Träume
FanficIsabelle zieht aus der riesen Stadt London in die Kleinstadt Bray. In Irland. Was sie zuerst als Hindernis empfindet wird für sie eine große Chance. Eine Chance auf neue Freunde und darauf, ihr altes leben zu vergessen. Sie beginnt das Leben dort zu...