Kapitel 3- Cameron

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Wir stehen vor Mrs. Rose Klasse, als Isabelle und Emma aus dem Raum kommen und Liam ohne Vorwarnung fragt: „Emma, Isabelle, kommt ihr zu meiner Gartenparty am Freitag?". Ich merke wie überrumpelt Isabelle ist, aber sie lächelt und sagte sie würde es sich überlegen und sucht schnell mit Emma im Schlepptau das Weite. Ich drehe mich zu Liam um und funkle ihn wütend an. „Was sollte das eben? Ich dachte deine Eltern lassen dich seit der Sache mit deinem Bruder keine Partys mehr machen." Liam zuckt lässig mit den Schultern und meint: „ Aber die sind dieses Wochenende nicht da und ich dachte mir ein paar heiße Mädchen könnte nicht schaden." Jetzt war auch Logan sauer auf Liam, aber Liam sieht uns einfach nur an. „Keine Panik Amelie und Gracie kommen auch noch." Nun meldet sich auch Jamie zu Wort: „Nicht dein Ernst oder? Die zwei Oberzicken unserer Schule!" Ich verstehe Jamie total, die zwei waren echt nicht auszuhalten, schon gar nicht gemeinsam, aber Liam denkt natürlich nicht daran wie hohl die beiden sind, sondern daran, dass sie gut aussehen. „Ich muss dann mal los! Wir sehen uns.", sage ich und wende mich zum Gehen, als Logan mir nachläuft und sich über Liam aufregt, wie dumm und unüberlegt das alles war. Ich kann ihm nur zustimmen, wobei es sicher nicht ganz unüberlegt war. Als wir an den Spinden vorbeikommen, höre ich wie sich zwei Mädchen über Isabelle unterhalten. „Hast du gesehen was die Neue heute im Turnunterricht abgezogen hat? Die will doch nur Aufmerksamkeit erregen und sonst nichts! So dumm, wie sie ist, glaubt sie wahrscheinlich auch noch, die Typen stehen auf sie." „Auf die stehen! Dass ich nicht lache!" Eindeutig Gracie und Amelie. Ich verdrehe die Augen und gehe weiter. Logan murmelt vor sich hin, wie blöd er es findet, dass die zwei am Freitag auch kommen sollen. Wer weiß, vielleicht regnet es ja und die beiden haben Angst um ihre Frisur. Der Rest der Woche verläuft relativ normal, ab und zu wird noch viel über Isabelle getuschelt und ich merke wie die beiden Tussen unserer Schule ihr immer wieder böse Blicke zuwerfen. Isabelle scheint das allerdings kalt zu lassen. Wobei ich ihr das nicht zu 100% abkaufe. In den Stunden, die Isabelle und ich gemeinsam haben, führen wir oft sehr angeregte Gespräche und am Gang werfen wir und manchmal ein Lächeln zu, aber irgendetwas macht sie traurig, das sieht man in ihrem Blick. Am Freitag vergeht der Schultag nur schleppend und als es endlich läutet bin ich heilfroh, dass nun Wochenende ist. Jamie und ich machen uns auf den Weg um noch etwas für Liams Party zu besorgen. Mit Jamie ist es immer sehr angenehm, weil er nicht so viel redet wie Logan und echt gut zu hören kann, aber auch einfach dasitzen kann und weiß, wenn jemand gerade in Gedanken ist und nicht reden möchte. Als wir um halb 6 vor Liams Tür stehen, macht uns Logan mit einem breiten Grinsen im Gesicht die Tür auf und meint: „ Die arme Amelie hat einen furchtbaren Schnupfen und kann nicht kommen und Gracie möchte nicht alleine kommen. Wären also nur wir 4 und Isabelle und Emma." Nun breitet sich auch auf meinem und Jamies Gesicht ein Lächeln aus, nur Liam ist nicht gerade begeistert, dass die beiden abgesagt haben. Um halb 7 läutet es an der Tür und als ich die Tür auf mache, stehen Isabelle und Emma vor der Tür. Schüchtern gibt mir Isabelle eine Schachtel in die Hand. „Ich wusste nicht, ob ich etwas mitnehmen soll, deshalb hab ich Cupcakes gemacht. Ich hoffe das passt." Ich lächle sie an, „Klar passt das! Kommt doch rein. Leider sind wir nur zu sechst, weil Gracie und Amelie verhindert sind." Ich zwinkere den beiden zu und Emma grinst breit. „So ein Pech aber auch, vielleicht sollten wir die Party verschieben. Ohne die beiden hat es doch keinen Sinn." Liam grunzt und Jamie, Logan und ich meinen nur, wenn wir schon alle hier sind können wir auch gleich die Cupcakes essen und da es sowieso regnet, fällt die „Gartenparty" generell, im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. „Also wer hat Lust auf einen Gruselfilm?", fragt Liam mit Unschuldsmiene. Ich weiß, was er vorhat. Die Mädchen sollen sich bei der ersten gruseligen Stelle in seine Arme flüchten. Scheinbar kann Jamie meine Gedanken lesen, denn er meint: „Wie wäre es eher mit einer Komödie? Das Wetter ist eh schon so düster." Emma steht vor dem Bücherregal und zieht mit hochgezogener Augenbraue ein Buch heraus. „Was ist das denn für ein komisches Buch?" Liam machte große Augen und reißt es Emma unsanft aus der Hand. „Au, pass doch auf!" „Liam was ist das für ein Buch? Sieht nicht so aus wie wenn das einfach so im Regal stehen sollte.", mische ich mich ein. „Nein das sollte echt nicht im Regal stehen. Ich hab das Buch heute Nachmittag bei meinem Vater im Büro gefunden. Es ist irgendein Dämonenbeschwörungsbuch. Ich hätte es hier nicht so herumliegen lassen sollen, auch wenn ich kurz überlegt habe, dass es ganz lustig wäre, zum Spaß auszuprobieren wie das laut Buch funktionieren soll." Wir starren ihn alle mit großen Augen an und Logan fasst sich als erster wieder: „Das ist eine blöde Idee!" „Ich finde die Idee gar nicht so blöd, ich wollte schon immer so was ausprobieren nur wollte nie wer." „Emma! Das ist nicht dein Ernst oder? Nicht das ich an Dämonen glaube, aber das ist eine blöde Idee, wie Logan schon gesagt hat!", sagt Isabelle und wirft mir einen hilfesuchenden Blick zu. Ich zucke nur mit den Schultern, was soll ich denn sagen? Ich finde die Idee auch nicht gerade toll, aber fünf Minuten später haben wir alle Möbel zur Seite gerückt und Kerzen angezündet. Keine Ahnung wie Liam und Emma es geschafft haben uns zu überzeugen. Liam macht sich daran einen Drudenfuß auf den Fußboden zu malen während Logan in der Küche nach einem Messer sucht, denn im Buch steht wir müssen unser Blut in einen Kelch tropfen lassen und das dann trinken. Bei dem Gedanken daran muss ich schwer schlucken und als ich Isabelle ansehe wirkt sie auch etwas blass auf mich. Ich lächle ihr aufmunternd zu und sie erwidert das Lächeln.

Jamie sieht sich in der Zwischenzeit das Buch genauer an und meint dann, einer in unserer Gruppe müsste zumindest noch Jungfrau sein, denn die Beschwörung würde nur mit dem Blut einer Jungfrau funktionieren, wenn nach der Beschwörung keiner mehr Jungfrau ist würde etwas Schreckliches passieren. Der Dämon würde uns allen einen Wunsch erfüllen, wenn wir allerdings gegen seine Regeln verstoßen nimmt er uns das, was wir am meisten lieben. Das mulmige Gefühl in meinem Magen wird immer stärker, aber ich rede mir ein ich bräuchte keine Angst zu haben, denn es gibt keine Dämonen. Nachdem jeder seinen Wunsch auf einen Zettel geschrieben hatte und unser Blut in dem Kelch war, sprach Liam ein paar lateinische Wörter: „promittimus daemoni fidem nostrae et consignamus iurandum sanguine nostris." Was wohl so viel bedeutet wie: Wir versprechen dem Dämon unsere Treue und besiegeln unseren Eid durch unser Blut. Danach tranken wir alle aus dem Kelch, wobei ich einen Brechreiz unterdrücken musste. Als das ganze Ritual abgeschlossen war, räumten wir alles wieder an die richtige Stelle zurück und Liam versteckte das Buch in seinem Zimmer. Der Abend war nicht ganz so verlaufen, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Nachdem ich Jamie noch nach Hause gebracht habe, lege ich mich in mein Bett und hoffe auf eine traumlose Nacht, doch genau in dieser Nacht träume ich zum ersten Mal von Isabelle und dieser Traum fühlt sich SEHR real an...

Cameron& Isabelle- Die Macht der TräumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt