Kapitel 8- Isabelle

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Ich bin gerade dabei die Küche aufzuräumen als es an der Tür klingelt. Langsam gehe ich hin und öffne sie. Emma starrt mich mit großen Augen an und geht einfach an mir vorbei ins Haus! Ich folge ihr und will gerade fragen was los ist, als sie langsam und leise zu sprechen beginnt: „Ich hab mit Chris Schluss gemacht.“ Ich muss wohl etwas verwirrt aus der Wäsche gucken, denn sie redet sofort weiter. „Ich weiß nicht, es klappt nicht mehr zwischen uns. Er starrt dauernd den Mädchen hinterher, die mit Logan etwas machen und das halte ich nicht mehr aus.“ Ich kann an ihrer Stimme hören, dass das nicht der wahre Grund ist, sie versucht mir auszuweichen, aber ich lasse das Thema mal ruhen. Immerhin hat sie gerade mit ihrem Freund Schluss gemacht, für Logan. Nur in diesem Teil bin ich mir noch nicht ganz sicher. Als ich wieder aus meinen Gedanken auftauche steht Emma verloren in unserer Küche herum. Ich gehe einen Schritt auf sie zu und bevor ich mich versehe umarme ich sie fest. Das ganze setzt ihr mehr zu als sie sich selbst oder irgendwem anderen eingestehen will, aber ich kann spüren mit welcher Kraft sie sich an mich klammert, fast so als hätte sie Angst zu ertrinken sobald sie mich los lässt! Sie lässt sich auf den Boden sinken und zieht mich mit sich! Dann beginnt sie zu weinen. „Ich habe gerade einen der wichtigsten Teile meines Leben gehen lassen, das ist schwer!“ schluchzt sie „Aber es ist besser so.“ Die Gedanken die mich einholen bringen mich ebenfalls zum weinen. Mir war es nicht bewusst, aber die Sache mit Ryan geht mir unglaublich nahe. Während mir selbst die Tränen über die Wange laufen, beginne ich ihr den Rücken zu streicheln da diese Geste auf mich immer sehr beruhigend wirkt und es scheint tatsächlich zu helfen. Ihr schluchzen wird weniger, aber es hört nicht ganz auf.

Wenig später klopft es wieder an der Tür, aber ich stehe nicht auf um aufzumachen, da Emmas weinen wieder lauter wird. Ich rufe laut, dass wer immer es ist eintreten kann. Meine Stimme klingt immer noch Tränenerstickt. Kurz darauf kommen die vier Jungs in die Küche. Logan musste irgendwann zu uns gekommen sein und hat sich zu uns auf den Boden gesetzt, aber Emma und ich beachten ihn nicht. Jede von uns hängt ihren Gedanken hinterher. Cameron ist es schließlich der das eiserne Schweigen bricht: „Was ist los?“ Er steht plötzlich hinter mir und legt seine Hand auf meinen Rücken. Von der Stelle an der seine Hand liegt breitet sich ein warmes Kribbeln aus, bis es meinen ganzen Körper eingenommen hat. Jetzt spüre ich wieder jede kleine Einzelheit, die ich vorher so erfolgreich ausgeblendet habe.

Emma kommt mir zuvor, aber ich bin irgendwie sowieso nicht in der Lage etwas zu sagen. „Ich hab mir Chris Schluss gemacht.“ Es ist zwar leise, aber ich bezweifle nicht, dass es jeder gehört hat. Die Jungs starren sie ungläubig an. Dann ziehe ich mich vom Boden hoch und halte Emma meine Hand hin. Ich sehe auf mein Handy und sehe, dass mir Ryan geschrieben hat. Mal wieder. Er kann es nicht lassen! Mit einem leisen Fluch schmeiße ich das Handy quer durch das Zimmer, was mir nur verwirrte Blicke von den anderen einbringt. „Ryan.“ Sage ich während ich meine Schläfen massiere, denn ich habe pochende Kopfschmerzen bekommen. Schließlich torkle ich zum Wasserhahn um mir etwas Wasser zu holen. Das gestaltet sich als schwieriger als es sich anhört, da sich plötzlich alles zu drehen beginnt. Plötzlich steht Ryan vor mir. Erschrocken zucke ich zurück, aber er rammt mir ein Messer in den Bauch! „Isa! Was tust du da?“ Ich habe mich nicht umgedreht, aber ich merke, wie mich meine Kraft verlässt. Plötzlich geben meine Beine nach und ich sacke zu Boden. „ISA?“ Emmas Stimme überschlägt sich, als mich plötzlich Hände zurückziehen. Bereitwillig lege ich mich hin und schließe die Augen. „Isabelle! Mach die Augen auf!“ Logans Stimme reißt mich aus meinem Dämmerzustand. „Der Krankenwagen ist gleich da.“ Liam klingt gehetzt. „Wie ist das geschehen?“ Cameron klingt richtig wütend. Er darf nicht wütend sein, nicht wenn ich jetzt draufgehe. Er darf nicht! Ich versuche meinen Blick klar werden zu lassen und sehe ihn an. „Ryan hat mich erstochen.“ „Nicht reden. Versuch deine Kräfte zu sparen.“ Flüstert er mir zu. Plötzlich höre ich das laute Geräusch eines Rettungswagens und die Tür wird aufgerissen. Sofort sind zwei Männer und eine Frau bei mir. Die Frau zieht mein T-Shirt hoch und drückt etwas auf die Wunde die an meinem Bauch immer weiter blutet Es tut so höllisch weh, dass ich mich durchstrecke und versuche mich zu wehren. „Das tut jetzt ein bisschen weh.“ Sagt ein Mann, der mir eine Spritze in den Arm sticht, aber dann wird die Welt um mich herum weich und ich spüre nichts mehr. Dann schlafe ich ein.

Cameron& Isabelle- Die Macht der TräumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt