mind chaos

Papa

Papa,

siehst du, wie ich manchmal weine?
Wie meine Augen wässrig werden,
meine Atmung kurz und flach,
meine Wangen feucht
und mein Herz rast?

Siehst du die Kerze,
die ich hab für dich geholt?
Wie ich sie täglich erleuchte,
"Guten Abend" sage,
erzähle, wie's mir geht,
ein "Gute Nacht" am Ende des Gesprächs?

Wie ich anfange zu zittern,
weil ich dich nicht mehr habe?

Du warst nicht perfekt, nein, aber wer ist das schon?
Du warst ein Kämpfer,
mal ein Lügner und Betrüger,
aber nie ein schlechter Mensch.

Ich vermisse dich.

Ich vermisse die Tage,
an denen wir auf Spielplätzen spielten, du mich anschubstest und mir Wasser brachtest, wir Tischtennis spielten und am See spazierten.
Die Tage,
an denen wir ehrliche Gespräche führten und uns umarmten, weil das so verdammt selten vorkam, ich dir alles sagen konnte, es nicht tat, weil ich dachte das hätte Zeit.
Tage,
an denen du nicht du warst und ich dich trotzdem liebte, du mir sagtest ich solle meiner Seele trauen und mir zeigtest die Natur zu lieben.

Papa,

ich wollte dir noch so viel sagen.
Ich wollte noch so viel mit dir unternehmen.
Verdammt, meine Geburtstage und Weihnachten weiterhin mit dir verbringen!

Ich weiß du bist in meinem Herzen,
und hoffentlich im hohen Reich,
aber ich merke dass du mir als Papa,
als bloße Erinnerung einfach nicht reichst.