Kapitel 20

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Vielleicht hatte der Polizist vor ihm ja trotz aller Umstände dennoch mehr Anerkennung verdient, als die Leute, als er es ihm gab? Für seine harte Arbeit, für seinen beeindruckenden Mut, für seinen hoch erhobenen Stolz und seine unermessliche Tapferkeit. Für gezeigte Treue, Stärke und Hilfsbereitschaft.
Möglicherweise hatte der alkoholisierte Schnellfahrer, des jetzt schon zu wertlosem Schrott verarbeiteten Autos, welches immer noch halb zerstreut auf der kantigen Straße lag, mehr gebraucht, als ein paar Flaschen dröhnenden Sekts und ein überhebliches Maß an stockendem Selbstbewusstsein.
Wahrscheinlich hatte das stumme Mädchen neben ihm auf dem glatten Stein, mehr nötig, als einen zerbrochenen Bruder und falsche Bemitleidigungen, der immer zur Verfügung stehenden Rettungskräfte.

Vielleicht hätte er mehr tun sollen, als sich auf das nackte Schicksal zu verlassen?
Möglicherweise andere Pläne, Vorhaben mit begutachten sollen...

Doch was blieb übrig, als ein paar wild vom Wind umherwirbelnde Schnipsel? Einen in reines Papier gewickelten Schatz, der tief, tief, weit unter den Wurzeln der Bäume, vom erstickenden Sand erdrückt worden war und an den niemals nur ein Fünkchen heilender Sauerstoff gelang...

Doch wenn er seine verschlossenen Türen öffnete und dem Suchenden sein Ziel vor Augen gab, war der schon töricht geworden. Unüberlegt, unvorsichtig und arrogant. Und wenn die Erde sein Ziel, seine Zukunft gefunden hatte, würde er den falschen Schatz gefunden haben. Sich in das abgrundtiefe Loch gezwungen und dem Tod entgegenblicken, wenn der Himmel von trostloser Trüb- und Dunkelheit schon so trotzte. Wenn staubiger Sand über seine Lippen quoll und ihm die Ohren stopfte mit denen er dem leichtsinnigen Flüstern seines verführerischen Fundes Momente zuvor noch gefolgt war und die nun außerstande waren selbst den Tod zu hören.

Dann hatte er es geschafft, hatte erreicht, was er erzielen wollte. Bezwecken und unbedingt zu verändern gemocht hatte. Verstehen jedoch tat er es dummerweise dennoch nicht. Nicht zwischen seinen wartenden Artgenossen...

Allen anderen kostbaren Schätzen dieser erbärmlichen Welt.

"Wir würden nun gerne eure Eltern kontaktieren wollen, wenn das okay ist?", fuhr der in blau gekleidete Mann vor ihr ohne jegliche Zeit zu verschwenden augenblicklich fort und nickte über seine Schulter nach hinten zu seinem aufgeregten Kollegen h...

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"Wir würden nun gerne eure Eltern kontaktieren wollen, wenn das okay ist?", fuhr der in blau gekleidete Mann vor ihr ohne jegliche Zeit zu verschwenden augenblicklich fort und nickte über seine Schulter nach hinten zu seinem aufgeregten Kollegen hinüber, der sich bereits eifrig daran machte, ein kleines schwarzes Gerät von seinem dicken Gürtel zu zerren. Er wartete erst gar nicht auf Larions Antwort, den Jungen der alle Fragen, der Bediensteten, ohne mit einer einzigen Wimper zu zucken beantwortet hatte.

Zuni hingegen konnte nicht einmal genau grob einschätzen, wie dieser Gesprächsverlauf eigentlich im Ganzen ausgesehen hatte. Die vergangenen Minuten, die schon seit sehr, sehr langen Momenten verstrichen waren, kamen ihr nun wie ewig anhaltende Sekunden vor. Die Zeit verging bereits viel zu schnell.
Allein die Vorstellung, dass Norik wo auch immer er gerade war, ohne ein bekanntes Gesicht, ohne eine tröstende Hand, verwirrt in seinen Gedanken umherstrich und wie seine Wunden ihren Blutauslauf einfach nicht zu stoppen gewollt hatten...

Der Traum des Lebens | PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt