die beiden brauchen sich jetzt

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Am nächsten Morgen erwachte ich, als ich etwas Feuchtes auf meiner Wange spürte. Ich streckte mich und schaute in das lächelnde Gesicht von Markus, der mich gerade auf die Wange geküsst hatte.

«Morgen», flüsterte er. Ich antwortete nicht, sondern schloss einfach nochmal die Augen und kuschelte mich an Markus.

«Du musst aufstehen», hauchte er in mein Ohr.

«Sagt wer?», murmelte ich, ohne die Augen zu öffnen.

«Leon», antwortete Markus leise.

«Der kann mich mal» Damit drückte ich mich noch mehr an Markus.

«Wenn du meinst...»

«Markus! Sam! Wo bleibt ihr?», hörte ich plötzlich Leon rufen.

«Nicht anwesend», murmelte ich verschlafen. Markus lachte leicht, was mich zum Schmunzeln brachte.

«Markus!», rief Leon noch einmal. «Wenn ihr immer noch schlaft, könnt ihr was erleben!»

Leon konnte mir drohen, so viel er wollte, ich regte mich einfach nicht. Und Markus hatte das glücklicherweise auch nicht vor. Plötzlich hörte ich Schritte, die unmittelbar vor dem Zelt verklangen.

«Kommt ihr jetzt mal?», fragte Leon noch einmal.

«Lass sie doch. Sam war ziemlich lange weg. Ich weiss, wie sehr du sie vermisst hast. Und Markus hat sie mindestens genauso fest vermisst. Die beiden brauchen sich jetzt. Mann Leon, Sam würde dich auch schlafen lassen. Und mich auch.»

«Danke Vanessa», brummte ich und kuschelte mich noch etwas mehr an Markus, der seine Arme daraufhin fest um mich schlang.

«Siehst du?», fragte Vanessa Leon. Ich konnte das Grinsen richtig aus ihrer Stimme raushören.

«Ist ja schon gut », antwortete Leon seufzend. Die beiden gingen wieder.

«Wir haben bei Vanessa was schuldig», flüsterte Markus noch, ehe ich ins Land der Träume zurückglitt.

Als ich wieder aufwachte, sah ich zuerst Markus' Hals. Ich hob meinen Kopf und bemerkte, dass Markus noch schlief. Zumindest hatte er die Augen geschlossen. Lächelnd schaute ich ihn an und küsste ihn sanft auf die Wange. Dann warf ich einen Blick auf die Uhr und sah, dass es schon elf Uhr war. Verdammt! Leon wollte doch am Vormittag gehen. Und wir hatten noch nichts gepackt.

«Markus, du musst aufwachen! Es ist schon elf Uhr», rief ich. Markus öffnete die Augen und begann zu grinsen.

«Komm schon, Markus, wir müssen uns beeilen», probierte ich es noch einmal.

«Ist ja schon gut», brummte Markus und setzte sich auf. Wir gingen aus dem Zelt, die anderen suchen. Sie sassen um den Tisch herum und schienen etwas zu diskutieren.

«Sam, Markus! Da seid ihr ja!», rief uns Raban entgegen.

«Habt ihr schon gepackt? Sorry, wir haben verschlafen», sagte ich.

«Ja, wir haben schon gepackt», antwortete Klette grinsend. «Und nicht nur für uns.»

Nerv zeigte auf einen Haufen Gepäck, wo ich unseres drin erkennen konnte.

«Ihr habt für uns gepackt?», fragte ich ungläubig. «Äh... danke!»

«Natürlich. Ihr müsst nur noch das Zelt einpacken», sagte Maxi grinsend. Ich lief zurück zu unserem Zelt und begann es mit Markus abzubauen.

«Das hätte ich ehrlich gesagt nie von den anderen erwartet», meinte ich.

«Tja, jetzt haben wir was bei Vanessa und allen anderen schuldig», lachte Markus.

«Wieso denn bei Vanessa?», fragte ich.

«Weisst du das nicht mehr? Heute Morgen, du warst noch im Halbschlaf. Leon wollte uns wecken, doch Vanessa hat ihn dazu überredet, uns schlafen zu lassen.»

«Das wusste ich nicht mehr. Aber ja, dann haben wir auf jeden Fall was bei ihr schuldig», meinte ich lächelnd. Inzwischen hatten wir das Zelt fertig abgebaut. Markus trug es zu dem ganzen anderen Gepäck, das die anderen schon auf ihre Motorräder gebunden hatten. Ich schnappte mir wieder meine Ausrüstung und band sie auch auf mein Cross.

Und dann ging's los, nach Hause.

Die Wilden Kerle, die Könige der HöhlenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt