Kapitel 10

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Sie hielt mich immernoch und meinte "Du musst noch so vieles lernen mein Hübscher!"

Ja, damit hatte sie recht!
"Wie lernt man denn mit so starken Gefühlen umzugehen?" schluchzte ich. Sie strich mir beruhigend über den Kopf und ich konnte ihr Lächeln spüren.
"Früher oder später wird es normal. Komm lass uns ein wenig spazieren gehen. Du musst dich an deine neue Wahrnehmung gewöhnen." Sie ließ mich los und zog mich aus dem Bett.
Im Flur konnte ich ihn noch riechen, seinen herben Duft. Diese Erkenntnis versetzte mir einen Stich in mein Herz. "Wieso hast du ihn weggeschickt Faith?" fragte ich sie während ich mir meine Schuhe anzog, dabei hatte ich Mühe nicht wieder zu weinen, da ich mich immerhin gerade erst beruhigt hatte.
"Es ist zu seinem Schutz, du hast dich noch nicht unter Kontrolle, du könntest ihn vermutlich versehentlich töten. Sein Blut wird auf dich sehr verlockend wirken und du würdest dich vermutlich nicht zurückhalten können und ihn leer saugen auch, wenn du es nicht willst. Es ist auch ein sehr hohes Risiko jetzt  schon mit dir raus zu gehen, aber je früher du lernst dich zurückzuhalten, desto schneller kann dein Boyfriend wieder herkommen..." Oha, jetzt hatte ich irgendwie Angst rauszugehen. Bessergesagt war es die Angst jemanden etwas anzutun. Ich konnte mir nicht vorstellen jemals jemandem etwas anzutun oder?!

"Komm schon Sweety" forderte die Vampirin mich auf und öffnete dabei die Tür. Eine kühle Brise Nachtluft zog in das Haus. Ich trat vorsichtig nach draussen. Direkt wurde ich erschlagen von neuen gerüchen und geräuschen. Alles kam mir so intensiv vor. Ebenfalls sah ich mehr als ich gewohnt war.
Faith hatte recht, meine Wahrnehmung war nun viel intensiver!

Ich trat aus dem Haus, ich hörte Menschen reden, aber ich sah keine.
Faith lief voraus, da ich mich hier in der Gegend nicht wirklich auskannte.

"Lass uns in den Wald gehen, dort kannst du deine neu erworbenen Fähigkeiten mal in Ruhe ausprobieren." ich nickte ihr zustimmend zu.
Während wir liefen stieg mir erst leicht und dann immer stärker ein verdammt köstlicher Duft in die Nase. Sofort spürte ich meinen Hunger und meine Sicht war auf die Quelle gelenkt - ein Mensch.
Faith griff nach meinen Handgelenk und hielt mich fest.
Ich wollte meine Zähne in das zarte Fleisch rammen und genüsslich das frische Blut aus der Wunde trinken.

"Lass mich los" fauchte ich. "Nein, konzentriere dich!"
Das einzige was ich nun zu hören schien was das Klopfen seines Herzens vermischt mit dem Rauschen seines Blutes.
Er sah uns wahrscheinlich garnicht, doch ich ihn sehr deutlich. Er kam in unsere Richtung.
Nein, ich konnte mich nicht länger beherrschen und riss mich aus ihrem Griff los.

Sofort sprintete ich auf den Menschen los, Faith mir hinterher.
Ich war schnell, doch sie holte mich ein und warf sich auf mich. Ich jedoch stieß sie vor mir weg woraufhin sie drei Meter weit flog und gehen einen Baum krachte. Etwas verwundert hielt ich inne, doch dann sprintete ich weiter. Keine zehn Meter war er jetzt von mir entfernt.

Dann packte ich ihn und stieß augenblicklich meine Zähne in seinen Hals.
Er versuchte sich zu wehren, doch gegen meinen Griff kam er nicht an.
Ich trank und trank.
"Elaijah, nein! Du tötest ihn" doch das war mir sowas von egal, ich hatte Hunger! Faith stand nun hinter mir und riss mich von dem Mann weg.
Dieser fiel wie erin nasser Sack zu Boden. Der Duft der von ihm ausging war nurnoch schwach. Ich war zufrieden und mein Hunger gestillt.
Faith griff hastig nach ihrem Handy und wählte eine Nummer. Das einzige dass sie daraufhin sagte war "Notfall!"

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